




In der Flaggengeschichte des "Dritten Reiches" unterscheidet man zwei Zeitabschnitte. Der erste Abschnitt zwischen 1933 und 1935 ist gekennzeichnet durch die Verdrängung oder Umgestaltung der unbeliebten schwarz-rot-goldenen Flaggen und die Wiedereinführung ihrer jeweiligen schwarz-weiß-roten Gegenstücke. Eine vollständige Wiedereinführung der kaiserlichen Flaggen erfolgte aus politischen Gründen jedoch nicht. Die Nationalsozialisten sahen sich als Neuerer, und betrachten das Kaiserreich als reaktionär. Ihrer Liebe zu den Farben Schwarz, Weiß und Rot tat das keinen Abbruch, da sie die Farben Deutschlands auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges waren. Der zweite Zeitabschnitt der Flaggengeschichte des "Dritten Reiches" begann eigentlich Ende des Jahres 1934, als Reichspräsident Hindenburg starb. Hitler, bisher Reichskanzler, übernahm das Amt selbst und nannte sich jetzt nicht mehr Reichspräsident, sondern "Führer". Alle Macht war nun in einer Hand konzentriert, und die Nationalsozialisten herrschten unbeschränkt. Nicht nur der Staat selbst, sondern auch seine heraldische Symbolik erfuhr so im Jahre 1935 eine Politisierung. Die Parteiflagge der NSDAP (Hakenkreuzflagge) wurde nun alleinige National- und Reichs- und Handelsflagge, und alle anderen Flaggen wurden im Design der NSDAP neu gestaltet. Die Hakenkreuzsymbolik war allgegenwärtig geworden.
Die neu geschaffene Kriegsflagge des "Dritten Reiches" ist im Prinzip eine Kombination aus der kaiserlichen Reichskriegsflagge und der Hakenkreuzflagge. Wenn man so will, erkennt man in ihr auch die Flagge des Deutschen Ritterordens, oder die Kreuzflagge des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Die Hakenkreuzflagge ist ein Entwurf von Adolf Hitler, und wurde im Jahre 1920 zu ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt. Sie war ein vollständiger Bruch mit bisherigen Gestaltungsregeln und erregte viel Aufsehen. Als Zeichen für einen absoluten Neuanfang nach der gescheiterten Politik der "Weimarer Republik" und den Auswirkungen des Versailler Diktats wurde sie daher sehr beliebt. Das Hakenkreuz ist in der verwendeten Form ein im indogermanischen Raum weit verbreitetes Zeichen mit immer derselben Bedeutung: Sonne, Glück, Gesundheit und Wohlstand. Wichtig war dabei der Drehsinn des Kreuzes. Wenn die Flagge im Durchdruck hergestellt wurde, erschien das Hakenkreuz auf der anderen Seite im umgekehrten Drehsinnn, und somit verdrehte sich auch die Symbolik ins Gegenteil. Für Seeflaggen wurde daher später die zweiseitige Herstellung angeordnet.
Quelle: Volker Preuß
"Im Rot sah Adolf Hitler den sozialen Gedanken, in dem weißen Kreis den nationalsozialistischen (Rasse-) Gedanken, in dem schwarzen Hakenkreuz den Kampfes- und Siegeswillen des "arischen" Menschen (europäischer Abkunft) und den Gedanken der "schaffenden" (produktiven) Arbeit."
Quelle: F.R.


1922–1936,
Das Siegel und kleines Wappen des Deutschen Reiches
Das Siegel wurde 1921 von dem Künstler Sigmund von Weech geschaffen, und 1922 mit dem "Erlass über die Dienstsiegel" offiziell für das Deutsche Reich eingeführt. Es wurde bis 1936 weiter verwendet, dann abgeschafft. Gemäß §5 des "Erlasses über das Reichssiegel vom 07.03.1936" durften jedoch "bisherige Siegel mit bisherigem Reichsadler oder Landeswappen bis 30.09.1938" weiter verwendet werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es im Jahre 1950 für die Bundesrepublik Deutschland wieder angenommen.
Quelle/Source:
Jürgen Kaltschmitt, Wikipedia (D)


1936–1945,
Das Hoheitsabzeichen des Deutschen Reiches
Das Hoheitsabzeichen des Deutschen Reiches unter den Nationalsozialisten geht ebenfalls auf die NSDAP zurück. Jedoch blickt der Adler als Parteiadler in die andere Richtung.
Quelle: Uniform-Fibel, rechtlicher Hinweis


1936–1945,
auf Münzen zu 1,2 und 10 Reichspfennige, 2 und 5 Reichsmark,
rechtlicher Hinweis

1936–1945,
auf Münzen zu 1 Reichsmark

1936–1945,
auf Münzen zu 5 und 50 Reichspfennige,
rechtlicher Hinweis
Die Form des untersten Adlers wurde auf den von den Alliierten ausgegeben Münzen zwischen 1945 und 1949 beibehalten, natürlich ohne Hakenkreuz. Die Aufschriften "Deutsches Reich" und "Reichspfennig" wurden aber beibehalten.


