Lotsen(ruf)flagge, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World, FOTW
Diese Art Flaggen wurde im 20. Jahrhundert abgeschafft, heute gilt: Erbitte Lotse
Flagge für Lotsenschiffe,
Quelle, nach: Flags of the World, FOTW
Diese Art Flaggen wurde im 20. Jahrhundert abgeschafft, heute gilt Lotse an Bord
Die heutige Flagge Schwedens wurde offiziell am 22.06.1906 wieder eingeführt. Sie zeigt auf blauem Grund ein gelbes skandinavisches Kreuz (= ein Kreuz, das zur Stangenseite hin verschoben ist [liegendes Kreuz] – alle skandinavischen Länder haben zum Zeichen der Verwandtschaft und Zusammen- gehörigkeit ein liegendes Kreuz in der Flagge). Die Farben gehen auf das sehr alte Drei-Kronen-Wappen zurück.
Zur Entstehung der Flagge gibt es einige Theorien: • Die schwedische Kreuzflagge ist 1521 unter dem späteren König Gustav Wasa im Kampf gegen die verfeindeten Dänen entstanden. Das Symbol der Dänen, der "Danebrog" war das Vorbild der schwedischen Kreuzflagge. • König Johann III. äußerte 1569 den Wunsch, dass das im großen Staatswappen geführte Kreuz für alle Banner und Fahnen in seinem Reich übernommen werden sollte. • Am 06.06.1523 wurde Gustav Wasa zum König von Schweden gekrönt. Dieser Tag wird in Schweden bis heute als "Tag der Flagge" gefeiert. • Die Krönung von Gustav Wasa fällt mit dem Ende der Kalmarer Union zusammen, deren Kreuzflagge ebenso Modell gestanden haben könnte.
Ab dem 15. Jahrhundert spielte auf dem Wappen auch das zentrale goldene Kreuz eine Rolle, das König Johann III. angeblich 1569 auf eine einfache blaue Flagge setzte und so die heutige schwedische Flagge schuf. Mit der Thronbesteigung von Gustav I. aus dem Hause Wasa wurde im Jahre 1523 wieder ein schwedisches Königtum etabliert, die Symboliken Dänemarks und Norwegens verschwanden aus dem Wappen. Angeblich war es Gustav I. der die Kreuzflagge schuf, er soll sie vorher beim Aufstand gegen die Dänen erstmals verwendet haben. Die Kreuzflagge scheint aber älter zu sein, erste Erwähnungen gab es schon um das Jahr 1500. Die erste offizielle Beschreibung findet sich in einem königlichen Brief vom 19.04.1562. Schon hier hatte sie einen Schwalbenschwanz und scheint von Kriegsschiffen auf See verwendet worden zu sein. In der Frühzeit der schwedischen Banner und Fahnen waren die Farben Blau und Gelb natürlich nicht definiert. Mit den in der napoleonischen Ära aufkommenden Flaggen als Symbol einer Nation, wurde die heutige schwedische Nationalflagge geschaffen. Die Flaggen aus dieser Zeit werden in Dunkelblau wiedergegeben, was darauf schließen lässt, dass nicht mehr das übliche Indigo als Farbstoff verwendet wurde, sondern das in dieser Zeit entwickelte auf chemischen Prozessen basierende Thénards-Blau (Kobaltblau). Nach der Auflösung der Union mit Norwegen im Jahr 1905 wurde die Flagge Schwedens erstmalig seit 1815 wieder ohne Unions-Oberecke verwendet. Im Jahre 1906 gab es eine Zäsur, denn der Farbton des Blaus wurde mit dem Flaggengesetz vom 22. Juni 1906 neu geregelt. Die Farben wurden definiert als "ljust mellanblå" (helles Mittelblau) und "guldgul" (Goldgelb). Mittlerweile sind sie offiziell durch das Natural Color System festgelegt, und zwar als NCS 0580-Y10R für den Gelbton und NCS 4055-R95B für den Blauton. Damit gilt für den Pantone-Farbraum (PMS): pt 301 für Blau und pt 116 für Gelb. Zwischen 1397 und 1523 war das Land Teil der Kalmarer Union, eine von Dänemark dominierte Vereinigung der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, die von 1397 bis 1523 bestand. Die Union war formal nie vollständig vollzogen worden, jedoch zeitweise faktisch wirksam, und zwar immer dann, wenn ein dänischer König tatsächlich König aller drei Länder war. Es handelte sich um eine von Dänemark ausgehende politische Idee, die außerhalb Dänemarks lediglich in Teilen des Adels und der Kirche mitgetragen wurde. Die Flagge der Kalmarer Union war eine vom dänischen Danebrog inspirierte Kreuzflagge mit einem roten Kreuz auf gelbem Grund. Zwischen 1815 und 1906 war Schweden mit Norwegen in Personalunion verbunden. Daher zeigte in dieser Zeit die schwedische Flagge (genau wie die norwegische Flagge) ab 1844 die sogenannte Unionsgösch in der Oberecke.
