1893–1919, Deutsches Reich, Dienstflagge Kolonialamt / Auswärtiges Amt, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World
1914, geplante Flagge für Deutsch-Südwestafrika, Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle, nach: Flags of the World, Flag Reconstruction following Mark Sensen (Feb 98) based on traditional interpretation from Afrika-Nachrichten article 1933
1915–1919, Flagge Großbritanniens, Seitenverhältnis = 1:2,
Quelle, nach: World Statesmen
1919–1928, National- und Handelsflagge Südafrikas, Seitenverhältnis = 1:2,
Quelle, nach: World Statesmen
1928–1982, Nationalflagge Südafrikas, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: World Statesmen
1982–1990, Nationalflagge Südafrikas, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: World Statesmen
1966–1990, durch die UNO anerkannt, Flagge der SWAPO als Nationalflagge, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: World Statesmen
Die heutige Flagge wurde am 21.03.1990 im Zusammenhang mit der Proklamation der Unabhängigkeit von Südafrika erstmals offiziell gehisst. Sie wird durch einen weiß gesäumten roten Streifen schräggeteilt. Links oben ein blaues Dreieck mit zwölfstrahliger gelber Sonne mit blauem Ring, rechts unten ein grünes Dreieck. Offiziell steht Blau für den Himmel, den Atlantik, Regen und Wasser, die gelbe Sonne für Lebenskraft. Rot steht für das Volk, Weiß für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, sowie für Einheit und Frieden. Grün ist das Sinnbild für Vegetation und Fruchtbarkeit. Die Flagge basiert eigentlich auf den Farben der Flagge der SWAPO (blau-rot-grün waagerecht gestreift), der politischen Bewegung die Namibia in die Unabhängigkeit geführt hat. Die schmalen weißen Zwischenstreifen und die goldene Sonne wurden nur hinzugefügt, damit auch die Farben anderer Parteien vertreten sind. Die zwölf Strahlen der Sonne könnten für die zwölf ethnischen Gruppen des Landes stehen. Die Farben der Flagge sind in der "Government Gazette" niedergelegt. Sie werden folgendermaßen angegeben: Blau = Pantone 294, Gelb = Pantone 116, Grün = Pantone 347, Rot = Pantone 186. Die Flagge des Präsidenten und die Flagge der Streitkräfte orientieren sich an der bis 1994 in Südafrika verwendeten Präsidentenflagge. Als deutsche Kolonie verwendete das Land keine besondere Nationalflagge. Es galten die Farben des Deutschen Reiches: Schwarz, Weiß und Rot. Behörden verwendeten die Flagge des Kolonialamtes sowie Abarten davon. Diese war zwar schwarz, weiß und rot waagerecht gestreift und zeigte in der Mitte eine weiße Scheibe mit dem Reichsadler. Ab 1913 wurde überlegt, für die Kolonien eigene Hoheitszeichen zu schaffen. Erste Entwürfe lagen 1914 vor, jedoch wurde das Projekt wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und wegen des Verlusts der Kolonien nicht mehr realisiert.
