Das Wappen, das heute als Wappen von Foix bekannt ist, ist sehr alt. Es geht auf die ersten Grafen des Hauses Comminges zurück, die vom 9. bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts das Land beherrschten. Es zeigt drei senkrechte, rote Balken auf Gold. Dieses Wappenbild wurde von den Nachfolgern in der Herrschaft über die Grafschaft in ihre Wappen übernommen. Das Haus Comminges herrschte zwischen 1302 und 1412 auch in der Grafschaft Béarn. Ihr Wappen als Herren von Béarn und Foix war quadriert, also vierfach geteilt, und zeigte im ersten und dritten Feld drei senkrechte rote Balken auf Gold (die Heraldik von Foix), und das zweite und vierte Feld zeigte zwei rote Kühe auf Gold, die wiederbelebte alte Heraldik von Béarn aus der Zeit vom 9. bis zum 12. Jahrhundert. Das Haus Comminges selbst hatte – als Familie – ein anderes Wappen. Es zeigte ein rotes Tatzenkreuz auf Silber. Die Grafschaften Béarn und Foix wurden über den Sohn der letzten Gräfin an das Haus Grailly vererbt. Das Haus Grailly herrschte zwischen 1412 und 1517 in der Grafschaft Béarn. Ihr Wappen als Herren von Béarn, Foix und Bigorre war das Wappen des Hauses Comminges als Grafen von Béarn und Foix, belegt mit dem Wappen von Bigorre als Herzschild. Dieses zeigte zwei rote schreitende Löwen auf Gold. Das Haus Grailly selbst hatte – als Familie – ein anderes Wappen. Es zeigte ein schwarzes, mit fünf silbernen Muscheln belegtes Balkenkreuz auf Silber. Die Grafschaft wurde über den Sohn der letzten Gräfin an das Haus d'Albret vererbt. Zwischen 1517 und 1572, war das Haus d'Albret mit der Grafschaft Béarn belehnt. Ihr Wappen war quadriert, also vierfach geteilt, und zeigte im ersten und dritten Feld drei goldene Lilien auf Blau, und das zweite und vierte Feld war einfarbig rot. Die Grafschaft wurde über den Sohn der letzten Gräfin an das Haus Bourbon vererbt. Die damit verbundene Heraldik zeigte den blauen, mit goldenen Lilien belegten Schild der Kapetinger, der von einem roten Schrägrechtsbalken bedeckt war. Die Heraldik von Béarn, Foix und Bigorre wurde in das Große Wappen der d'Albret aufgenommen, ebenso die von Navarra. Das Wappen der Kapetinger zeigte drei goldene Lilien auf Blau, jedoch war das Wappen ursprünglich mit Lilien bestreut. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert. Das Lilien-Symbol ist sehr alt, schon der germanische Stamm der Franken hat es verwendet. Das Haus der Kapetinger stellte die Könige von Frankreich zwischen 987 und 1328. Es geht zurück auf Hugo Capet, Sohn von Hugo dem Großen, der nach dem Tod von Ludwig V. aus dem Hause der Karolinger im Jahre 987 zum König von Frankreich gewählt wurde. Die Kapetinger brachten drei Nebenlinien hervor, die Könige von Frankreich wurden: Valois 1328–1589, Bourbon 1589–1792 und 1814–1830, und Orléans 1830–1848.
Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.
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Antike · Besiedelung durch iberische und keltische Stämme, deren größter die Tektosagen sind
52 v. Chr. · römische Eroberung, später Bildung der Provinz Gallia Narbonensis im Süden Galliens
413 n. Chr. · Eroberung durch die Westgoten
5. Jahrhundert n. Chr. · Eroberung Galliens durch die Franken (unter König Chlodwig), bis 507 Eroberung Aquitaniens und auch der Region um die spätere Stadt Foix, die an Aquitanien angeschlossen wird, Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen
ca. 550 · administrative Teilung des Frankenreiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien, sowie das Herzogtum Aquitanien und das Königreich Burgund
639 · Tod von König Dagobert I., die Macht geht auf die Hausmeier aus Austrien über (Karolinger)
687 · Pippin II. setzt sich als Hausmeier im gesamten Frankenreich durch
751 · Pippin der Jüngere (III., Enkel von Pippin II.) beseitigt das merowingische Königtum und lässt sich von den Franken zum König wählen
759 · Karl der Große erobert Septimanien und gründet die Grafschaft Carcassonne, der Foix angeschlossen wird
819 · Gründung der Grafschaft Béarn
843 · Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Verdun) entsteht das Westfränkische Reich von Karl II. (dem Kahlen), das Mittelfränkische Reich von Lothar (Lotharingen), und das Ostfränkische Reich von Ludwig II., Foix kommt zum Reich von Karl dem Kahlen
