to the English Version tap the flag
- Siebenbürgen (Transsilvanien)
- ehemaliges ungarisches Kronland "Großfürstentum Siebenbürgen" und Provinz in den Karpaten
- seit 1920 zu Rumänien
- Eigenbezeichnungen: deutsch: Siebenbürgen, ungarisch: Erdély, rumänisch: Ardeal, Transsilvania
• Flagge
• Flaggen einiger Minderheiten
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Landkarte
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
• Ursprung des Landesnamens

Landesfarben,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World






Flagge des Nationalrats der Szekler,
Quelle, nach: Wikipedia (D)




Flagge der Szekler in der Gegend von Csíkszék,
Quelle, nach: Adam & Wikipedia (HU)




Wappen der Siebenbürger Sachsen,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Die Landesfarben von Siebenbürgen zeigen drei horizontale Streifen in Blau, Rot und Gold. Die Farben stammen vom Wappenschild des Landes. Es ist durch einen roten Balken zwischen Blau und Gold geteilt. Die bekanntesten Minderheiten sind die Szekler (manchmal Ungarn genannt, was nicht ganz richtig ist) und die Siebenbürger Sachsen. Die Szekler sind in einigen Regionen von Siebenbürgen sogar in der Mehrheit, die Siebenbürger Sachsen sind in großer Zahl ausgewandert. Die Szekler haben ihre eigenen Flaggen, so die Flagge des Nationalrats, einer politischen Organisation, deren Flagge auf die historische Flagge der Szekler zurückgeht. Weiterhin scheint es eine rot-golden-schwarze Flagge zu geben. Die Schwaben und Sachsen haben keine eigene Flagge, nur Wappen.
Quelle: Flags of the World,
austria-forum.org,
Volker Preuß


bis 1918,
Wappen Großfürstentum Siebenbürgen,
Quelle, nach:
austria-forum.org

Das Wappen von Siebenbürgen ist durch einen roten Balken zwischen Blau und Gold geteilt. Im blauen Feld die obere hälfte eines schwarzen Adlers, Sonne und Mond links und rechts daneben. Der Adler steht für die Ungarn, Mond und Sonne stehen für die Szekler und die sieben roten Burgen repräsentieren die Siebenbürger Sachsen. Siebenbürgen ist seit 1921 mit dieser Heraldik im Staatswappen von Rumänien vertreten.
Quelle: Wikipedia (D),
Flags of the World,
austria-forum.org,
Volker Preuß

interaktive Landkarte Österreich-Ungarns, ca. 1910:

Quelle:
Volker Preuß
historische Regionen Rumäniens:

Quelle: Volker Preuß

Fläche: 55.731 km²
Einwohner 1880: 4.033.000, davon 57% Rumänen (Walachen), 26% Ungarn (Szekler), 12% Deutsche (Siebenbürger Sachsen), 2% Zigeuner
Einwohner 2011: 6.789.250, davon 71% Rumänen (Walachen), 18% Ungarn (Szekler), 4% Zigeuner, 0,4% Deutsche (Siebenb. Sachsen)
Bevölkerungsdichte 2011: 122 Ew./km²
Hauptstadt: Klausenburg (rumänisch: Cluj-Napoca, ungarisch: Kolozsvár), 324.576 Ew. (2011)
Sprachen: Rumänisch, Ungarisch, Deutsch
Zeitzone: MEZ + 1 h
Quelle: Wikipedia (D)

