Die Flagge der Zentralamerikanischen Föderation ist eine blau-weiß-blau längsgestreifte Flagge mit einem Wappen in der Mitte des weißen Streifens. Sie ist ein Entwurf von Manuel José Arce und wurde im Zuge des antimexikanischen Abwehrkampfes geschaffen und 1822 erstmals gehisst. Diese Flagge wurde am 21.08.1823 für die Vereinigten Provinzen von Mittelamerika (Zentralamerikanische Konföderation) übernommen. Die Farben blau-weiß-blau (zentralamerikanische Farben) wurden ursprünglich im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien verwendet und stellen ein Symbol der Solidarität mit anderen südamerikanischen Staaten dar, und verkörpern den gemeinsamen Willen der Mitglieder der Föderation nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Anordnung der Farben widerspiegelt die Lage Zentralamerikas zwischen den beiden Ozeanen. Strittig ist der Blauton, einige Quellen geben ein dunkles Blau an, andere ein helles Blau. Das ist problematisch. Flaggen als historische Fundstücke werden oft mit dem modernen Auge betrachtet, und schnell wird eine bestimmte Farbbezeichnung verwendet. Dabei wird völlig ignoriert, dass das Hellblau auf Auswaschen und Verbleichen zurückzuführen ist, eine bei Indigo (einen anderen Farbstoff gab es damals noch nicht) bis heute bekannte und auch entsprechend ausgenutzte Eigenschaft. Das Staatswappen der Zentralamerikanischen Föderation wurde, wie die Flagge, am 21.08.1823 eingeführt. Es zeigt fünf Vulkane, die für die fünf Mitgliedstaaten der Föderation stehen. Das Dreieck symbolisiert Gleichheit, die phrygische Mütze Freiheit, und der Regenbogen Hoffnung. Am 22.11.1824 wurden die Vereinigten Provinzen umbenannt in "Bundesrepublik Zentralamerika", und eine Flagge mit einem nur in wenigen Details abgeänderten Wappen eingeführt. Sie wurde nur bis zum 01.01.1825 verwendet, danach verwendeten die Teilstaaten (außer El Salvador und Honduras) ihre jeweils eigenen Flaggen. Im Zeitraum ab der Unabhängigkeit der Zentralamerikanischen Konföderation von Mexiko (1823) bis fast zum Ende des 19. Jhd. war ganz Mittelamerika von ständigen Kriegen, Bürgerkriegen und Machtwechseln geprägt, so dass sich in einigen Ländern Mittelamerikas die jeweilige Flaggengeschichte sehr unübersichtlich darstellen kann.
Das 1535 gegründete Vizekönigreich Neuspanien war eine spanische Kolonie in Mittelamerika und umfasste die Gebiete des heutigen Mexiko, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nikaragua, Kostarika und große Teile des Südostens der heutigen USA. Neuspanien bestand bis 1822, als es unter dem Namen Mexiko die Unabhängigkeit von Spanien errang. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der einzelnen Provinzen mündeten in der Schaffung der Vereinigten Provinzen von Zentralamerika, von 1822 bis 1823, die noch unter der Kontrolle Mexikos standen. Die volle Unabhängigkeit von Mexiko wurde durch die Gründung der Vereinigten Staaten von Zentralamerika im Jahre 1823 erreicht. In den Jahren 1838 und 1839 erklärte jedoch ein Staat nach dem anderen seine Unabhängigkeit (Kostarika 1838, Honduras 1838, Guatemala 1839, El Salvador 1839) und schied aus der Föderation aus. Nach einem Putsch in Guatemala im Jahre 1838 spaltete sich der Südwesten von Guatemala als Republik Los Altos ab, die Mitglied der Zentralamerikanischen Föderation wurde. Jedoch wurde dieses Land 1840 wieder von Guatemala besetzt.