Die Flagge des Limousin zeigt das Bild des Wappens des Hauses Dreux-Bretagne, welches vom 13. bis zum 14. Jahrhundert die Grafschaft besaß. Die zwischen 1960 und 2016 bestehende Region "Limousin", zu der das alte Limousin seit dem größtenteils gehörte, verwendete dieses Modell als inoffizielle Flagge.
11.–12. Jahrhundert, Wappen der Vizegrafen von Limoges, Quelle, nach:
Wikipedia (FR)
1139–1152, Comborn, Wappen des Hauses Comborn, Quelle, nach:
Wikipedia (FR)
1152–1290, Comborn, Wappen des Hauses Comborn
1290–1384, Dreux-Bretagne, Wappen des Hauses Dreux, Quelle, nach:
Wikipedia (FR)
1384–1481, Blois-Châtillon Wappen des Hauses Blois-Châtillon, Quelle, nach:
geni.com
1481–1572, d'Albret, Wappen des Hauses d'Albret, Quelle, nach:
Wikipedia (FR)
1572–1789, de Bourbon, Wappen des Hauses Bourbon, Quelle, nach:
Wikipedia (D)
seit 1661, Rochechouart, Wappen des Hauses Rochechouart als Titulargrafen von Limoges, Quelle, nach:
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Die Heraldik des Limousin ist recht wechselhaft und mit der Heraldik ihrer jeweiligen Landesherren verbunden. Das Wappen, das heute als Wappen des Limousin gilt, ist das Wappen des Hauses Dreux, welches vom 13. bis zum 14. Jahrhundert die Grafschaft besaß. Die damit verbundene Heraldik zeigte einen rot umrandeten Hermelinschild. Jedoch setzte sich kein Wappenbild als heraldisches Merkmal durch, das auch von den Nachfolgern in der Herrschaft über die Grafschaft in ihre Wappen übernommen worden wäre. Die Vizegrafen von Limoges verwendeten im 11. und 12. Jahrhundert ein goldenes Wappen mit drei blauen Löwen. Im Jahre 1139 wurde die Vizegrafschaft dem Haus Comborn zum Lehen gegeben, welches ein mehrfach zwischen Gold und Rot schrägrechts geteiltes Wappen verwendete. Im Jahre 1152 übernahm das Haus Planatgenet das Herzogtum Aquitanien, zu dem die Vizegrafschaft Limoges gehörte. Die Comborns wurden weiter belehnt, jedoch wurde ihr Wappen gespalten, und in die heraldisch rechts gelegene Hälfe ein blaues Feld mit drei goldenen Löwen aufgenommen, die heraldische Handschrift der Planatgenets, die bis zum Ende des 12. Jahrhunderts goldene Löwen auf blau verwendet hatten. Zwischen 1290 und 1384, war das Haus Dreux aus der Bretagne mit der Vizegrafschaft Limoges belehnt. Ihr Wappen zeigte den bekannten, rot umrandeten Hermelinschild. Zwischen 1384 und 1481, war das Haus Blois-Châtillon mit der Vizegrafschaft Limoges belehnt. Das Haus Châtillon waren mächtige Landadelige, die zeitweise mit mehreren Grafschaften belehnt waren, jedoch nie zum Hochadel aufstiegen. Ihr Wappen zeigte einen sechsfach zwischen Rot und weiß-blauen Eisenhütlein gespaltenes Schild und ein goldenes Schildhaupt, das bei bei den Vizegrafen von Limoges mit einem schwarzen Leoparden belegt ist. Zwischen 1481 und 1572, war das Haus d'Albret mit der Vizegrafschaft Limoges belehnt. Ihr Wappen war quadriert, also vierfach geteilt, und zeigte im ersten und dritten Feld drei goldene Lilien auf Blau, und das zweite und vierte Feld war einfarbig rot. Im Jahre 1572 wurde die Vizegrafschaft Limoges an das Haus Bourbon vererbt. Die damit verbundene Heraldik zeigte den blauen, mit goldenen Lilien belegten Schild der Kapetinger, der von einem roten Schrägrechtsbalken bedeckt war. Das Wappen der Kapetinger zeigte drei goldene Lilien auf Blau, jedoch war das Wappen ursprünglich mit Lilien bestreut. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert. Das Lilien-Symbol ist sehr alt, schon der germanische Stamm der Franken hat es verwendet. Das Haus der Kapetinger stellte die Könige von Frankreich zwischen 987 und 1328. Es geht zurück auf Hugo Capet, Sohn von Hugo dem Großen, der nach dem Tod von Ludwig V. aus dem Hause der Karolinger im Jahre 987 zum König von Frankreich gewählt wurde. Die Kapetinger brachten drei Nebenlinien hervor, die Könige von Frankreich wurden: Valois 1328–1589, Bourbon 1589–1792 und 1814–1830, und Orléans 1830–1848. Im Jahre 1661 wurde François de Rochechouart, Graf von Chandenier, zum Titulargrafen von Limoges ernannt. Dazu wurde das Wappen den Hauses geteilt, und die Heraldik des Hauses Rochechouart in den oberen Teil verschoben. Der untere Teil zeigte die Heraldik der Vizegrafen von Limoges aus dem 11. und 12. Jahrhundert, drei blaue Löwen auf Gold.
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Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.
