Die heutige Flagge Grenadas wurde am 07.02.1974 eingeführt. Sie zeigt vier
Dreiecke in Grün und Gelb, von einem roten Rand umgeben. In der Mitte ein gelber
Stern auf einer roten Scheibe, und sechs weitere in dem roten Rand. Die sieben
Sterne symbolisieren die sieben Verwaltungsbezirke der Insel. Im grünen Dreieck
auf der Liekseite befindet sich eine Muskatnuss, der wichtigste Exportartikel
der Insel. Die Farbkombination von Grün, Gelb und Rot in der heutigen Flagge
sind die Panafrikanischen Farben: Etwa 1900 setzte die Panafrika-Bewegung ein,
die Gemeinsamkeiten aller Menschen mit schwarzer Hautfarbe hervorheben wollte.
Für die politische Einheit Afrikas steht der Farbendreiklang Grün-Gelb-Rot, den
viele afrikanische Staaten nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit in ihre Flaggen
übernahmen. Das erste Land war Ghana im Jahr 1957. Als Ursprung gelten die
Landesfarben von Äthiopien (Abessinien), dem ältesten unabhängigen Staat
Afrikas.
Da das Land dem britischen Ensign- und Farbensystem zu folgen
scheint, werden die Farben der Flagge dem Spektrum entsprechen, welches das
britische Verteidigungsministerium in seiner Publikation "Flags of all Nations"
(eine Dienstvorschrift) für folgende Farben angibt: Grün = pt 348 c, Rot = pt
186 c, Tiefgelb = pt 116 c. Grenada orientiert sich bis heute am britischen
Ensign-System. Das weist auf die Verbindungen zu Großbritannien hin, denn die
Marineflagge ist ein White Ensign, eine weiße Flagge mit durchgehendem roten
Georgskreuz und mit der Landesflagge in der Oberecke.
Ab dem Zeitpunkt,
an dem das Land britischer Besitz wurde, repräsentierten der einzelne Bürger und
auch die Behörden ihren Status als Bürger oder Organe der britischen Nation,
verkörpert im United Kingdom, durch die Verwendung des Union Jack, dann "Union
Flag" genannt. Zur See war für den britischen Bürger ab 1864 die britische
Handelsflagge, der Red Ensign (Rote Flagge) vorgesehen. In einigen wenigen
Fällen wurde den Bürgern einer Kolonie durch die Admiralität erlaubt, auf See
einen eigenen Red Ensign mit dem Badge der Kolonie zu verwenden. Der Union Jack
in der Oberecke dieser Flaggen wies auf die Verbindungen zu Großbritannien hin.
Ursprünglich gehörte Grenada zur britischen Kolonie der Windward-Inseln,
später zur Westindischen Föderation und wurde im Jahre 1962 eine eigenständige
Kolonie. Großbritannien hatte in Jahr 1864 ein Flaggensystem eingeführt, in
dem:
• Kriegsschiffe einen sogenannten "White Ensign" (Marineflagge),
eine weiße Flagge oft mit durchgehendem roten Georgskreuz und mit dem Union Jack
in der Oberecke, • Handelsschiffe einen "Red Ensign" (auch "Civil Ensign" →
Bürgerflagge genannt, die eigentl. Handelsflagge), eine rote Flagge mit dem
Union Jack in der Oberecke, und • Dienstschiffe einen "Blue Ensign"
(Regierungsflagge → die eigentl. Staatsflagge), eine blaue Flagge mit dem Union
Jack in der Oberecke führten.
