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Languedoc

 

Übersicht

Flagge

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Erläuterungen zu den Regionen

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flagge

Flagge Fahne flag drapeau Languedoc Toulouse
Flagge des Languedoc,
Quelle, nach: Wikipedia (EN)



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Die Flagge des Languedoc zeigt das Bild des Wappens des Hauses Toulouse, welches vom 9. bis zum 13. Jahrhundert die Grafschaft besaß. Die zwischen 1960 und 2016 bestehende Region "Languedoc-Roussillon", zu der das Languedoc größtenteils gehörte, verwendete dieses Modell als inoffizielle Flagge.

Quelle: Volker Preuß

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Wappen


Wappen arms crest blason Raimundin Toulouse
855–1241,
Raimundiner,
Wappen des Hauses Toulouse,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Montfort Toulouse
1209–1229,
Montfort,
Wappen des Hauses Montfort,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Poitou Alphonse de Poitiers Toulouse
1241–1271,
Wappen von Alfons von Poitiers,
Quelle, nach: Wikipedia (D)

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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Das Wappen, das heute als Wappen des Languedoc gilt, ist das Wappen des Hauses Toulouse, welches vom 9. bis zum 13. Jahrhundert die Grafschaft Toulouse besaß. Die damit verbundene Heraldik zeigt ein goldenes, durchbrochenes Schlüsselkreuz auf rotem Grund. Zwischen den Jahren 1209 und 1229 war das Haus Montfort im Rahmen des Albigenserkreuzzuges stark bemüht die Grafschaft Toulouse an sich zu reißen. Die Montforts wurden sogar vom Papst mit der Grafschaft belehnt, konnten sich jedoch letztlich nicht durchsetzen. Das Wappen des Hauses Montfort zeigt einen silbernen Löwen auf rotem Grund. Ein weiteres bekanntes Wappen geht auf Alfons von Poitiers zurück, der 1220 geboren wurde. Er war der Sohn des französischen Königs Ludwig VIII. und seiner Frau Blanka von Kastilien. Darum wurde in seinem Wappen die Heraldik von Frankreich und Kastilien verbunden. Das Schild ist gespalten und zeigt einerseits die goldenen Lilien der Kapetinger auf Blau, und andererseits goldene Kastelle auf Rot. Alfons wurde 1241 Graf von Toulouse und starb 1271 ohne Nachkommen zu hinterlassen. Das Wappen der Kapetinger zeigte drei goldene Lilien auf Blau, jedoch war das Wappen ursprünglich mit Lilien bestreut. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert. Das Lilien-Symbol ist sehr alt, schon der germanische Stamm der Franken hat es verwendet. Das Haus der Kapetinger stellte die Könige von Frankreich zwischen 987 und 1328. Es geht zurück auf Hugo Capet, Sohn von Hugo dem Großen, der nach dem Tod von Ludwig V. aus dem Hause der Karolinger im Jahre 987 zum König von Frankreich gewählt wurde. Die Kapetinger brachten drei Nebenlinien hervor, die Könige von Frankreich wurden: Valois 1328–1589, Bourbon 1589–1792 und 1814–1830, und Orléans 1830–1848.

Quelle: Wikipedia (D), Volker Preuß

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Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Die historischen, französischen Regionen:

in Schwarz: Provinz und Gouvernement im Jahre 1776,
in Rot: ehemalige Grafschaft, Provinz oder Gouvernement

Landkarte: Volker Preuß

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Erläuterungen zu den Regionen

Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.

Wikipedia-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken
FOTW-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken

Quelle: Flags of the World, Wikipedia (D), Volker Preuß

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Geschichte

Antike · Besiedelung durch keltische Stämme, vor allem duch die Stämme der Helver, Voconter, Arecomiker, Volcer und Tectosagen, im Küstenbereich Kolonien der Griechen, Phönizier und Römer

52 v. Chr. · römische Eroberung, später Bildung der Provinz Gallia Narbonensis im Süden Galliens

440 n. Chr. · die Alanen werden als Föderaten angesiedelt, der Großteil des heutigen Languedoc gehört zu ihrem Einflussbereich

5. Jahrhundert n. Chr. · Eroberung Galliens durch die Franken (unter König Chlodwig), bis 507 Eroberung Aquitaniens, Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen

511 · Tod von König Chlodwig, Aufteilung des Frankenreiches nach salischem Erbrecht unter seine vier Söhne (Residenzen in Paris, Soissons, Orléans, Reims)

ca. 550 · administrative Teilung des Reiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien, sowie das Herzogtum Aquitanien und das Königreich Burgund, der Süden Galliens kommt an Aquitanien die Küste an Septimanien

639 · Tod von König Dagobert I., die Macht geht auf die Hausmeier aus Austrien über (Karolinger)

687 · Pippin II. setzt sich als Hausmeier im gesamten Frankenreich durch

751 · Pippin der Jüngere (III., Enkel von Pippin II.) beseitigt das merowingische Königtum und lässt sich von den Franken zum König wählen

8. Jahrhundert · im Süden des Frankenreiches gibt es Kämpfe gegen die Araber, Karl der Große gründet die Grafschaft Toulouse, die zum Herzogtum Aquitanien gehört, später (nach Karls Tod) Kämpfe zwischen den Herzögen von Aquitanien und den fränkischen Königen, die Grafen von Toulouse wechseln häufig zwischen den Häusern der Gellones, Unruochinger und der Gerhardiner, letztlich können sich ab 849 die Grafen aus dem Haus der Raimundiner (das spätere Haus Toulouse) mit Graf Fredelo in Toulouse behaupten und ab 885 endgültig durchsetzen, in den Folgejahren gibt es einen ein Zugewinn an Macht und Einfluss durch umfangreiche Gebietserwerbungen, so die Grafschaften Rouergue, Quercy, Albi, Béziers, Narbonne und Nîmes, und Lehnsherrschaften über die Grafschaften Foix, Carcassonne und Razès