ca. 1. Jhd. n.Chr. · Teil des Landes Dakien
107 · römische Eroberung unter Trajan
274 · Abzug der Römer, Verbleib einer kleinen dako-römischen Bevölkerung
5. bis 6. Jhd. · zum Reich der Gepiden
6. Jhd. · zum Reich der Awaren
9. Jhd. · zum Reich der Ungarn
1150 · der ungarische König Géza II. ruft Deutsche ("Siebenbürger Sachsen") als Bauern und Bergleute ins Land, Ansiedlung auf vom König zugeteiltes Land ("Königsboden")
1211 · der Deutsche Ritterorden lässt sich im Burzenland (Region um Kronstadt/Brasov) nieder
1224 · Erlass des "Goldenen Freibriefs" für die Deutschen, dadurch Gewährung von Autonomie und einigen Privilegien
1225 · der Deutsche Ritterorden verlässt das Burzenland wieder
12. bis 13. Jhd. · Einwanderung von Romanen
1240 · Mongoleninvasion
1421 · Türken-Angriff
1433 · Türken-Angriff
1526 · Schlacht von Mohács, Tod des Ungarischen Königs Ludwig II., das Haus Habsburg erbt die Ungarische Krone, Johann Zápolya ernennt sich selbst zum Gegenkönig
1530 · Johann Zápolya und seine Anhänger erobern Siebenbürgen
1540 · Tod des Johann Zápolya, sein Sohn Johann Siegmund wird zum König von Ungarn ausgerufen
1541 · Johann Siegmund ruft die Türken ins Land, Siebenbürgen wird vom Osmanischen Reich abhängig
1571 · Tod des Johann Siegmund, Wahl von Stephan Báthori zum Fürsten von Siebenbürgen
1576 · Stephan Báthori wird zum König von Polen gewählt, sein Bruder Christoph Báthori wird Nachfolger als Fürst von Siebenbürgen
1581 · Tod des Christoph Báthori, Nachfolger wird sein Sohn Siegmund Báthori
1599 · Siegmund Báthori verzichtet zugunsten seines Cousins Andreas Báthori, Ermordung von Andreas Báthori durch den Woiwoden Michael von der Walachei, Kaiser Rudolf von Habsburg übernimmt die Regentschaft, jedoch wird Stephan Bocskay vom türkischen Sultan als selbsternannter Fürst von Siebenbürgen bestätigt
23.06.1606 · Wiener Friede, Friedensvertrag zwischen Ungarn und Siebenbürgen, damit Anerkennung des Stephan Bocskay als Fürst von Siebenbürgen
29.16.1606 · Tod des Stephan Bocskay, Wahl von Siegmund Rákóczy zum Fürsten
1608 · Siegmund Rákóczy dankt ab, Wahl seines Cousins Gabriel Báthori zum Fürsten von Siebenbürgen, Errichtung einer Schreckensherrschaft
1613 · Ermordung von Gabriel Báthori, Wahl von Gabriel Bethlen zum Fürsten von Siebenbürgen
1629 · Tod des Gabriel Bethlen, Regentschaft seiner Frau Katharina von Brandenburg
1631 · Katharina von Brandenburg dankt ab, Wahl von Georg Rákóczy I. zum Fürsten
1644 · Bündnis mit Frankreich und Schweden gegen den Römisch-Deutschen Kaiser, Gebietsgewinne durch Zugeständnisse des Kaisers
1648 · Tod von Georg Rákóczy I., Nachfolge durch seinen Sohn Georg Rákóczy II.
09.06.1660 · Tod von Georg Rákóczy II. nach der Schlacht von Klausenburg gegen den von den Türken unterstützen Rivalen Achat Barcsai, Wahl von Johann Kemény zum Fürsten
April 1661 · Gefangennahme und Hinrichtung des Achat Barcsai, Feldzüge der Türken, die Türken setzen Michael Apafi als Fürst von Siebenbürgen ein
28.01.1662 · Tod von Johann Kemény in der Schlacht von Nagy Szöllös gegen die Türken
1683 · Vernichtung der Türken vor Wien, Einmarsch kaiserlicher Truppen, Michael Apafi wird zu Verträgen mit dem Kaiser gezwungen
1688 · der Landtag von Siebenbürgen anerkennt die Oberhoheit des ungarischen Königs und des Römisch-Deutschen Kaisers
1690 · Tod von Michael Apafi, Nachfolge durch seinen Sohn Michael Apafi II.
04.12.1691 · Inkrafttreten des "Leopoldinischen Diploms", eine Art Landesverfassung Grundlagenvertrag mit dem Haus Habsburg
1696 · Fürst Michael Apafi II. dankt zugunsten des Römisch-Deutschen Kaisers ab
1697 · Schlacht von Karlowitz, das Osmanische Reich verliert Ungarn, Slavonien, Kroatien und das Fürstentum Siebenbürgen an Habsburg
1699 · Frieden von Karlowitz, das Osmanische Reich erkennt den Römisch-Deutschen Kaiser als Fürsten von Siebenbürgen an, Ende der türkischen Herrschaft
1703–1711 · Aufstand des Franz Rákóczy, Proklamation zum Fürsten von Siebenbürgen, Unterstützung durch den ungarischen Adel
1711 · Friede von Szathmár zwischen dem Römisch-Deutschen Kaiser und den Ungarn, Rákóczy geht ins Exil
21.07.1718 · Friede von Poscharewatz, das Osmanische Reich muss nach Angriffen erneut den Römisch-Deutschen Kaiser als Fürsten von Siebenbürgen, und damit die Herrschaft der Habsburger über das Land anerkennen
1765 · die Römisch-Deutsche Kaiserin Maria Theresia erhebt Siebenbürgen zu Großfürstentum
1782 · Unruhen der Rumänen
1825 · Entstehen ungarisch-nationalistischer, großungarischer und liberaler (antimonarchistischer) Bewegungen
05.02.1835 · Auflösung des Landtags
1848 · Revolutionäre Umtriebe und Bürgerkrieg (Ungarn gegen Rumänen)
04.03.1849 · neue Österreichische Reichsverfassung, Siebenbürgen wird ein Kronland der österreichischen Monarchie mit eigenem Landtag
17.02.1867 · der Landtag von Siebenbürgen beschließt mit seiner ungarischen Mehrheit den Anschluss an die ungarische Monarchie, Siebenbürgen wird ungarische Provinz und der Landtag wird aufgelöst
01.01.1868 · Aufteilung Siebenbürgens in Bezirke (Komitate), Abschaffung aller Autonomieregelungen
1914–1918 · Erster Weltkrieg
01.11.1918 · Ungarn verkündet seine Unabhängigkeit von Österreich
13.11.1918 · Karl IV. (Karl I.), verzichtet in Ungarn zeitweilig auf die Ausübung seiner Herrschaft, Ende der Habsburger Monarchie
04.06.1920 · Frieden von Trianon, Siebenbürgen wird an Rumänien angeschlossen
1939–1945 · Zweiter Weltkrieg
1940 · Zweiter Wiener Schiedsspruch, Rumänien muss Nordsiebenbürgen an Ungarn abtreten
22.06.1941 · Rumänien beteiligt sich an der Seite der Achse im Zweiten Weltkrieg
24.08.1944 · Rumänien verlässt die Achse
25.08.1944 · Rumänien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg
1944 · Umsiedlung der Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen ins Deutsche Reich
1947 · Ungarn muss Nordsiebenbürgen wieder an Rumänien abtreten, Deoprtation vieler Siebenbürger Sachsen aus Südsiebenbürgen nach Russland
1952 · Autonomierechte für die Siebenbürger Ungarn
1989–1992 · Auswanderung großer Teile der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland
Quelle: Atlas zur Geschichte,
Wikipedia (D),
World Statesmen,
RetroBib Retrobibliothek,
Discovery '97,
Weltgeschichte,
Volker Preuß

