Lotsen(ruf)flagge, Seitenverhältnis = 2:3, Quelle, nach:
Flags of the World,
FOTW, Diese Art Flaggen wurde im 20. Jahrhundert abgeschafft, heute gilt: Lotse an Bord Erbitte Lotse
Die heutige Flagge Frankreichs zeigt die Farben Blau, Weiß und Rot in drei senkrechten Streifen, und wird als "Die Trikolore" bezeichnet. Sie gilt als die erste und bekannteste Nationalflagge der Welt und diente vielen Flaggen der Welt als Vorbild. Die Farben Blau, Weiß und Rot haben ihren Ursprung in der Kombination der Farben von Paris (Blau und Rot) mit dem königlichen Weiß der Bourbonen. Sie wurden am 04.10.1789 offiziell für die französische Kokarde eingeführt. Die heutige Gestaltung und Reihenfolge der Farben der Flagge wurde erst 1794 festgelegt.
Die Geschichte der Flaggen Frankreichs beginnt mit den Franken. König Chlodwig bestimmte um das Jahr 500 den blauen Mantel des Heiligen Martin als Feld- und Siegeszeichen, das auch in einer einfarbigen blauen Fahne präsentiert wurde. Der Mantel wurde 1356 von den Engländern erbeutet und ging verloren. Eine weitere wichtige Fahne war die "Oriflamme" von Karl dem Großen. Sie war ihm zur Kaiserkrönung von Papst Leo III. zu Weihnachten des Jahres 800 übergeben worden. Es war eine rote Flagge mit goldenen Stickereien, die eine Sonne und ihre Strahlen zeigte. Vermutlich hatte sie einige Zipfel, die Ihren Namen "Oriflamme" erklären könnten. Auri Flamme heißt Goldflamme. Auch diese Fahne wurde 1415 von den Engländern erbeutet und ging verloren.
König Chlodwig ließ – inspiriert von einem Traum, den er um die Zeit seiner eigenen Taufe hatte – goldene Kröten auf einem seiner blauen Banner durch goldene Lilien ersetzen ließ. Lilien galten und gelten allgemein als das Symbol der Jungfrau Maria. Das Motiv dieses Banners, ein mit goldenen Lilien besetztes blaues Tuch, wurde vermutlich von König Ludwig VI. am Anfang des 12. Jahrhunderts wiederentdeckt und als Banner Frankreichs neu geschaffen. Das Lilienbanner fand weite Verbreitung, denn es war mehr als nur ein berühmtes Einzelstück wie seine Vorgänger, es wurde zum königlichen, ja sogar nationalen Symbol, das auch von den Valois (1429–1589) und von den Bourbonen (1594-1792) übernommen wurde. Die Kapetinger, die 987 zu Königen Frankreichs wurden, übernahmen von den Merowingern Chlodwigs blaues mit goldenen Lilien bestreutes Wappen. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert, was auch auf den Bannern praktiziert wurde.
Die Farbe Weiß als die königliche Farbe der Bourbonen – sie hat ihren Ursprung angeblich in der Fahne der Jeanne d'Arc – wurde mit dem Beginn ihrer Herrschaft immer wichtiger. Mit königlichem Dekret wurde 1638 eine einfarbig weiße Flagge als Handels- und Seeflagge eingeführt. Privatpersonen durften ab 1661 als Handelsflagge eine blaue Flagge mit einem weißen Kreuz verwenden, wenn sie in königlichem Auftrag unterwegs waren musste diese Handelsflagge zusätzlich den gekrönten Lilienschild Frankreichs (Ausführung als großes Wappen) in der Mitte tragen. Nur königliche Schiffe zeigten weiterhin die weiße Flagge. Diese Regelung wurde 1661, 1670 und 1765 erneuert. Die einfarbige, weiße Flagge lässt natürlich an Kapitulation denken, was durchaus richtig ist. Jedoch war es – wenn man im 17. und 18. Jahrhundert kapitulieren wollte – zunächst Brauch, ein Tuch in den Farben des Gegners zu setzen. Also wurde in jener Zeit gegenüber den Franzosen mit ihrer weißen Fahne kapituliert. Weißes Tuch war leicht verfügbar und schnell zur Hand, so dass sich dieser Brauch durchsetzte, und Weiß bis heute die Farbe der Kapitulation und der Parlamentäre ist.
Zu zeremonialen Zwecken gab es auch eine weiße, mit goldenen Lilien bestreute Flagge, die das Haus Bourbon repräsentierte. Bei Anwesenheit des Königs wurde eine weiße, mit goldenen Lilien bestreute Flagge verwendet, die zusätzlich das von zwei Engeln gehaltene große Wappen Frankreichs in der Mitte zeigte. Diese Regelungen wurden mit der Restauration der Monarchie im Jahre 1814 teilweise wieder eingeführt, jedoch 1830 mit dem Beginn der Herrschaft des "Bürgerkönigs" Louis-Philippe, Herzog von Orleans, zugunsten von Blau-Weiß-Rot wieder abgeschafft.
