Die Flagge wurde am 27.02.1976 eingeführt. Sie zeigt die panarabischen Farben in drei waagerechten Streifen in Schwarz, Weiß und Grün, und am Liek ein gleichschenkliges rotes Dreieck. Im weißen Streifen ein roter Halbmond und ein roter Stern. Der Halbmond und der Stern sind islamische Symbole. Rot ist die Farbe des Sozialismus. Der Farbenvierklang von Grün, Weiß, Schwarz und Rot ist ein speziell arabisches Farbsymbol, die Panarabischen Farben. Die (pan)arabischen Farben wurden während des 1. Weltkriegs, bei der Loslösung des Königreichs Hedschas vom Osmanischen Reich, durch den Scherifen Hussein von Mekka – aus dem Geschlecht der Haschemiden – als Farben der Arabischen Bewegung offiziell eingeführt. Als Vorlage diente die Flagge des Hedschas. Die Farben haben folgende Bedeutung: Rot ist die Farbe von Omar, dem zweiten Kalifen; Weiß steht für die Omajiaden, eine Kalifendynastie, die auf den fünften Kalifen Moawija I. zurückgeht; Grün steht für die Fatimiden, eine ismailitisch-schiitische Kalifendynastie, die auf den vierten Kalifen Ali zurückgeht; und Schwarz steht für die Abbasiden, eine Kalifendynastie, die auf den Kalifen Abbas I. zurückgeht. Rot ist außerdem die Farbe der Haschemiden, eine arabische Herrscherdynastie, die wahrscheinlich auf Haschim ibn Abd al-Manaf, den Großvater Mohammeds, zurückgeht. Grün ist außerdem die Farbe des Islam im Allgemeinen, und bezieht sich somit nicht nur auf die arabischen Länder. Der islamische Symbolismus, in Form von Halbmond und Stern, geht auf das Osmanische Reich zurück. Der letzte Kalif (aus dem Haus der Abbasiden) war 1258 hingerichtet worden. Der Kalif, Nachfolger Mohammeds, war religiöses und weltliches Oberhaupt des "Islamischen Reichs". Um 1460 wurde das Kalifat vom Herrscher des Osmanischen Reichs wiederbelebt. Diese Funktion wurde besonders wichtig als die Türken im Jahre 1517 die Stadt Mekka eroberten, und die Funktion der obersten Hüter und Bewahrer der heiligen Stätten übernahmen. Die Kontrolle über die heiligen Stätten ging während des Ersten Weltkriegs verloren (Mekka 1916, Medina 1918). Das Kalifat wurde 1924 von der türkischen Nationalversammlung abgeschafft. So haben sich Halbmond und Stern als Symbole des Islam in der ganzen Welt verbreitet. Die Verbindung dieser Symbole mit grünen Flaggen hat ihren Ursprung im osmanischen Panislamismus. Als es in Teilen des Osmanischen Reiches zu Unabhängigkeitsbewegungen kam, setzte Abdul Hamid II. diesen Bewegungen erfolgreich das einigende Band des Panislamismus entgegen. Zum Symbol des Panislamismus machte er eine grüne Flagge (Farbe des Mantels des Propheten Mohammed), und setzte das türkische Wappen darauf. Die Flagge des Islam war erschaffen.
Das Wappen der Spanischen Sahara war rot mit einem grünen Herzschild, darauf eine diagonale weiß-blaue Wellenlinie, oberhalb eine Palme, unterhalb ein Kamel. Der rote Rand zeigte abwechselnd die Symbolik von Kastilien und einen silbernen Löwen. Das Wappen der Sahara-Republik zeigt zwei gekreuzte Gewehre (Kampf für die Freiheit) mit jeweils einer Flagge der Sahara Republik, darüber Halbmond und Stern in Rot (Islam), darunter ein rotes Spruchband mit der arabischen Inschrift: "Hurriya, Dimuqratiya, Wahda" → "Freiheit Demokratie Einheit". Rechts und links befinden sich zwei Olivenzweige (Frieden).
1434 · der portugiesische Seefahrer Gil Eannes umfährt Kap Bojador und entdeckt die heutige Küste von Westsahara
15.–19. Jhd. · Portugiesen und Spanier treiben an der Küste Handel, errichten Häfen und Handelsplätze
1884 · Spanien beginnt mit der Kolonisierung der Küste
1885 · Spanien erklärt den Küstenstreifen zwischen Kap Bojador und Kap Blanc zum spanischen Protektorat Rio de Oro
1946 · Rio de Oro wird mit der Stadt Ifni (im heutigen Marokko, bereits 1860 in Besitz genommen) zur Kolonie Spanisch-Westafrika zusammengefasst
1958 · Río de Oro und Saguia Al Hamra werden zur spanischen Überseeprovinz Spanisch-Sahara erklärt (Provincia Española de Sáhara)
1968 · Spanien ignoriert die UNO-Resolution 2428 zur Vorbereitung der Unabhängigkeit von Spanisch-Sahara, Gründung von ersten Befreiungsbewegungen
1972 · Spanien beginnt mit dem Abbau von Phosphat
1973 · Gründung der POLISARIO (Volksfront für die Befreiung von Saqiya al-Hamra und Rio de Oro), Beginn des Unabhängigkeitskampfes
1975 · Marokko provoziert einen gigantischen gewaltlosen Einmarsch in die Spanische Sahara, Spanien gibt die Kolonie auf, Marokko und Mauretanien teilen das Land und übernehmen provisorisch die Verwaltung
1976 · Abzug der letzten spanischen Truppen, die POLISARIO proklamiert in Bir Lehlou die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) am 27. Februar, Marokko und Mauretanien annektieren die von ihnen verwalteten Gebiete
1979 · Mauretanien verzichtet auf seinen Teil der Westsahara zugunsten der POLISARIO und der DARS, Marokko annektiert auch dieses Gebiet
1982 · die DARS wird in die OAU aufgenommen, Marokko verlässt darauf hin die OAU
1984 · insgesamt 60 Staaten haben die ADRS seit 1976 diplomatisch anerkannt
1988 · UNO-Friedensplan, Verhandlungen zwischen Marokko und POLISARIO
1989 · die Verhandlungen zwischen Marokko und der POLISARIO bleiben ohne Ergebnisse
1991 · Waffenstillstand, Planung einer Volksabstimmung über die Unabhängigkeit durch die UNO
1993 · erneute Verhandlungen zwischen Marokko und der POLISARIO bleiben wieder ohne Ergebnisse
1995 · Verhaftung von über 100 DARS-Demonstranten in El Aaiun
1996 · die UNO stellt die Registrierung von Wählern vorübergehend ein, die POLISARIO droht mit neuem Krieg
1999 · die marokkanische Polizei beendet im ganzen Land pro-DARS-Demonstrationen
2000 · erneute Verhandlungen zwischen Marokko und der POLISARIO, pro-DARS-Demonstrationen El Aaiun
Der Name "Westsahara" ist erst nach dem Abzug der Spanier verwendet worden. Vorher hieß das Land "Spanische Sahara". "Sahara" wird im allgemeinen als arabisches Synonym für "Wüste" angenommen, jedoch wird es mit "Ocker" übersetzt, und meint die Farbe des Sandbodens. Der nördliche Landesteil (82 000 km²) heißt "Saguia Al Hamra", was man mit "Rotes Tal" übersetzen kann. Der südliche Landesteil (184 000 km²) heißt "Rio de Oro", ein spanischer Name, er bedeutet "Goldfluss", obwohl es dort keinen Fluss und auch kein Gold gibt.