Siebenbürgen wurde im Mittelalter auf Latein "Terra ultra silvas" (Land jenseits der Wälder), "Partes ultrasilvanae" (Gebiete jenseits des Waldes) und später "Transsilvania" genannt. Die von den Römern abstammenden und in Siebenbürgen siedelnden Dako-Romanen bzw. die im 12. und 13. Jahrhundert einwandernden Romanen (Rumänen) übernahmen den Begriff "Transsilvania". Die im 9. Jahrhundert eingewanderten Ungarn (in Siebenbürgen "Szekler" genannt) verwendeten für Siebenbürgen zunächst den Begriff "Erdö Elve" (Erdö heißt Wald) aus dem später "Erdély" wurde. Die Rumänen übernahmen diesen Begriff als "Ardeal". Die im 12. Jahrhundert einwandernden Deutschen ("Siebenbürger Sachsen") aus Flandern und dem Rheinland gründeten zahlreiche Ortschaften und Städte. Die wichtigste war damals Hermannstadt. Außer Hermannstadt erhielten mit der Zeit sieben weitere deutsche Städte eine eigene Gerichtsbarkeit. Deren Namen endeten wahrscheinlich (damals) alle mit -burg , z.B. Klausenburg, Schäßburg, Marienburg, Törzburg usw. Daher kommt wahrscheinlich die deutsche Landesbezeichnung "Siebenbürgen". Die "Siebenbürger Sachsen" wurden als Bergleute in Land geholt. Im Mittelalter wurden in ganz Europa eingewanderte deutsche Bergleute meist als "Sachsen" bezeichnet.
Quelle: Handbuch der geographischen Namen,
Wikipedia (D)

Mit freundlicher Untersützung von: Jürgen Zens (D)