843 · Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Verdun) entsteht das Westfränkische Reich von Karl II. (dem Kahlen), das Mittelfränkische Reich von Lothar (Lotharingen), und das Ostfränkische Reich von Ludwig II., die Grafschaft Toulouse kommt zum Reich von Karl dem Kahlen

870 · durch die Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Meersen) entsteht das Westfränkische Königreich, das Ostfränkische Königreich, und das Fränkische Königreich Italien

877 · Ludwig besteigt den westfränkischen Thron

880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich), das Ostfränkische Reich (das spätere Deutsche Reich), das Königreich Italien, das Königreich Hochburgund (unter dem Welfen Rudolf), das Königreich Niederburgund bleibt bestehen, die Grafschaft Toulouse kommt zum Westfränkischen Königreich

898 · Odo, Graf von Paris und Herzog von Francien, wird zum König des Westfränkischen Reiches gewählt

987 · Tod des kinderlosen westfränkischen Königs Ludwig V. (Haus Karolinger), sein Erbe und Onkel Karl von Niederlothringen konnte sich nicht durchsetzen, der Adel wählt Hugo Capet (Haus der Kapetinger) zum König, die Kapetinger stellen die Könige von Frankreich bis 1328 – die Grafen von Toulouse verweigern (auch als Herzöge von Narbonne) Hugo Capet die Gefolgschaft, die Grafschaft Toulouse wird dadurch quasi selbstständig und in den Folgejahren immer mächtiger, was im 12. Jahrhundert zur Konkurrenz und Feindschaft zum Herzogtum Aquitanien führt, das zum Bestandteil des Angevinischen Reiches des mächtigen Hauses Plantagenet geworden war

1102 · Graf Raimund von Toulouse, Teilnehmer und Anführer des Ersten Kreuzzugs gründet in der Levante die Grafschaft Tipolis

1187 · die Fürsten von Antiochia erben die Grafschaft Tipolis

12. Jahrhundert · Ausbreitung der Katharer (Albigenser) im Languedoc

1209–1229 · Albigenserkreuzzug unter Simon IV. de Montfort, der die Macht in Toulouse an sich reissen wollte, er wird 1215 vom Papst mit dem Languedoc belehnt, kann sich jedoch nicht gegen die rechtmäßigen Grafen behaupten, bis 1224 wurden die Kreuzfahrer durch die Grafen von Toulouse aus dem Land gedrängt

1226 · Kreuzzug von König Ludwig VIII. von Frankreich gegen die Albigenser, die Grafen von Toulouse müssen sich 1229 dem König von Frankreich unterwerfen, Johanna die Fromme, Erbin der Grafschaft Toulouse, wird mit Alfons von Poitiers, dem Bruder des französischen Königs Ludwig IX. verlobt

1241 · Heirat zwischen Johanna und Alfons, die Ehe bleibt kinderlos

1271 · Tod von Johanna, das Erbe fällt an die Krone von Frankreich, die Grafschaft Toulouse wird in die Krondomäne eingegliedert, konnte aber bis 1779 (Französische Revolution) besondere Rechte behalten, die Grafschaft blieb mit bestimmten Sonderrechten eines Ständestaats ausgestattet, die eine eigene Ständeversammlung (eine Art Parlament), oder sogar Steuerhoheit gegenüber dem König bedeuten können

1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589

1589 · Tod von König Heinrich III. von Frankreich, Heinrich III. hatte keine Nachkommen, Aussterben der Linie Valois, Heinrich III. bestimmt Heinrich III., König von Navarra, Graf von Limousin (Haus Bourbon) zu seinem Nachfolger

1681 · König Ludwig XIV. von Frankreich ernennt seinen unehelichen Sohn Louis Alexandre zum Grafen von Toulouse

1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein, die Grafschaft Toulouse war bis dato quasi vergessen, längst wurde die Gegend als Languedoc bezeichnet

1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, das Languedoc wird in Départements zerlegt (im wesentlichen Ardeche, Lozere, Gard, Herault, Aude, Tarn, der Westen von Haute-Gronne und der Süden von Haute-Loire)

1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, Bildung der Region Languedoc-Roussillon zu der das Languedoc dadurch größtenteils gehört (Hauptstadt Montpellier), jedoch nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung der Departements Lozere, Gard, Herault, Aude und Pyrénées-Orientales (Roussillon)

2016 · die Region Languedoc-Roussillon geht zusammen mit der Region Midi-Pyrénées in der neuen größeren Region Okzitanien (Occitanie) auf

Quelle: Wikipedia (D), Meyers Konversationslexikon

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Ursprung des Landesnamens

Der Name "Languedoc" ist ein Hinweis auf die hier gesprochene okzitanische Sprache. Das Wort besteht aus zwei Teilen: 1.) "langue" und 2.) "oc". Übersetzt heißt Languedoc "Sprache von Oc". "Ja" ist auf Okzitanisch "oc", auf französisch "oui". Auf diese Weise grenzte man das wichtigste Sprachgebiet des Okzitanischen gegen die Französische Sprache ab.

Quelle: Wikipedia (D), Volker Preuß

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