Die Flaggen des Deutschen Reiches gehen auf die Flaggen des Norddeutschen Bundes zurück. Man hat sie, wie die Verfassung, quasi übernommen. Allerdings war Deutschland jetzt ein Nationalstaat geworden, weshalb die Bundesflagge des Norddeutschen Bundes sich nun zur Nationalflagge wandelte, d.h. die Farben Schwarz, Weiß und Rot wurden auf die Nation übertragen (Bedeutung und Ursprung der schwarz-weiß-roten Flagge ← hier tippen oder klicken). Auf Grund der durch die Schaffung des Reiches erreichten Zentralisierung bestimmter Behörden, Institutionen oder herausragender Positionen, und nicht zuletzt durch den Erwerb von Kolonien, wurden zahlreiche Dienstflaggen angenommen. Jedoch behielten sechs nördliche Bundesstaaten ihre eigenen Seedienstflaggen. Besonders jene Flaggen die den preußischen Adler zeigten, machten in den Jahren von 1871 bis 1918 eine Reihe von Änderungen durch (Beispiel: Marine- und Kriegsflagge ← hier tippen oder klicken). In Folge der Novemberrevolution wurde die Monarchie gestützt. Am 09.11.1918 dankte der Kaiser ab, und verzichtete am 28.11.1918 endgültig auf seinen Thron. Am 19.01.1919 fanden Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung statt, welche am 06.02.1919 eine Notverfassung, und am 11.08.1919 die entgültige republikanische und bundesstaatliche Verfassung verabschiede. In den einzelnen Bundesländern mit ihren jeweiligen Monarchien vollzog sich parallel ein ähnlicher Prozess, der auch hier in republikanischen und bundesstaatlichen Verfassungen endete. Dieser Prozess war im allgemeinen bis 1920/21 abgeschlossen. Die republikanische Umgestaltung oder gar Abschaffung der Flaggen des Deutschen Kaiserreichs war ein allmählicher Prozess, und zog sich bis 1921 hin.
Quelle: Volker Preuß
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Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Postflaggen".
1871–1919,
Das Wappen des Deutschen Reiches
Das Wappen des Deutschen Reiches zeigte einen rot bewehrten schwarzen Adler auf goldenen Grund. Er trägt einen Brustschild mit dem Wappen von Preußen, den die Deutschen Kaiser waren im Zweiten Reich die Könige von Preußen. Über dem Schild die Kaiserkrone. Der Adler ist ein sehr altes Symbol, das auf die Feldzeichen der römischen Legionen zurückgeht. Diese bestanden aus einer senkrechten Tragestange, an dessen oberen Ende eine Querstange befestigt war. Auf dieser Querstange saß ein Adler. Das Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zeigte dann einen schwarzen Adler in goldenem Feld. Das Abbild des Adlers war schon bei den römischen Kaisern beliebt, und außer auf der Reichsflagge erschien es im Mittelalter auch auf deutschen Münzen, um auch dort das Fortbestehen des römischen Kaisertums zu symbolisieren. (Entstehung und Ursprung der Farbe Rot im Reichsadler ← hier tippen oder klicken)
Quelle:
Volker Preuß
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Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Adler in der Heraldik"; Ausführungen, Varianten und Entwicklung.
1915–1917
Flugzeugkokarde,
Quelle: Wikipedia (EN)
1917–1945
Flugzeugkokarde,
Quelle: Wikipedia (EN)
bis 1919, Kokarde Deutsches Reich
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Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".
Kokarde
Die Bundesstaaten des Deutschen Reiches 1871 bis 1920
Quelle: Volker Preuß
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Fläche: 539.740 km² (1878)
Einwohner: 44.211.00 (1878)
Bevölkerungsdichte: 82 Ew./km²
Hauptstadt: Berlin
Amtssprache: Deutsch
Währung 1871–1924: 1 Mark = 100 Pfennig
Währung 1924–1948: 1 Reichsmark (RM) = 100 Reichspfennig (Rpf.)
