1958, Dhotoe-Fahne, Flagge der Khampa-Kämpfer, Seitenverhältnis = 3:4,
Quelle, nach: Flags of the World,
tibetsun.com, Mikel Dunham, Buddha's Warriorsbr
1958, Bathang-Fahne, Flagge der Khampa-Kämpfer, Lithang Regiment, Seitenverhältnis = 3:4,
Quelle, nach: Flags of the World, Mikel Dunham, Buddha's Warriors
Die heutige Flagge Tibets wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch den XIII. Dalai Lama (1876–1933) eingeführt. Sie zeigt einen weißes Dreieck mit einer aufgehenden goldenen Sonne vor einem blauen Hintergrund mit strahlenförmig angeordneten roten Dreiecken. Im Vordergrund zwei Schneelöwen und zwischen ihnen ein blau-rotes Ying-Yang-Symbol und ein flammender Edelstein. Die Flagge ist dreiseitig von einem goldenen Rand umgeben. Das weiße Dreieck ist ein mit Schnee bedeckter Berg. Er steht für Tibetische Nation und für das Land Tibet selbst ("Dach der Welt"). Über dem Berg eine strahlende Sonne. Sie erinnert an die Gleichheit aller Lebewesen in der ganzen Welt. Die roten Strahlen vor dem dunkelblauen Himmel repräsentieren die sechs Stammväter Tibets (Se, Mu, Dong, Tong, Dru und Ra). Die zwei Schneelöwen symbolisieren Aufrichtigkeit und die Vereinigung von spirituellen und materiellem Leben. Das blau-rote Ying-Yang-Symbol ist ein drehender Juwel, ein Schutzzeichen, das Verhältnis zwischen Selbstdisziplin und richtigem ethischem Verhalten symbolisierend. Der flammende dreifarbige Juwel zwischen den Schneelöwen steht für die drei Heiligen Dinge des Buddhismus: Buddha, Lehre (Dharma) und Gemeinschaft (Shanga). Der goldene Rand der Flagge symbolisiert die ständige Anwesenheit Buddhas in allen Ebenen und allen Richtungen.
Das Wappen von Tibet ist eigentlich ein Siegel. Es zeigt das Khorlo, das Rad der buddhistischen Lehre, zwischen zwei Schneelöwen (sie stehen für Aufrichtigkeit und die Vereinigung von spirituellen und materiellem Leben) vor einer Gebirgslandschaft mit Sonne und Mond. Im unteren Breich ein purpurfarbenes Band mit einer tibetischen Inschrift. Sie lautet: "bod gzhung dga' ldan pho brang phyogs las rnam rgyal", was bedeutet: "Tibetische Regierung, Ganden-Palast, siegreich in allen Richtungen".
Fläche: ca. 2.500.000 km², davon 1.268.947 km² Chinesische Autonome Region Tibet
Einwohner: 10.523.432, davon 3.648.100 in der Chinesischen Autonomen Region Tibet, ca. 50 % sind Tibeter, ca. 35 % sind Chinesen (Han), in der Autonomen Region Tibet sind es ca. 96 % Tibeter und ca. 6 % Chinesen (Han).
Religionen: Tibeter ist meist Lamaisten (Tibetischer Buddhismus) und einige Bön, Chinesen Buddhisten oder Taoisten
Bevölkerungsdichte: 4 Ew./km²
Hauptstadt: Lhasa (Lhassa), 867.891 Ew. (2020)
Sitz der Exilregierung: Dharamsala (in Nordindien)
7. Jahrhundert n.Chr. · Entstehung des Königreichs Tibet durch Vereinigung verschiedener Stammesfürstentümer, Ausdehnung des Machtbereichs bis zu den heutigen chinesischen Provinzen Xinjiang, Quinghai, Gansu und Sichuan
8. Jahrhundert · Ausbreitung des Buddhismus, Verdrängung der Bön-Religion
9.–10. Jahrhundert · Ausbreitung des Lamaismus, Verdrängung des Buddhismus
10. Jahrhundert · Zerfall Tibets in einzelne Fürstentümer
1240 · Mongoleneinfall
1276 · Kublai Khan (mongolischer Herrscher von China) setzt den Lama Phagspa (Sakyapa-Sekte) als Oberpriester und König Tibets ein, Begründung der tibetischen Theokratie
15. Jahrhundert · die Gelugpa-Sekte übernimmt die Führung des Landes, weltliches Oberhaupt wird der Dalai-Lama, geistliches Oberhaupt der Pantschen-Lama
18. Jahrhundert · zunehmende Einmischung Chinas, China übernimmt letztlich die politische und militärische Kontrolle über das Land, Stationierung von chinesischen Truppen in Lhasa
19. Jahrhundert · zunehmende Einmischung Großbritanniens und Russlands
1906/07 · Großbritannien und Russland erkennen die chinesische Oberhoheit über Tibet formell an
1911 · Revolution in China, Sturz der Qing-Dynastie, Tibet wird unabhängig, zunehmende Einmischung Großbritanniens, China erhebt erfolglos Ansprüche auf Tibet
1933 · Tod des XIII. Dalai-Lama
1935 · Geburt des XIV. Dalai-Lama
1945–1949 · Bürgerkrieg in China
01.10.1949 · Proklamation der Volksrepublik China
1950 · Einmarsch chinesischer Truppen in Tibet, Kapitulation der Tibetischen Armee in Osttibet, der XIV. Dalai Lama wird im Alter von 15 Jahren in sein Amt eingesetzt, weiterer Vormarsch der Chinesen
23.05.1951 · Autonomievertrag mit China (regionale Autonomie, Religionsfreiheit, Erhalt des existierenden politischen Systems in Tibet), jedoch zunehmende Einmischung Chinas, Bau von Flugplätzen und Straßen, kommunistische Propaganda
1956 · antichinesischer Aufstand
1959 · ein antichinesischer Aufstand, wird niedergeschlagen, der Dalai-Lama und Zehntausende von Tibetern fliehen nach Indien, China unterstellt Tibet seiner direkten Verwaltung, Einsetzung des Pantschen-Lama als Statthalter, China übernimmt die volle politische und militärische Kontrolle, kommunistische Propaganda, kommunistische Umgestaltung
ab 1960 · gezielte Einwanderung von zahlreichen Chinesen
1964 · der Pantschen-Lama wird von China abgesetzt
1965 · Errichtung des formell Autonomen Gebiets Tibet (aus den tibetischen Regionen Changthang, Ü-Tsang, West-Kham und Ngari) im Süden des Landes, die tibetischen Regionen Amdo und Ost-Kham werden chinesischen Provinzen angeschlossen (Quinghai und Sichuan)
1966–1969 · „Kulturrevolution“, Entmachtung, Enteignung und Ermordung der lamaistischen Geistlichkeit, Zerstörung traditioneller Lebensformen, historischer Gebäude und besonders von Klöstern
1976 · Tod des chinesischen kommunistischen Führers Mao Zedong, in der Folgezeit begrenzte Liberalisierung, Wiedereröffnung einiger Klöster
1987 · antichinesische Demonstrationen von Nonnen und Mönchen
1989 · der XIV. Dalai-Lama erhält den Friedensnobelpreis
1992 · China öffnet Tibet für internationalen Handel und Tourismus
Der Name "Tibet" leitet sich aus der Tibetischen Landesbezeichnung "Tö-Bhöt" ab, was übersetzt "Hohes Bhöt" heißt. Die Herkunft des Wortes Bhöt wird in der Eigenbezeichnung der Tibeter gesucht, diese nennen sich "Bod".