870 · durch die Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Meersen) entsteht das Westfränkische Königreich, das Ostfränkische Königreich, und das Fränkische Königreich Italien
880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich), das Ostfränkische Reich (das spätere Deutsche Reich), das Königreich Italien, das Königreich Hochburgund (unter dem Welfen Rudolf), das Königreich Niederburgund bleibt bestehen
898 · Odo, Graf von Paris und Herzog von Francien, wird zum König des Westfränkischen Reiches gewählt
1034 · Gründung der Grafschaft Foix, durch Erbteilung der Grafschaft Carcassonne-Couserans nach dem Tod von Graf Bernard Roger zwischen seinen Söhnen, Roger I. wird erster Graf von Foix
1067 · Graf Roger II. kann die durch das Erbe von 1034 geteilte Grafschaft wieder vereinen, der Sitz der Grafen bleibt Foix
12. Jahrhundert · Ausbreitung der Katharer (Albigenser)
1209–1229 · Albigenserkreuzzug unter Simon IV. de Montfort, die Grafen von Foix können sich behaupten
1226 · Kreuzzug von König Ludwig VIII. von Frankreich gegen die Albigenser, die Grafen von Foix müssen sich 1229 und 1243 dem König von Frankreich unterwerfen
1302 · Tod von Gräfin Margarethe von Béarn, da sie den Grafen Roger Bernard III. von Foix (Haus Comminges), geheiratet hatte, wird beider Sohn als Gaston VIII. neuer Graf von Béarn (als Gaston I. Graf von Foix)
1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589
1398 · Tod von Graf Mathieu von Foix-Béarn, das Haus Comminges bleibt ohne männliche Erben, das Erbe – und somit die Grafschaft Béarn – gehen an seine Schwester Isabella
1412 · Tod von Gräfin Isabella, da sie den Grafen Archambaud von Bigorre (Haus Grailly), geheiratet hatte, wird beider Sohn als Graf Johann I. neuer Graf von Béarn, Foix und Bigorre
1447 · Erwerb der Vizegrafschaft Narbonne
1458 · die Grafen von Béarn, Foix und Bigorre (Haus Grailly), erwerben die Pairswürde und steigen zum französischen Hochadel auf
1483 · Tod von Graf Franz Phoebus (König von Navarra, Graf von Béarn, Graf von Foix und Bigorre), das Haus Grailly bleibt ohne männliche Erben, das Erbe – und somit auch die Grafschaft Foix – gehen an seine Schwester Katharina
1517 · Tod von Gräfin Katharina, da sie Jean d'Albret (Herzog von Nemours, Graf von Foix, Bigorre, Armagnac und Périgord und Vizegraf von Limoges) geheiratet hatte, wird beider Sohn Heinrich I. neuer Graf von Béarn und Foix, und auch König von Navarra, Herzog von Nemours, Graf von Bigorre, Armagnac und Périgord und auch Vizegraf von Limoges
1555 · Tod von Heinrich I., das Haus Albret bleibt ohne männliche Erben, das Erbe – und somit auch die Grafschaft Foix – gehen an seine Tochter Johanna (Jeanne d'Albret), seit 1548 verheiratet mit Antoine de Bourbon
1572 · Tod von Jeanne d'Albret, das Erbe – und damit auch die Grafschaft Foix – geht an ihren Sohn Heinrich III. von Navarra, König von Navarra (als Heinrich III.), Herzog von Vendôme und Nemours, Graf von Foix, Bigorre, Armagnac und Périgord und Vizegraf von Limoges
1589 · Tod von König Heinrich III. von Frankreich, Heinrich III. hatte keine Nachkommen, Aussterben der Linie Valois, Heinrich III. bestimmt Heinrich III. von Navarra (Haus Bourbon), zu seinem Nachfolger (als Heinrich IV. König von Frankreich)
1607 · Tod von König Heinrich IV. von Frankreich, die Grafschaft Foix wird Teil der Krondomäne und eine Provinz Frankreichs, bleibt jedoch mit bestimmten Sonderrechten eines Ständestaats ausgestattet, die eine eigene Ständeversammlung (eine Art Parlament), oder sogar Steuerhoheit gegenüber dem König bedeuten können
1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein
1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, Foix kommt zum Département Ariège
1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, Foix spielt dabei keine Rolle, Angliederung an die neugeschaffene Region Midi-Pyrénées (Hauptstadt Toulouse), natürlich nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung der Departements Ariège, Aveyron, Haute-Garonne, Gers, Lot, Hautes-Pyrénées, Tarn und Tarn-et-Garonne
2016 · die Region Midi-Pyrénées geht zusammen mit der Region Languedoc-Roussillon in der neuen größeren Region Okzitanien (Occitanie) auf
Der Name der Grafschaft geht auf die gleichnamige Stadt zurück, die um eine von Karl dem Großen gestiftete Kapelle und ein später hier entstandenes Kloster zurückgeht.