1917–1945
Flugzeugkokarde,
Quelle: Wikipedia (EN)


bis 1945, Kokarde Deutsches Reich

Das Deutsche Reich mit den Gauen der NSDAP

Quelle: Von Bennet Schulte - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, Link

Fläche: 468.787 km² (1933)
Einwohner: 65.161.400 (1933)
Bevölkerungsdichte: 139 Ew./km²
Hauptstadt: Berlin
Amtssprache: Deutsch
Währung: 1 Reichsmark (RM) = 100 Reichspfennig (Rpf.)
Quelle:
Wikipedia (D)

30.01.1933 · Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten
24.03.1933 · die demokratischen Parteien des Reichtags treten unter dem Eindruck extrem linker Aktionen und Anschläge die Souveränität des Parlaments als Gesetzgeber an die Regierung unter der Führung der Nationalsozialisten ab, die Weimarer Reichsverfassung wird außer Kraft gesetzt, die Nationalsozialisten regieren jetzt diktatorisch und errichten ein totalitäres nationalsozialistisches Einparteien-Regime
1934 · die territoriale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wird durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder werden bedeutungslos
1935 · Volksabstimmung im Saargebiet, Wiederanschluss an das Deutsche Reich
1938 · Anschluss von Österreich
1938 · Anschluss des mehrheitlich von Deutschen besiedelten Sudetenlandes
März 1939 · Einmarsch in die Tschechei und Errichtung des „Protektorat Böhmen und Mähren“, Wiederanschluss des Memelgebiets
01.09.1939–09.05.1945 · Zweiter Weltkrieg, Ende mit der totalen Niederlage des Deutschen Reiches
23.05.1945 · die Regierung des Deutschen Reiches wird verhaftet
1945 · das Deutsche Reich wird von den vier Alliierten besetzt und in Besatzungszonen aufgeteilt, große Gebiete im Osten werden polnischer und russischer Verwaltung unterstellt, die deutsche Bevölkerung dort wird ermordet oder vertrieben
1945–1949 · zwischen den Allierten USA, Großbritannien und Frankreich auf der einen, und der Sowjetunion auf der anderen Seite kommt es zu Spannungen, denn die kommunistische Sowjetunion und auch der Westen wollen Deutschland in ihre jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Systeme einbinden, ein Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich kommt nicht zu Stande, da es keinerlei Organe des Reiches mehr gibt
1945–1947 · die Länder des Deutschen Reiches werden durch die Alliierten neu strukturiert, teilweise abgeschafft (z.B. Preußen am 25.02.1947), es werden teilweise völlig neue Länder geschaffen (z.B. Nordrhein-Westfalen)
23.05.1949 · die Länder unter der Kontrolle der Westalliierten gründen die
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
07.10.1949 · die Länder unter der Kontrolle der Sowjetunion gründen die Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Quelle: Wikipedia (D),
Discovery '97,
Volker Preuß

Deutschland ist das Land der Deutschen. Die Deutschen selbst sind keine gewachsene Nation im üblichen Sinne, sondern ursprünglich ein Zusammenschluss von germanischen Stämmen. Das Wort "deutsch" geht auf das alte Wort "teudisk" zurück, was mit "zum Stamme gehörig" zu übersetzen ist. Es wurde von den Stämmen verwendet, die "Theodisk" gesprochen haben, was auf den Stamm der Teutonen zurückgeht. Im Jahre 843 wurden die Teutonen erstmals als "Teutisci" bezeichnet. Über die Jahrhunderte wurde aus "teudisk" dann "tiutsch" und später dann "deutsch". Benachbarte Völker oder Stämme, die nicht "teudisk" waren, übernahmen dieses Wort für die Deutschen, so sagen die Italiener: "Tedeschi", die germanischen Skandinavier: "Tysk", die Holländer: "Duitse". Andere nannten die Deutschen einfach Germanen, auch wenn sie selber welche waren und sind, so die Engländer: "Germans", aber auch andere Völker verfuhren so, z.B. die Griechen: "Germanoi", oder die Rumänen: "Germani". Andere Nachbarn übertrugen den Namen des Stammes, mit dem sie es an ihrer Grenze zu tun hatten, auf alle Stämme des Landes, so die Franzosen: "Allemand", was auf den Stamm der Alemannen zurückgeht, und international weite Verbreitung gefunden hat. Die Finnen nennen die Deutschen "Saksa", was auf den Stamm der Sachsen zurückgeht. Die Russen nennen Deutschland "Germania", aber die Bewohner und ihre Sprache "Nemjetski", was sich entfernt mit "die Stummen" übersetzen lässt, weil es den Deutschen in Russland einst verboten war ihre eigene Sprache zu sprechen. Auch dieses "Nemjetski" hat Verbreitung gefunden, so in allen slawischen Sprachen und auch im Ungarischen als "Nemat".
Quelle: Handbuch der geographischen Namen,
Volker Preuß