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Antike · Besiedelung durch keltische Stämme, vor allem duch den Stamm der Lemoviker
52 v. Chr. · römische Eroberung, Bildung der Provinz Aquitania im Westen Galliens
418 n. Chr. · die Westgoten werden als Föderaten angesiedelt, der Großteil der heutigen Auvergne gehört zu ihrem Einflussbereich
5. Jahrhundert n. Chr. · Eroberung Galliens durch die Franken (unter König Chlodwig), bis 507 Eroberung Aquitaniens, Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen
511 · Tod von König Chlodwig, Aufteilung des Frankenreiches nach salischem Erbrecht unter seine vier Söhne (Residenzen in Paris, Soissons, Orléans, Reims)
ca. 550 · administrative Teilung des Reiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien, sowie das Herzogtum Aquitanien und das Königreich Burgund, der Großteil des heutigen Limousin gehört zu Aquitanien
639 · Tod von König Dagobert I., die Macht geht auf die Hausmeier aus Austrien über (Karolinger)
687 · Pippin II. setzt sich als Hausmeier im gesamten Frankenreich durch
751 · Pippin der Jüngere (III., Enkel von Pippin II.) beseitigt das merowingische Königtum und lässt sich von den Franken zum König wählen
8. Jahrhundert · Kämpfe zwischen den Herzögen von Aquitanien und den fränkischen Königen, im Limousin bilden sich viele Vizegrafschaften, eingesetzt vom Herzog von Aquitanien, z.B. Limoges Comborn, Ventadour, Turenne, Lastours, Exicideuil
843 · Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Verdun) entsteht das Westfränkische Reich von Karl II. (dem Kahlen), das Mittelfränkische Reich von Lothar (Lotharingen), und das Ostfränkische Reich von Ludwig II., das Limousin kommt zum Reich von Karl dem Kahlen
870 · durch die Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Meersen) entsteht das Westfränkische Königreich, das Ostfränkische Königreich, und das Fränkische Königreich Italien
877 · Ludwig besteigt den westfränkischen Thron
880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich), das Ostfränkische Reich (das spätere Deutsche Reich), das Königreich Italien, das Königreich Hochburgund (unter dem Welfen Rudolf), das Königreich Niederburgund bleibt bestehen, das Limousin kommt zum Westfränkischen Königreich
898 · Odo, Graf von Paris und Herzog von Francien, wird zum König des Westfränkischen Reiches gewählt
10.-12. Jahrhundert · das Limousin (eigentlich Vizegrafschaft Limoges) scheint sich zu einer einzigen Vizegrafschaft Aquitaniens zu zentralisieren
1139 · das Haus Comborn wird mit der Grafschaft Limousin belehnt
1152 · Heinrich Plantagenet von Anjou heiratet Herzogin Eleonore von Aquitanien, die Herzogtümer Aquitanien (und damit das Limousin) und Gascogne kommen an das Haus Anjou-Plantagenet
1154 · Tod von Stephan von Blois (König von England), Heinrich Plantagenet wird als Heinrich II. sein Nachfolger, Aquitanien wird auf diesem Wege ein Lehen des französischen Königs, das der Krone von England (Haus Anjou-Plantagenet) gehört
1204 · Philipp August, König von Frankreich, erobert Normandie, Anjou, Maine und Touraine (Angevinisches Reich der Plantagenet)
1224 · König Ludwig VIII. von Frankreich, Sohn von Philipp August erobert Aquitanien, außer der Gascogne den letzten Besitz der Plantagenets in Frankreich, Poitou und Saintonge kommen direkt an die Krone, La Marche, Périgord, Angoulême und Auvergne werden als Lehen vergeben, wahrscheinlich auch das Limousin
1290 · das Haus Dreux aus der Bretagne wird mit der Grafschaft Limousin belehnt
1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589
1384 · Tod von Gräfin Johanna de Penthièvre (aus dem Haus Dreux), Witwe von Charles de Blois, über ihren Erben und Sohn Johann I. de Châtillon beginnt die Herrschaft des Hauses Blois-Châtillon
1481 · Tod von Gräfin Françoise de Châtillon, verheiratet mit Alain d'Albret, über ihren Erben und Sohn Johann III. d'Albret beginnt die Herrschaft des Hauses d'Albret (Könige von Navarra)
1572 · Tod von Gräfin Johanna d'Albret, verheiratet mit Antoine de Bourbon, über ihren Erben und Sohn Heinrich III., König von Navarra beginnt die Herrschaft des Hauses Bourbon
1589 · Tod von König Heinrich III. von Frankreich, Heinrich III. hatte keine Nachkommen, Aussterben der Linie Valois, Heinrich III. bestimmt Heinrich III., König von Navarra, Graf von Limoges (Haus Bourbon) zu seinem Nachfolger, der als Heinrich IV., der Gute, Henri le Bon, neuer König von Frankreich wird, die Grafschaft Limoges wird so Teil der Krondomäne
1661 · François de Rochechouart, Graf von Chandenier, erhält von König Ludwig XIV. für sich und seine Nachkommen das Recht den Titel Graf von Limoges zu tragen
1773–1776 · Karl, Graf von Artois erhält das Limousin als Apanage
1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein
1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, das Limousin wird in Départements zerlegt (im wesentlichen Correze und der Süden von Haute-Vienne)
1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, Bildung der Region Limousin zu der das Limousin dadurch größtenteils gehört (Hauptstadt Limoges), jedoch nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung der Departements Correze, Haute-Vienne und Creuse
2016 · die Region Limousin geht zusammen mit den Regionen Aquitaine und Poitou-Charentes in der neuen größeren Region Neu-Aquitanien (Nouvelle-Aquitaine) auf
Der Name "Limousin" geht auf den Keltischen Stamm der Lemoviker zurück, der in der römischen Zeit hier lebte, und der Stadt Limoges seines Namen gab. Das Umland der Stadt wurde später zur Grafschaft (Vizegrafschaft) Limoges. Landschaftlich wird die Grafschaft Limoges als Limousin bezeichnet.