Lotsen(ruf)flagge, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World,
FOTW
Diese Art Flaggen wurde im 20. Jahrhundert abgeschafft, heute gilt: Lotse an Bord Erbitte Lotse
In den Gebieten des heutigen Belgien, die seit dem 14. Jahrhundert zum Herzogtum Burgund gehörten (ab 1383 Flandern, ab 1436 Hennegau und Brabant, ab 1477 Lüttich und Luxemburg) wurde das rote, geastete, burgundische Diagonalkreuz auf weißen Flaggen gezeigt. Nachdem diese Gebiete 1555 als Spanische Niederlande an die spanischen Habsburger gefallen waren, wurden Flaggen verwendet, welche die habsburgischen Farben (rot und weiß) mit den spanischen (rot und gelb) in einer in den Farben Rot, Weiß und Gelb horizontal gestreiften Flagge verbanden. Zuweilen tauchte im mittleren weißen Streifen noch das burgundische Kreuz auf. Diese Flagge wurde auch noch in der Zeit beibehalten, als das heutige Belgien an die österreichischen Habsburger gefallen war. Kaiser Josef II. hat die Benutzung dieser Flagge am 09.03.1786 verboten. Es durfte nur noch die rot-weiß-rote Österreichische Flagge benutzt werden. Die Bevölkerung schmückte aus Protest ihre Hüte mit rot-gelb-schwarzen Kokarden, den Farben Brabants. 1795 kam Belgien zu Frankreich, und 1815 wurde es Bestandteil der Vereinigten Niederlande (Niederlande + Belgien). Während des Aufstands gegen die niederländische Regierung im Jahre 1830 ist die französische Trikolore als Freiheitssymbol vor allem von Anhängern Frankreichs benutzt worden. Die Redakteure einer Brüsseler Zeitung, Edouard Ducpétiaux und Lucien Jottrand, und Alexandre Van Hulst ein Beamter des Kriegsministeriums favorisierten eine Flagge mit drei horizontalen Streifen in Rot, Gold und Schwarz, die sich schließlich in dem Kämpfen im September 1830 durchsetzte. Die provisorische belgische Regierung hat sie aber als Staatssymbol anerkannt, und bei der Autonomieerklärung am 04.10.1830 gehisst. Ab dem 23.01.1831 wurden Streifen der Flagge vertikal angeordnet, jedoch in der Reihenfolge Rot, Gold und Schwarz. Nach der Wahl Leopolds I. von Sachsen-Coburg-Gotha zum belgischen König, wurden die Streifen ab dem 12.10.1831 in der heute üblichen Reihenfolge angeordnet. Angeblich sollte mit den Farben auch auf die Prinzessin Auguste von Reuß-Ebersdorf hingewiesen werden, die Mutter von König Leopold I., denn die Anordnung Farben Schwarz, Rot und Gold waren ab 1820 die Landesfarben der Fürstentümer Reuß.
Das Staatswappen wurde 1830 eingeführt. Es gibt ein großes und ein kleines Staatswappen. Es zeigt im schwarzen Schild einen goldenen Brabanter Löwen mit roter Bewehrung. Das Schild trägt die königliche Krone, unterhalb des Schildes ein rotes Band mit dem französischen Motto: "L'Union fait la force" und in niederländisch "Eendracht maakt macht" => "Einigkeit macht stark". Hinter dem Schild zwei gekreuzte Zepter, den König als Herrscher (Löwen-Zepter) und höchsten Richter (Schwurhand-Zepter) repräsentierend. Das Schild ziert eine Ordenskette mit dem mit dem Großkreuz des Leopold-Ordens.
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3. Jahrhundert n.Chr. · Besiedlung durch Franken und Friesen
481–843 · zum Frankenreich
880 · Vertrag von Verdun und Ribbemont, bei der Teilung des Frankenreiches kommt Westflandern an das Westfränkische Reich (Frankreich) und Ostflandern an das Ostfränkische Reich (Deutsches Reich)
1714 · die Habsburgischen Besitzungen kommen an die Österreichische Linie des Hauses Habsburg
1795 · französische Revolutionstruppen erobern das heutige Belgien, Belgien wird von Frankreich annektiert
1789/1790 · Anti-Österreichischer Aufstand, vorübergehende Vertreibung der österreichischen Behörden, Proklamation der Vereinigten Belgischen Staaten, durch Einmarsch österreichischer Truppen beendet
1815 · Wiener Kongress, Belgien wird Bestandteil der Vereinigten Niederlande (Niederlande + Belgien)
1830 · Unabhängigkeit als Königreich Belgien
1885 · Erwerb der Kongo-Kolonie
1898 · "Gleichheitsgesetz", Belgien wird offiziell ein zweisprachiger Staat
1914–1918 · Besetzung durch deutsche Truppen im Ersten Weltkrieg
1940–1944 · Besetzung durch deutsche Truppen im zweiten Weltkrieg
1951 · Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande, gründen die EWG (die spätere EU)
1962–1963 · Festlegung der Sprachgrenze zwischen den Kulturgemeinschaften, Brüssel wird zweisprachig, Anerkennung der Deutschen Sprache als Regionalsprache in Ostbelgien
1970 · erste belgische Staatsreform, die Kulturgemeinschaften erhalten Verfassungsrang
1980 · zweite belgische Staatsreform, Schaffung der Flämischen Region mit Autonomiestatus
1988 · dritte belgische Staatsreform, Ausbau der Autonomie der Regionen, Schaffung der Region Brüssel-Hauptstadt
1994 · vierte belgische Staatsreform, Teilung der ehemaligen Provinz Brabant, weiterer Ausbau der Autonomie der Regionen, Belgien wird föderaler Bundesstaat
2001 · fünfte belgische Staatsreform, weiterer Ausbau der Autonomie der Regionen
Der Name "Belgien" leitet sich vom keltischen Stamm der "Belger" ab. Das indogermanische Wort "belg" bedeutet "vor Stolz schwellen", also ist Belgien das "Land der Stolzen".