Seit 1865 durften Schiffe von
Kolonialregierungen einen Blue Ensign mit einem Badge (Abzeichen) im fliegenden
Ende führen. Die jeweiligen Regierungen sollten entsprechende Bagdes zur
Verfügung stellen. Handelsschiffe und seefahrende Privatpersonen aus Kolonien
dürfen nur dann einen Red Ensign mit Badge führen, wenn von der britischen
Admiralität eine entsprechende Erlaubnis für die Kolonie erteilt wurde. Ein
solches Badge war oft eine auf einer Scheibe platzierte regionale
landschaftliche Darstellung, zeigte oft Schiffe, historische Begebenheiten oder
konnte auch nur eine Art Logo sein. Sehr oft zeigte ein Badge zusätzlich den
Namen des Landes oder auch einen Wahlspruch. Einige Besitzungen hatten aber auch
schon von Anfang an ein Wappen, bzw. erhielten über die Jahre ein eigenes Wappen
und das Badge wurde abgeschafft. Um ein weitgehend einheitliches
Erscheinungsbild im fliegenden Ende der Flaggen zu gewährleisten, wurden Wappen
und auch andere Symbole auf einer weißen Scheibe in der Größe der früheren
Badges dargestellt. Es gab hier aber auch Ausnahmen, denn einige Kolonien
verwendeten diese weiße Scheibe nicht, und platzierten ihr Wappen oder auch nur
das Wappenschild - manchmal auch vergrößert - direkt auf das Flaggentuch. Schon
in den 40-er Jahre wurde dazu übergegangen die weiße Scheibe zu entfernen und
das Wappen direkt zu platzieren oder vergrößert dazustellen. Dieser
Umstellungsprozess erfolgte allmählich, nirgendwo gleichzeitig und vollständig.
In einigen britischen Besitzungen sind bis heute Flaggen mit der weißen Scheibe
in Gebrauch, in anderen nicht mehr und in einigen Gebieten gibt es beide
Varianten nebeneinander.
Das Gebiet war von 1834 bis 1960 Teil der
Britischen Kolonie der Windward-Inseln, eine föderale Kolonie, die aus einzelnen
Teilgebieten, Teilkolonien oder Inseln, bestand. Diese einzelnen Kolonien hatten
ihre eigenen Flaggen, auch "Blue Ensigns" mit einem eigenen Badge für die
Verwendung durch die Regierungen dieser Kolonien. Die übergeordnete politische
Einheit der britischen Windward-Inseln hatte höchstwahrscheinlich keinen
zusätzlichen eigenen Blue Ensign, aber sein eigenes Badge. Dieses Badge wurde im
Jahre 1886 geschaffen und zeigte einen vierfach geteilten Schild mit den Farben
Rot, Gelb, Grün und Weiß, umgeben von einem weißen Gurt mit der Inschrift
"Governor in Chief, Windward Islands", oberhalb die britische Krone. Unterhalb
ein weißes Spruchband mit dem Motto der Inseln: "i pede fausto" → "Gehe mit
gesegnetem Fuß". Im Jahre 1903 wurde die Gestaltung der Krone ein wenig geändert
(zur Tudor-Krone). Der Gouverneur von Barbados war immer gleichzeitig der
Obergouverneur der Kolonie der Britischen Windward-Inseln. Der Obergouverneur
nutzte das Badge der Windward-Inseln immerhin auf seiner Flagge. Er wurde vor
Ort, in dem zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, durch einen
Gouverneur vertreten. Die föderale Kolonie endete in Ihrem Bestand mit der
Aufnahme in die Westindische Föderation, geführt von einem Generalgouverneur.
Vor Ort, in dem zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, behielt der
oberste Vertreter der Krone seinen Rang. Er blieb Administrator oder Gouverneur.
Die lokalen Flaggen (z.B. blaue oder rote Ensigns, also eigene Staats- oder
Handelsflaggen) wurden dabei beibehalten.
Grenada erhielt 1875 ein
eigenes Badge. Es zeigte auf einer Scheibe eine von einem Ochsen-Göpel
angetriebene Zuckermühle und einige Landarbeiter. Unterhalb erschien das
damalige Motto der Insel: "Hae tibi erunt artes" → "Diese Künste werden dir
gehören". Zwischen 1903 und 1967 zeigte das Badge ein in Richtung Küste
fahrendes Schiff. Unten, auf einen Spruchband, stand das damalige Motto der
Insel: "Clarior e tanebris"→„Ich leuchte heller aus der Dunkelheit“ (I shine
more brightly from the darkness).