seit 1990, Wappen von Namibia, Quelle: Corel Draw 4
1963–1980, Wappen von Südwestafrika, Quelle: Samhanin, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
1914, geplantes Wappen von Deutsch-Südwestafrika, Quelle: Flags of the World, Flag Reconstruction following Mark Sensen (Feb 98) based on traditional interpretation from Afrika-Nachrichten article 1933
Das heutige Staatswappen wurde am 21.3.1990 eingeführt. Es zeigt das Design der Flagge im Schild. Schildhalter sind zwei Oryx-Antilopen. Oben auf dem Schild sind in einem grünen Wulst sechs stilisierte Diamanten zu sehen, darüber ein Fischadler. Unter dem Schild eine grüne Welvitschia-Mirabilis-Pflanze mit drei roten Blüten. Ganz unten ein weißes Spruchband mit dem Motto des Landes: "Unity, Liberty, Justice" → "Einheit, Freiheit, Gerechtigkeit". In der Zeit, als Namibia als Südwestafrika zu Südafrika gehörte wurde ein ähnliches Wappen verwendet. Es zeigte ein weißes Hauptschild mit einer von unten eingebogegen roten Spitze. Die rote Spitze war belegt mit Symbolen des Bergbaus: Hammer und Schlegel gekreuzt und in Gold sowie drei stilisierte Diamanten. Die Spitze wurde links und rechts begleitet von einem Widderkopf und einem Ochsenkopf. Das Schildhaupt war dreigeteilt. Das erste Feld war rot und zeigte die silberne Silhouette einer befestigten Siedlung, das zweite Feld war weiß mit dem Adler des Deutschen Reiches (die ehemalige Kolonialmacht) in der Mitte, und das dritte Feld war rot und zeigte ein Kruzifix auf einem grünen Hügel. Oberhalb des Schildes war ein rot-weißer Wulst mit einer Oryx-Antilope darauf. Schildhalter waren zwei Antilopen anderer Arten. Der Schildfuß war der gleiche wie im heutigen Wappen, jedoch blühte die Welvitschia-Pflanze nicht. Das Spruchband zeigte den lateinischen Spruch "Viribus Unitis" → "Mit vereinten Kräften". Das Land war einst eine deutsche Kolonie. Die deutschen Kolonien unterstanden – Kiautschou ausgenommen – dem Reichskolonialamt. Entsprechend verwendeten Behörden dessen Siegel, Flaggen und das Reichswappen. Ab 1913 wurde überlegt, für die Kolonien eigene Hoheitszeichen zu schaffen. Erste Entwürfe lagen 1914 vor, jedoch wurde das Projekt wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und wegen des Verlusts der Kolonien nicht mehr realisiert. Das gedachte Aussehen der Wappen und Flaggen konnte in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand von Fragmenten lediglich rekonstruiert werden. Die meisten Rekonstruktionen beziehen sich auf einen Artikel der Zeitung "Afrika-Nachrichten" von 1933 und die daraus folgenden Rekonstruktionen des niederländischen Vexillologen Mark Sensen vom Februar 1998, die auch auf diesen Seiten berücksichtigt werden. Die Wappen selbst sollten oberhalb des Wappenschilds noch die Kaiserkrone tragen, jedoch nicht auf den Flaggen, wenn man der Rekonstruktion von Mark Sensen folgt. Die Wappenschilde zeigten immer den gleichen Aufbau: Ein horizontal zweigeteiltes Schild, dessen Schildhaupt auf weiß den Reichsadler mit dem Brustschild des Hauses Hohenzollern zeigte. Im Hauptteil eine stilisierte Darstellung von Pflanzen, Tieren oder Landschaften, die je nach Land unterschiedlich gefärbt waren. Das geplante Wappen von Südwestafrika zeigte ein weißen Ochsenkopf unter einem Diamanten auf blauem Grund.
Mittelalter · Südwestafrika ist von Buschmännern (San), Ovambo und Damara besiedelt
1485 · der portugiesische Seefahrer Diego Cão entdeckt und erkundet die Küste Südwestafrikas
17. Jhd. · einwandernde Namastämme, wie z.B. die Hottentotten (Khoi-Khoin) drängen die Urbevölkerung in die Wüsten ab
18. Jhd. · Hereros und Ovambo (Bantu-Völker) dringen in Südwestafrika ein und lassen sich nieder
19. Jhd. · von Süden her wandern europäisierte Khoi-Khoin-Stämme (Orlam) ein
1842 · die Deutsche Rheinische Missionsgesellschaft beginnt ihre Arbeit
1851 · die Orlam und Nama bezwingen die Herero
1863–1870 · erneuter Krieg der Orlam und Nama gegen die Herero
1878 · Großbritannien besetzt die Walfischbucht und unterstellt sie der Kapkolonie
1883 · die Firma F.A.E. Lüderitz lässt sich in der Angra-Pequena-Bucht (heute Lüderitzbucht) in der Siedlung Lüderitz nieder