Quelle:
Wikipedia (D),
Der Michel
18.01.1871 · Proklamation des Deutschen Reichs in Versailles, der König von Preußen wird zum Deutschen Kaiser proklamiert, die Verfassung des Norddeutschen Bundes wird mit wenigen Änderungen auf das Deutsche Reich übertragen, Frankreich tritt das Reichsland Elsaß-Lothringen an das Deutsche Reich ab, Reichskanzler wird Otto von Bismarck
1884 · Berliner Kongokonferenz, das Deutsche Reich entwickelt eine eigene Kolonialpolitik und erwirbt bis 1899 ein Kolonialreich (Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Kiautschou, Kaiser-Wilhelm-Land, Samoa, Nauru, die Marianen-Inseln, die Karolinen-Inseln und die Marshall-Inseln)
1890 · Rücktritt des Reichskanzlers Bismarck
1914–1918 · Erster Weltkrieg, ein Bündnis des Deutschen Reiches mit Österreich-Ungarn treibt das Deutsche Reich durch die Kriegserklärung Russlands an Österreich-Ungarn an der Seite der Mittelmächte in den Krieg, nach Erfolgen und Friedenschluss an der Ostfront erfolgt die Niederlage an der Westfront durch das Eingreifen der USA, es kommt zur bürgerlichen Novemberrevolution, Sturz der Monarchien im Reich und in den Bundesstaaten
09.11.1918 · Proklamation der Republik (auch Weimarer Republik genannt, weil die Verfassung in Weimar entstand)
28.06.1919 · Versailler Diktat (→ hier klicken), Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg, das Deutsche Reich wird an den Verhandlungen nicht beteiligt und unter Androhung der Besetzung zur Unterschrift gezwungen, die Alleinschuld des Deutschen Reiches am Krieg wird festgelegt, das Deutsche Reich verliert alle seine Kolonien, 70.000 km² seines Territoriums, muss seine Armee auf 100.000 Mann abrüsten, die 15jährige Besetzung der linksrheinischen Gebiete erdulden und gigantische Reparationen zahlen
Quelle: Wikipedia (D),
Atlas zur Geschichte,
Discovery '97,
Volker Preuß
Deutschland ist das Land der Deutschen. Die Deutschen selbst sind keine gewachsene Nation im üblichen Sinne, sondern ursprünglich ein Zusammenschluss von germanischen Stämmen. Das Wort "deutsch" geht auf das alte Wort "teudisk" zurück, was mit "zum Stamme gehörig" zu übersetzen ist. Es wurde von den Stämmen verwendet, die "Theodisk" gesprochen haben, was auf den Stamm der Teutonen zurückgeht. Im Jahre 843 wurden die Teutonen erstmals als "Teutisci" bezeichnet. Über die Jahrhunderte wurde aus "teudisk" dann "tiutsch" und später dann "deutsch". Benachbarte Völker oder Stämme, die nicht "teudisk" waren, übernahmen dieses Wort für die Deutschen, so sagen die Italiener: "Tedeschi", die germanischen Skandinavier: "Tysk", die Holländer: "Duitse". Andere nannten die Deutschen einfach Germanen, auch wenn sie selber welche waren und sind, so die Engländer: "Germans", aber auch andere Völker verfuhren so, z.B. die Griechen: "Germanoi", oder die Rumänen: "Germani". Andere Nachbarn übertrugen den Namen des Stammes, mit dem sie es an ihrer Grenze zu tun hatten, auf alle Stämme des Landes, so die Franzosen: "Allemand", was auf den Stamm der Alemannen zurückgeht, und international weite Verbreitung gefunden hat. Die Finnen nennen die Deutschen "Saksa", was auf den Stamm der Sachsen zurückgeht. Die Russen nennen Deutschland "Germania", aber die Bewohner und ihre Sprache "Nemjetski", was sich entfernt mit "die Stummen" übersetzen lässt, weil es den Deutschen in Russland einst verboten war ihre eigene Sprache zu sprechen. Auch dieses "Nemjetski" hat Verbreitung gefunden, so in allen slawischen Sprachen und auch im Ungarischen als "Nemat".
Quelle: Handbuch der geographischen Namen,
Volker Preuß