Im Jahre 1875 wurde ebenfalls ein
eigener "Blue Ensign" als Staatsflagge zur See eingeführt, ein dunkelblaues
Flaggentuch mit einer Flaggendarstellung – dem britischen Union Jack – in der
Oberecke, der im wehenden Ende der Flagge das Badge zeigte.
Das Gebiet
war von 1958 bis 1962 Teil der Britischen Kolonie "Westindische Föderation".
Dieses politische Projekt war ein Versuch die Verwaltung zusammenzufassen und
einen Staat nach dem Vorbild Kanadas zu schaffen, aber auch um den
Unabhängigkeitsbestrebungen der zugehörigen Inseln und Kolonien
entgegenzuwirken. Jedoch kam es zu Eifersüchteleien zwischen großen und kleinen
Inseln, bis hin zum offenen Streit. Die Flagge der "Westindische Föderation" war
ein hellblaues Flaggentuch mit vier waagerechten weißen Wellenlinien und einer
goldenen Scheibe in der Mitte. Sie symbolisierte die Sonne über der Karibischen
See. Über den Farbton des Blau ist man sich im Zweifel, es wird oft das übliche
Britische Heraldikblau angenommen. Eine Zeitgenössische Beschreibung nennt
jedoch ein "kaiserliches Blau" was Hellblau wäre und auch viele zeitgenössische
Drucke zeigen dieses helle Blau.
Am 03.03.1967 wurde durch Großbritannien
innere Selbstverwaltung gewährt, und Grenada wurde ein autonomer, mit
Großbritannien assoziierter Staat. In diesem Zusammenhang wurde eine Flagge
eingeführt, welche die Tradition der "Ensigns" beendete. Sie war waagerecht
blau-gelb-grün gestreift mit einer Muskatnuss auf einem großen Oval in der
Mitte. Diese Flagge war bereits am 19.01.1967 angenommen worden. Ihre Farben
wurden auch von anderen Mitgliedern der Westindische Föderation benutzt, wenn
auch in anderen Zusammenstellungen. Am 07.02.1974 wurde durch Großbritannien die
Unabhängigkeit gewährt. In diesem Zusammenhang wurde die heutige Flagge
eingeführt.
Grenada erhielt 1875 ein eigenes Badge. Es zeigte auf einer Scheibe eine von einem Ochsen-Göpel angetriebene Zuckermühle und einige Landarbeiter. Unterhalb erschien das damalige Motto der Insel: "Hae tibi erunt artes" → "Diese Künste werden dir gehören". Zwischen 1903 und 1967 zeigte das Badge ein in Richtung Küste fahrendes Schiff. Unten, auf einen Spruchband, stand das damalige Motto der Insel: "Clarior e tanebris"→"Ich leuchte heller aus der Dunkelheit". Das Staatswappen wurde – wie die Flagge – am 07.02.1974 eingeführt. Das Wappenschild wird durch ein gelbes Kreuz geviert. Davon sind zwei Gevierte rot mit einem goldenen Leoparden (→ England), und die anderen beiden sind grün mit einer weißen Marienlilie auf einem goldenem Halbmond. Auf dem Schild ein goldener Helm, ein rot-weißer Wulst sowie rote Rosen. Schildhalter sind rechts ein Gürteltier und links eine blaue Taube. Das Podest des Wappens ist grün mit einem Teich, einer Bananenpalme, einer Maispflanze und gelbe Blüten.
1979 · Maurice Bishop wird Premierminister und baut die Beziehungen zu Kuba aus
1983 · Staatsstreich, Ermordung von Maurice Bishop, militärische Intervention der USA mit Hilfe Karibischer Hilfstruppen, dauerhafte Besetzung der Insel
Als Kolumbus die Insel in Jahre 1498 entdeckte, nannte er die Insel "Concepción", was "Empfängnis" heißt. Irgendwann kam der Name "Grenada" in Gebrauch, wobei der Ursprung des Namens unbekannt ist. Es wird vermutet dass die Insel von spanischen Seefahrern des 16. Jahrhunderts ihren Namen bekam, um an die Stadt Granada zu erinnern.