Das Staatswappen von Schweden kennt eine große und eine kleine Ausführung. Das kleine Wappen geht auf das von König Albrecht um 1364 verwendete Siegel zurück. Es zeigt drei goldene Kronen auf blauem Grund. Die drei Kronen stehen für die drei Regionen (historische Königreiche) aus denen Schweden entstanden ist: Svealand, Götland und Österland. Das große Wappen zeigt neben den Kronen die Heraldik der Folkunger-Könige (1250–1364) im Geviert, unterteilt durch ein aufgelegtes goldenes Kreuz. Die Folkunger verwendeten einen goldenen Löwen auf drei diagonalen silbernen Balken auf blauem Grund. Die Balken wurden ab dem 16. Jahrhundert als Wellenlinien (Bäche) ausgeführt. Das Herzschild zeigt seit 1523 das Familienwappen der jeweils regierenden Könige von Schweden. Heute ist es zweigeteilt und zeigt links die Heraldik der zwischen 1523 und 1654 regierenden Dynastie der Wasa (goldene Garbe auf blau-weiß-rotem Grund) und rechts die Heraldik der Familie Bernadotte (goldener Kaiseradler unter dem Sternbild des Großen Bären oberhalb einer silbernen Brücke auf blauem Grund). Während der erste Schwedische König, Waldemar Birgersson, noch die drei (dänischen?) Leoparden verwendete, etablierte sich mit den Folkungern um 1250 eine erste Dynastie, deren Wappen einen goldenen Löwen auf drei diagonalen silbernen Balken auf blauem Grund zeigte. Die Balken wurden ab dem 16. Jahrhundert als Wellenlinien (Bäche) ausgeführt. Im Jahre 1397 wurde Schweden von Königin Margarete von Dänemark in die Kalmarer Union aufgenommen, ein gemeinsames Königtunm von Dänemark, Norwegen und Schweden. Zeitweise war der König von Dänemark somit auch König von Norwegen und Schweden. Das zeigte sich auch im Wappen, das nun bis zum Ende der Kalmarer Union im Jahre 1523 immer wieder Kombinationen aus der Heraldik der drei Staaten zeigte, die drei blauen dänischen Löwen auf goldenem Grund, den goldenen norwegischen Löwen mit der Axt auf rotem Grund, der Folkunger Löwe der mittlerweile für Schweden stand, auch wenn die Folkunger nicht mehr die Könige stellten. Letztlich die drei goldenen Kronen auf Blau, das schwedische Urwappen, jedoch auch als Symbol der Kalmarer Union willkommen. Ab dem 15. Jahrhundert spielte auf dem Wappen auch das zentrale goldene Kreuz eine Rolle. Meist trug das Wappen in der Mitte ein zusätzliches Herzschild mit der Heraldik der herrschenden Dynastie (z.B. ein Boot für Bonde, eine Getreidegarbe für Wasa usw.).