1884 · Gründung der Stadt Bethanien
24.04.1884 · das Deutsche Reich unterstellt die Besitzungen der Firma F.A.E. Lüderitz (Küstengebiet von Südwestafrika) seinem Schutz
1885 · Gründung der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika, Ausdehnung des deutschen Kolonialbesitzes bis auf 240.000 km², erste Einwanderung von deutschen Siedlern, Grenzvertrag mit Großbritannien über den Verlauf der Grenze im Süden und Osten
1886 · Grenzvertrag mit Portugal über den Verlauf der Grenze im Norden (Angola)
1890 · Grenzvertrag mit Großbritannien über den Verlauf der Grenze im Nordosten (Caprivi-Zipfel)
1894 · der letzte Widerstand der Nama unter Hendrik Witbooi wird gebrochen
1904 · Herero-Aufstand im mittleren Norden, kurzfristig niedergeschlagen
1904 · Nama-Aufstand unter Hendrik Witbooi im mittleren Süden, erst 1907 niedergeschlagen, weitere Einwanderung von deutschen Siedlern
1908 · Entdeckung der Diamantenfelder in der Wüste Namib
1914–1918 · Erster Weltkrieg (1915/16 · Besetzung Südwestafrikas durch britisch-südafrikanische Truppen)
1920 · Versailler Diktat, das Deutsche Reich verliert alle seine Kolonien, Südwestafrika wird ein Mandatsgebiet des Völkerbundes unter Mandat der Südafrikanischen Union, die deutschen Siedler werden (im Gegensatz zu den anderen deutschen Kolonien) nicht vertrieben, Südafrika fördert die Besiedlung Südwestafrikas durch Buren
1945 · Südafrika erkennt die UNO als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes nicht an, da für Südwestafrika als Endziel der Treuhand-Verwaltung (der UNO) die Unabhängigkeit des Landes vorgesehen ist
1946 · eine Volksabstimmung (unter den Europäern und Buren) beschließt den direkten Anschluss an die Südafrikanische Union
1948 · Einführung der Rassentrennung
1949 · Südwestafrika (einschl. der Walfischbucht) wird von der Südafrikanischen Union als seine fünfte Provinz annektiert
1959 · Gründung der SWANU-Partei (Südwestafrikanische Nationalunion), Rückhalt bei den Herero, Nama und Damara
1960 · Gründung der SWAPO-Partei (Südwestafrikanische Volksorganisation), Rückhalt bei den Ovambo
1964 · Schaffung von Reservaten für die Afrikaner
1966 · offizielle Aufhebung des südafrikanischen UNO-Mandats für Südwestafrika, die SWAPO beginnt den bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit
1967 · die UNO bestimmt einen Internationalen Verwaltungsrat für Südwestafrika
1968 · die UNO benennt Südwestafrika in Namibia um
1976 · Südafrika plant Namibia im Jahre 1978 in die Unabhängigkeit zu entlassen, das Projekt scheitert, da die UNO Truppen in der Region stationieren will
1977 · Südafrika setzt für Namibia einen Generaladministrator ein, das Land ist damit keine Provinz Südafrikas mehr, Südafrika annektiert die Walfischbucht
1978 · Wahlen ohne Teilnahme der SWAPO, von UNO nicht anerkannt
1985 · Bildung einer schwarz-afrikanischen Übergangsregierung für Namibia, jedoch ohne Beteiligung der SWAPO
1988 · Abkommen zwischen Südafrika, Angola und Kuba über freie Wahlen in Namibia und den Abzug der kubanischen Truppen aus Angola
1989 · Wahlen unter Teilnahme der SWAPO, die SWAPO gewinnt die Mehrheit im Parlament
21.03.1990 · Unabhängigkeit, Proklamation der Republik Namibia, neue Verfassung, Namibia wird Mitglied des Commonwealth of Nations und der UNO
1994 · Südafrika tritt die Walfischbucht an Namibia ab
1994 · erneuter Sieg der SWAPO bei Wahlen
1997 · Proteste der Buschmänner (San) zum Erhalt ihrer Landrechte werden gewaltsam niedergeschlagen
1999 · erneuter Sieg der SWAPO bei Wahlen
2005 · einige der europäischen Siedler müssen ihren Landbesitz unter Wert an Namibia verkaufen (de facto Enteignung)
Eigentlich heißt das Land Südwestafrika, jedoch beschloss die UNO im Jahre 1968 dieses Land in Namibia umzubenennen. Das Wort "Namibia" hat seine Wurzeln im Namen der Wüste "Namib", die sich in 50 bis 100 km Breite fast die gesamte Antlantikküste Südwestafrikas entlangzieht. Der Name der Wüste "Namib" geht wiederum auf die Nama-Stämme (Hottentotten) zurück, die im 17. Jahrhundert hier einwanderten.