Das Land hatte, wie alle Kronländer der österreichischen Krone, seine eigenen, sogenannten Landesfarben, die unter anderem auf horizontal getreiften zwei- oder dreistreifigen Flaggen gezeigt wurden. Die Landesfarben waren sehr oft dem jeweiligen Wappen des Kronlandes entnommen oder wurden duch eine weitere, nicht im Wappen enthaltene Farbe ergänzt, oder sie gingen auf ältere Modelle des Landeswappens zurück (z.B. Krain). Offiziell waren die Landesfarben aber nie geregelt oder festgelegt worden, so dass deren Reihenfolge in der Praxis of variierte oder die Farben gar an sich abwichen. Der österreichische Heraldiker Hugo Gerard Ströhl (1851–1919) hat sich wohl als erster des Themas angenommen und wahrscheinlich um das Jahr 1890 herum die Landesfarben auf den Flaggen bei den jeweiligen Landesbehörden abgefragt und zusammengestellt. Das Kronland Istrien verwendete als Landesfarben eine Flagge die drei horizontale Streifen in Gold, Rot und Blau zeigte. Die Farben stammen vom Wappen Istriens: goldener Ziegenbock mit roter Bewehrung auf blauem Schild.
Das Wappen zeigt eine goldene Ziege mit roter Bewehrung auf einem blauem Schild. Das Wappenbild geht auf die Venezianer zurück, die den westlichen Teil von Istrien vom 9. Jahrhundert bis 1797 beherrschten. Der österreichische Heraldiker Hugo Gerard Ströhl hat das Wappen um 1890 mit Apfelblüten umgeben, welche die Bedeutung des Landes als Obstbauregion hervorheben sollten. Istriens Heraldik erscheint seit 1992 in einem der fünf Regionalwappen im Schildhaupt des Staatswappens von Kroatien.
6. Jahrhundert · Besiedlung durch Slawische Stämme
789 · das heutige Istrien wird durch das Frankenreich der Karolinger unterworfen und kommt zur neu gegründeten "Markgrafschaft Friaul", die Küste wird von der Stadt Venedig für die kommenden 1000 Jahre besetzt
9. Jahrhundert. · die Markgrafschaft Friaul kommt zur neu gegründeten Markgrafschaft Verona
1374 · Aussterben des Hauses Görz, das Haus Habsburg erwirbt dessen Territorien in Istrien
1797–1809 · Französische Revolutionskriege: ein Teil Österreichs (Steiermark) wird 1797 von den Franzosen besetzt
26.12.1805 · Friede von Preßburg zwischen Österreich und Frankreich (Napoléon I.) nach dem 3. Koalitionskrieg, alle venezianischen Besitzungen in Istrien kommen an Frankreich, werden zunächst Italien angegliedert aber wenig später zum Herzogtum Istrien erhoben
1809 · Friede von Wien, Österreich verliert Salzburg, das Innviertel, Westgalizien und Teile von Ostgalizien und tritt Istrien, Triest, Görz, Krain, Kärnten, Kroatien, und Dalmatien an Frankreich ab, die 1810 zu den französischen "Illyrischen Provinzen" zusammengefasst werden
1813 · Österreich erklärt Frankreich (Napoléon) den Krieg, Istrien wird von Österreich zurückerobert
1814/1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, das Kaiserreich Österreich (Haus Habsburg) erhält die 1809 verlorenen Gebiete zurück und erwirbt zusätzlich die in Istrien gelegenen Territorien der aufgelösten Republik Venedig; ganz Istrien, Triest, Görz, Kärnten und Krain werden zum Habsburgischen Königreich Illyrien zusammengefasst, Dalmatien und Kroatien werden wieder an Ungarn (unter den Habsburgern, Teil des Kaiserreichs Österreich) angeschlossen
1848/1849 · Revolution in Wien, Bürgerkrieg zwischen Ungarn und Kroaten, Aufstände in Prag, Mailand und Venedig, daraufhin dankt Kaiser Ferdinand I. ab und Franz Joseph I. von Habsburg wird neuer Kaiser, die Aufstände werden niedergeschlagen und er erlässt eine neue Verfassung: die Titular-Erblande der Habsburger im Kaiserreich Österreich werden zu Kronländern mit eigenen Landtagen umgewandelt, der dalmatische Landtag lehnt den Anschluss an Kroatien ab, das Königreich Dalmatien wird ein eigenes Kronland der österreichischen Krone, Kroatien und Slawonien werden zum "Königreich Kroatien und Slawonien" vereinigt, das als Nebenland bei der ungarischen Krone verbleibt, Auflösung des Königreichs Illyrien: Aufteilung in die Kronländer Krain, Kärnten, Küstenland, Kroatien und Slawonien und Dalmatien
1861 · neue österreichische Verfassung, die drei Bestandteile des Küstenlandes, Markgrafschaft Istrien, Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Reichsunmittelbare Stadt Triest mit ihrem Gebiet werden eigene Kronländer mit eigenen Parlamenten, allerdings unter einem gemeinsamen Statthalter, dem Landeschef des Österreichisch-Illirischen Küstenlands mit Sitz in Triest
1914–1918 · Erster Weltkrieg, danach Zusammenbruch der Kaiserlich-Königlichen Monarchie, Zerfall von Österreich-Ungarn in Nationalstaaten
10.09.1919 · Friedensvertrag von Saint-Germain nach dem Ersten Weltkrieg, Österreich muss Istrien an Italien abtreten, als "Provincia di Istria" Italien angeschlossen
1939–1945 · Zweiter Weltkrieg, in Istrien kämpfen zwischen 1941 und 1945 kroatische und slowenische Partisanen für einen Anschluss Istriens an Jugoslawien
13.10.1943 · Kapitulation Italiens, daraufhin besetzt das Deutsche Reich unter anderem auch Istrien
1945 · Eroberung und Besetzung der Region durch jugoslawische Partisanen gegen Ende des zweiten Weltkriegs, Vertreibung und teilweise auch Ermordung des größten Teils der im Lande verbliebenen deutschen und italienischen Zivilbevölkerung
29.11.1945 · Ausrufung der "Föderativen Volksrepublik Jugoslawien" (einschließlich Istriens), Istrien kommt dabei größtenteils an Kroatien, der Nordwesten kommt zum unabhängigen Staat "Freie Stadt Triest"
1954 · das Gebiet der Freien Stadt Triest wird zwischen Italien und Jugoslawien (Slowenien und Kroatien) aufgeteilt
1975 · Vertrag von Osimo zwischen Italien und Jugoslawien, Regelung des genauen Grenzverlaufs, Schutz der italienischen Minderheit in Jugoslawien
25.06.1991 · Slowenien und Kroatien erklären ihre Unabhängigkeit von Jugoslawien
Der Name "Istrien" geht auf das illyrische Volk der "Histrier" zurück, das in der Antike hier lebte. Der Name wurde von den Römern vergeben, die das Land 177 v.Chr. eroberten. Für sie waren die illyrischen Bewohner der Halbinsel Piraten. Da keine sprachlichen Überliefeungen der Histrier existieren, kann man, wenn man will, in dem Wort "Histrier" das lateinische Wort "Histrionia" finden, was "Schauspielerei" heißt, und möglicherweise ein Hinweis für die erfindungsreiche Piraterie der damaligen illyrischen Bewohner der Halbinsel war, und nicht der wirkliche Name des ursprünglich hier lebenden Volkes.