Die angebliche Flagge des Kumanischen Reiches zeigt ein blaues Flaggentuch mit einem silbernen oder dunkelgrauen Wolfskopf darin. Blau ist die Nationalfarbe der Türken und Mongolen bzw. auch der Tataren. Das Wolfsymbol spielte offenbar eine große Rolle, denn es wurde auch vom Islamischen Kulturkreis übernommen, und hat sich bei den Gagausen bis heute erhalten. (→ Gagausien)
Das Kumanische Reich entstand etwa 1061, nachdem die Kumanen, ein turksprachiges Steppenvolk, von Osten kommend – angeblich vom Fluss Kuma – das Reich der Petschenegen zerschlugen, und sich selbst nördlich des Schwarzen Meeres ansiedelten. Im Jahre 1223 erfolgte der erste Mongoleneinfall, und bis 1240 waren die Kumanen durch die Mongolen unterworfen worden. Ein Teil des Volkes konnte sich in Moldawien bis heute halten (Gagausen). Ein weiterer Teil des Volkes wanderte nach Ungarn ab. Ihr Siedlungsgebiet wurde dort Kumanien genannt, wobei Groß-Kumanien östlich der Theiß liegt und Klein-Kumanien zwischen den Flüssen Theiß und Donau. Im Jahre 1350 begann bei den Kumanen die Christianisierung, und bis zum 17. Jahrhundert waren sie vollständig im Volk der Ungarn aufgegangen. Die Kumanen trugen unterschiedlichste Bezeichnungen, je nachdem wer ihre Nachbarn waren. Sie sind bis heute unter folgenden Namen bekannt: Komanen, Kun, Kiptschak, Polowzer und Gagausen.