4.–5. Jahrhundert n.Chr. · erste Besiedlung durch germanische Stämme, die Svear (Schweden) und die Gotar/Götar (Goten/Gauten), Herausbildung feudaler Stammes- und Kleinkönigreiche
9.–10. Jahrhundert · das heutige Schweden ist Ausgangspunkt von Wikingerfahrten, die schwedischen Wikinger (Normannen) wurden Waräger genannt, die Waräger dringen über die Flüsse Memel (Neman), Westliche Dwina, Newa und Wolchow in Siedlungsraum der Ostslawen im heutigen Russland vor, erobern 862 Nowgorod und gründen die Nowgoroder Rus, einen normannischen Feudalstaat, erobern 882 Kiew und gründen die Kiewer Rus, einen weiteren normannischen Feudalstaat
9.–11. Jahrhundert · Christianisierung durch deutsche Missionare, zum Erzbistum Hamburg-Bremen, ab 1104 zum Erzbistum Lund, ab 1164 eigenes Erzbistum Uppsala (Sitz des Erzbischofs)
995–1060 · erste (vorübergehende) Einigung Schwedens unter König Olaf Schoßkönig und seinen Söhnen, in der Folgezeit wieder feudale Zersplitterung und Thronkämpfe, Herrschaft der Dynastien der Ynglinger und der Stenkyls
1250 · mit König Birger Jarl kommt die Dynastie der Folkunger auf den Thron, später Schaffung des Landrechts, damit Wahlmonarchie unter Einschränkung der Macht des Königtums und Stärkung des Adels
1364 · König Magnus aus dem Hause der Folkunger flieht vor Albrecht III. von Mecklenburg, dessen Sohn Albrecht vom Adel zum schwedischen König gewählt wird; der Sohn von Magnus, Håkon VI., wird König von Norwegen
1389 · Königin Margarete I. von Dänemark besiegt König Albrecht, er wird abgesetzt
1397 · der Großneffe von Königin Margarete I., Erich VII. von Pommern, in Kalmar zum König Dänemarks, Norwegens und Schwedens gekrönt (Kalmarer Union)
1434 · mittelschwedischer Bauernaufstand gegen König Erich unter Engelbrecht Engelbrechtsson
1436 · Kampf des schwedischen Marschalls Karl Knutsson gegen König Erich
1439 · König Erich dankt ab
1448 · Karl Knutsson wird zum schwedischen König gewählt, anhaltende Kämpfe Schwedens gegen Dänemark-Norwegen
1470 · Tod von König Karl Knutsson, Fortsetzung des Kampfes gegen Dänemark-Norwegen unter Sten Sture dem Älteren und Sten Sture dem Jüngeren
1520 · Sieg der Dänen über die Truppen von Sten Sture dem Jüngeren, Stockholmer Blutbad
1523 · Thronbesteigung von Gustav I. aus dem Hause Wasa, endgültige Trennung von der Kalmarer Union mit Dänemark-Norwegen
1527 · Reichstag in Västerås: Enteignung der Kirche, Einführung der Reformation
1544 · Einführung der Erbmonarchie in Schweden
1560–1569 · Regierungszeit von Erich XIV.aus dem Hause Wasa, vorsichtige Expansionspolitik zur Rückgewinnung der schwedischen Westküste von Dänemark und Einfluß auf den Handel mit Russland
1630 · Schweden engagiert sich im seit 1618 tobenden Deutschen Dreißigjährigen Krieg gegen den katholischen Kaiser
1632 · Gustav II. Adolf, König von Schweden aus dem Hause Wasa fällt in der Schlacht bei Lützen (in der Nähe von Leipzig), Nachfolger als Königin von Schweden wird seine Tochter Christine
1638 · Gründung der nordamerikanischen Kolonie Neu-Schweden im heutigen Delaware (Bundesstaat der USA)
1645 · Schweden erwirbt die Westküstenprovinz Halland und die Insel Ösel von Dänemark, sowie die Provinzen Jämtland und Herjedalen von Norwegen
1648 · Westfälischer Frieden nach dem Deutschen Dreißigjährigen Krieg, Schweden erwirbt Vorpommern, Wismar und die Bistümer Bremen und Verden
1652–1657 · schwedische Kolonie Witzen (Takoradi) an der Guineaküste in Afrika
1652–1659 · schwedische Kolonie Küstenkap an der Guineaküste in Afrika