Die Kapitulationsurkunden der Deutschen Wehrmacht vom 07.05.1945 und 09.05.1945 beendeten zwar die Kampfhandlungen, nicht jedoch die Existenz des Deutschen Reiches. Die Regierung des Reiches wurde am 23.05.1945 verhaftet. Ein Friedensvertrag wurde nicht geschlossen, weder mit der BRD noch mit der ehemaligen DDR, und steht bis heute aus.
Das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe (Präsidentin Prof. Dr. Jutta Limbach) urteilte am 31.7.1973 [BVerfGE Bd. 36, 1-37 (LT1-9) BGBl I 1973, 1058] and on the 21st of October in 1987 [Bd.77, S.137,150,154,160,167] einstimmig und wunschgemäß, daß das Deutsche Reich 1945 nicht untergegangen sei, sondern fortbestehe. Hier S.15-16: ... "Das Grundgesetz – nicht nur eine These der Völkerrechtslehre und der Staatsrechtslehre geht davon aus, daß das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der Kapitulation noch durch Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die alliierten Okkupationsmächte noch später untergegangen ist; das ergibt sich aus der Präambel, aus Art. 16, Art. 23, Art. 116 und Art. 146 GG. Das entspricht auch der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, an der der Senat festhält. ...
Das Deutsche Reich (vgl zB BVerfG, 1956-08-17, 1 BvB 2/51, BVerfGE 2, 266 (277); 3,288 (319f); 5,85 (126); 6,309, 336, 363) besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels Organisation, insbesondere mangels institutionalisierter Organe selbst nicht handlungsfähig ... Verantwortung für „Deutschland als Ganzes"(= Deutsches Reich) tragen – auch – die vier Mächte. Die BRD ist nicht "Rechtsnachfolger" des Deutschen Reiches, sondern als Staat identisch mit dem Staat "Deutsches Reich", – in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings "teilidentisch", so daß insoweit die Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht. Die Bundesrepublik umfaßt also, was ihr Staatsvolk und ihr Staatsgebiet anbelangt, nicht das ganze Deutschland unbeschadet dessen, daß sie ein einheitliches Staatsvolk des Völkerrechtssubjekts "Deutschland" (Deutsches Reich) ... und ein einheitliches Staatsgebiet „Deutschland" (Deutsches Reich) ... anerkennt. Sie (= die Bundesrepublik) beschränkt staatsrechtlich ihre Hoheitsgewalt auf den Geltungsbereich des Grundgesetzes.
"Die BRD stimmt der Erklärung der vier Mächte zu und unterstreicht, dass die in dieser Erklärung erwähnten Ereignisse und Umstände nicht eintreten werden, d. h., dass ein Friedensvertrag oder eine Friedensregelung nicht beabsichtigt ist". Bundeskanzleramtprotokoll zur Verhandlung vom 17.07.1990 in Paris, Anlage Nr. 354 B. (Weiter dazu Dissertation von Dr. Michael Rensmann, Besatzungsrecht im wiedervereinten Deutschland)
Auf Grund einer sogenannten "Kleinen Anfrage" aus dem Bundestag vom 20.02.2015, Frage 27, antwortet die Regierung der BRD: " Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt "Deutsches Reich" nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist. ..." Rechtsgrundlage: BVerfGE 36, S. 1, 16; vgl. auch BVerfGE 77, S. 137, 155.
Quelle: Völkerrechtssubjekt "Deutsches Reich" - Auswärtiges - Antwort - vom 30.06.2015:
bundestag.de