König Chlodwig ließ – inspiriert von einem Traum, den er um die Zeit seiner eigenen Taufe hatte – goldene Kröten auf einem seiner blauen Banner durch goldene Lilien ersetzen ließ. Lilien galten und gelten allgemein als das Symbol der Jungfrau Maria. Das Motiv dieses Banners, ein mit goldenen Lilien besetztes blaues Tuch, wurde vermutlich von König Ludwig VI. (Kapetinger) am Anfang des 12. Jahrhunderts wiederentdeckt und als Banner Frankreichs neu geschaffen. Die Kapetinger, die 987 zu Königen Frankreichs wurden, übernahmen von den Merowingern Chlodwigs blaues mit goldenen Lilien bestreutes Wappen. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Wappen Frankreichs auch mit dem Wappen Navarras kombiniert. Nach der Revolution (1789) wurde lediglich ein Emblem eingeführt, dass ein Liktorenbündel in einem Eichenkranz zeigte. 1799 wurde als Wappen ein blauer Schild angenommen, mit einem goldenen, Donnerkeile und Blitze in seinen Klauen haltenden Adler darauf. Dieses Wappen wurde von 1804 bis 1814 auf einen kaiserlichen Wappenmantel gelegt (Napoléon I.). Nach der Restauration waren wieder die Lilien aktuell, bis 1831. Danach gab es oft wechelnde Symbole, die Göttin der Freiheit, Liktorenbündel oder die Buchstabenkombination RF, auch EF. Manchmal tauch auch ein Kranz aus Eichen- und Olivenzweigen auf (Nord- bzw. Südfrankreich). Seit 1848 hat Frankreich ein Staatssiegel, das die Göttin der Freiheit mit einem Liktorenbündel (Symbol des Rechts) und verschiedenen allegorischen Gegenständen zeigt.
Die französische Kokarde war – wie die Marine- und Kriegsflagge und auch
Handelsflagge für königliche Schiffe – einfarbig weiß. Weiß war die königliche
Farbe der Bourbonen, die von 1594 bis 1792 über Frankreich herrschten. Die
Farbenkombination von Blau, Weiß und Rot als die Farben von Frankreich hat ihren
Ursprung in der französischen Revolution von 1789, als man Blau und Rot, die
Farben der Stadt Paris mit dem bisherigen Weiß kombinierte. In den Flaggen war
das ab 1790 sichtbar, 1794 wurde die heutige französische Flagge eingeführt.
Vermutlich gab es schon blau-rote Kokarden für Paris, und man legte sie einfach
auf die royale, weiße Kokarde auf. So entstand als Mützenabzeichen eine
blau-rot-weiße Kokarde.
In den Jahren 1804/1805 wurde die Kokarde offiziell in blau-weiß-rot abgeändert, was sich nicht vollständig durchsetzen konnte, denn die alten und erfahrenen Soldaten behielten lieber die alte Kokarde, um sich von den unerfahrenen Neulingen mit der neuen Kokarde zu unterscheiden.
Nach der auf die Revolution und die Ära des Napoléon folgenden Niederlage Frankreichs wurde die Bourbonen-Monarchie 1814 wieder hergestellt, und die alten einfarbig weißen Kokarden wieder als Mützenabzeichen eingeführt. Nach der Revolution von 1830, Louis-Philippe, der Herzog von Orleans, wurde "Bürgerkönig", besann man sich wieder der Farbenkombination von Blau, Weiß und Rot, und die bis heute gültigen blau-weiß-roten Flaggen und Kokarden wurden wieder eingeführt.
Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.
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880 · Frankreich entsteht durch die Teilung des Frankenreiches
987 · Aussterben der Karolinger
987–1328 · Herrschaft der Kapetinger
1339–1453 · englisch-französischer Krieg
1429–1589 · Herrschaft des Hauses Valois
1461–1483 · Herrschaft von Ludwig XI.: Burgund, Anjou, Maine und die Provence kommen an die französische Krone
1483–1498 · Herrschaft von Karl VIII.: die Bretagne kommt an die französische Krone
1572–1705 · Hugenottenkriege
02.08.1589 · Heinrich III., König von Frankreich, stirbt nach einem Mordanschlag, das Haus Valois stirbt aus, Heinrich III. bestimmte noch seinen Schwager Heinrich III., König von Navarra aus dem Hause Bourbon, zu seinem Nachfolger
25.07.1593 · Heinrich III., König von Navarra, tritt zum Katholizismus über
27.02.1594 · Heinrich III. wird als Heinrich IV. zum König von Frankreich gekrönt
1789 · Revolution, der König wird gestürzt
1791 · Frankreich wird konstitutionelle Monarchie
1792 · Frankreich wird Republik ("Erste Republik")
1792–1795 · Terror der Jakobiner
1793 · Hinrichtung von König Ludwig XVI.
1795–1799 · Herrschaft des "Direktoriums"
09.11.1799 · Staatsstreich durch Napoléon Bonaparte
1802 · Bonaparte wird Konsul
1804 · Bonaparte wird Kaiser (Napoléon I.)
1804–1815 · Napoléonische Kriege in Europa
1814 · Ludwig XVIII., Haus Bourbon, Bruder von Ludwig XVI., wird König
1830 · Louis-Philippe, Herzog von Orleans, wird "Bürgerkönig"
1848 · Revolution, Sturz der Monarchie, Ausrufung der Republik ("Zweite Republik"), Prinz Louis Napoléon (Neffe von Napoléon I.) wird Präsident
1851 · Staatsstreich durch Louis Napoléon
1852 · Louis Napoléon wird als Napoléon III. Kaiser von Frankreich
1870 · als Folge des Deutsch-Französischen Krieges wird die Monarchie gestürzt, Ausrufung der "Dritten Republik"
Französische Kolonien haben fast alle offiziell keine eigene Flagge. Es muss die französische Trikolore gehisst werden. Für touristische oder regionale Zwecke haben jedoch einige Kolonien inoffizielle Flaggen.