1654 · Königin Christine verzichtet zugunsten ihres Cousins Karl X. Gustav auf den Thron, Ende des Dynastie der Wasa
1654–1660 · Regierungszeit von König Karl X. Gustav aus dem Hause Zweibrücken
1655 · Schweden tritt Neu-Schweden an die Niederlande ab
1657–1659 · schwedische Kolonie Fort Wilhelm an der Guineaküste in Afrika
1657–1659 · schwedische Kolonie Christiansborg (Accra) an der Guineaküste in Afrika
1658 · Frieden von Roskilde mit Dänemark, Dänemark tritt die Westküstenprovinzen Bohuslän, Blekinge und Schonen, sowie die Provinz Trondheim in Norwegen und die Insel Bornholm an Schweden ab
1660 · Friede von Oliva nach dem Zweiten Nordischen Krieg, Herstellung des status quo von 1655
1660 · Friede von Kopenhagen mit Dänemark nach dem Zweiten Nordischen Krieg, Schweden muss Bornholm und Tronheim wieder an Dänemark abtreten
1660–1697 · Regierungszeit von König Karl XI., Festigung der Macht im Innern des Reiches
1719, 1720, 1721 · die Frieden von Stockholm, Frederiksborg und Nystad nach dem Dritten Nordischen Krieg, Schweden muss die Bistümer Bremen und Verden an Hannover abtreten, Schweden muss Süd-Vorpommern an Preußen abtreten, Schweden muss Livland, Estland, Dagö, Ösel, Ingermanland und Karelien an Russland abtreten, Niedergang Schwedens als Großmacht und Herrscher der Ostsee
1721–1772 · "Freiheitszeit", Zeitraum umfassender bürgerlicher Rechte, gewährt durch Reichstag und Reichsrat
1771–1792 · Regierungszeit von König Gustav III. aus dem Hause Zweibrücken
1772 · König Gustav III. erzwingt die Einführung einer neuen Verfassung, Einschränkung der Rechte des Reichsrates, Wiederherstellung des Absolutismus
1789 · König Gustav III. erzwingt im Reichstag die Einführung der „Vereinigungs- und Sicherheitsakte“ und vereinigt auf sich nahezu uneingeschränkte Macht
1792–1809 · Regierungszeit von König Gustav IV. Adolf aus dem Hause Zweibrücken
1803 · Schweden verpfändet Wismar an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, 1903 wird es an Mecklenburg-Schwerin übergeben
1809 · Russland erobert Finnland, Schweden muss im Frieden von Fredrickshamn auch noch die Åland-Inseln an Russland abtreten, König Gustav IV. Adolf wird gestürzt
1809–1818 · Regierungszeit von König Karl XIII. aus dem Hause Zweibrücken
1810 · König Karl XIII. adoptiert den vom Reichstag zum Thronfolger bestimmten französischen Marschall Jean-Baptiste Bernadotte (Kronprinz Karl Johann), man erhofft sich davon französische Unterstützung gegen Russland
1813–1815 · Schweden beteiligt sich an den Befreiungskriegen gegen Napoleon, im Frieden von von Kiel muss Dänemark im Jahre 1814 Norwegen an Schweden abtreten, Norwegen wird mit Schweden in Personalunion verbunden (der König von Schweden ist gleichzeitig der König von Norwegen)
1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, Schweden muss Vorpommern (Stralsund) an Preußen abtreten
1818–1844 · Regierungszeit von Jean-Baptiste Bernadotte als König Karl XIV. Johann, Begründung der bis heute bestehenden schwedischen Königs-Dynastie Bernadotte, in den Folgejahren zunehmende Neutralitätspolitik, in der Innenpolitik schrittweise liberale Reformen
1848 · liberales Kabinett
1905 · Norwegen beendet die Union mit Schweden und wird voll souverän
1914–1918 · Erster Weltkrieg, Schweden bleibt neutral
1918 · Verfassungsreform: allgemeines Wahlrecht
1920 · Eintritt in den Völkerbund
1939–1945 · Zweiter Weltkrieg, Schweden bleibt neutral, ca. 300 Schweden kämpfen freiwillig auf der Seite des Deutschen Reichs