1893–1916, Dienstflagge Kolonialamt, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach:
Wikipedia (DE)
1914, geplante Flagge für Deutsch-Kamerun, Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle, nach:
Flags of the World, Flag Reconstruction following Mark Sensen (Feb 98) based on traditional interpretation from Afrika-Nachrichten article 1933
1919–1961, Flagge der Regierung (Staatsflagge) von Britisch Kamerun, Seitenverhältnis = 1:2,
Quelle, nach:
Wikipedia (DE)
1957–1961, Nationalflagge von Französisch-Kamerun, Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach:
Wikipedia (DE)
Die heutige Flagge wurde am 20.05.1975 offiziell gehisst. Sie ist eine Änderung der bis dato gültigen Flagge und zeigt ebenfalls die nach dem Vorbild der französischen Trikolore angeordneten Farben Grün, Rot und Gelb. In der Mitte des roten Mittelstreifens befindet sich ein gelber fünfstrahliger Stern. In der Flagge Kameruns steht Grün für Waldreichtum und Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, Gelb steht für die Savannen und Rot für Unabhängigkeit. Der Stern symbolisiert die nationale Einheit. Die Farbkombination von Grün, Gelb und Rot sind die panafrikanischen Farben: Etwa 1900 setzte die Panafrika-Bewegung ein, die Gemeinsamkeiten aller Menschen mit schwarzer Hautfarbe hervorheben wollte. Für die politische Einheit Afrikas steht der Farbendreiklang Grün-Gelb-Rot, den viele afrikanische Staaten nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit in ihre Flaggen übernahmen. Das erste Land war Ghana im Jahr 1957. Als Ursprung gelten die Landesfarben von Athiopien (Abessinien), dem ältesten unabhängigen Staat Afrikas. Der weit international verbreitete Farbendreiklang von Grün, Gelb und Rot scheint farblich nicht verbindlich festgelegt zu sein, auch nicht für Kamerun selbst. Folgende Farbwerte für den Farbendreiklang sind bekannt, sie sind beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hinterlegt: Grün = Pantone 355, Rot = Pantone 032, Gelb = Pantone 109. Als deutsche Kolonie verwendete das Land keine besondere Nationalflagge. Es galten die Farben des Deutschen Reiches: Schwarz, Weiß und Rot. Behörden verwendeten die Flagge des Kolonialamtes sowie Abarten davon. Diese war zwar schwarz, weiß und rot waagerecht gestreift und zeigte in der Mitte eine weiße Scheibe mit dem Reichsadler. Ab 1913 wurde überlegt, für die Kolonien eigene Hoheitszeichen zu schaffen. Erste Entwürfe lagen 1914 vor, jedoch wurde das Projekt wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und wegen des Verlusts der Kolonien nicht mehr realisiert.
1914, geplantes Wappen von Deutsch-Kamerun, Quelle, nach: Flags of the World, Flag Reconstruction following Mark Sensen (Feb 98) based on traditional interpretation from Afrika-Nachrichten article 1933
Mit der Unabhängigkeit wurde ein Wappen angenommen, das einen durch eine rote Spitze gespalten Schild in Grün und Gold darstellte. Auf der roten Spitze die blaue Landkarte Kameruns, ein schwarzes Schwert und die Waagschalen der Gerechtigkeit. Im oberen Teil des grünen und goldenen Feldes befand sich je ein fünfzackiger blauer Stern. Hinter dem Schild waren zwei sich kreuzende goldene Liktorenbündel. Das Spruchband über dem Wappenschild zeigte den Landesnamen in französischer Sprache und das Datum der Unabhängigkeit, das Spruchband unter dem Wappenschild in französischer Sprache das Motto: "Paix, Travail, Patrie" → "Frieden, Arbeit, Vaterland". Das heutige Wappen wurde mehrfach geändert. So wurde 1975 der blaue Stern vom grünen Feld entfernt. 1984 wurde auch der blaue Stern vom goldenen Feld entfernt, jedoch ein goldener Stern in das grüne Feld eingefügt. Außerdem wurde das Datum der Unabhängigkeit weggelassen. Das heutige Staatswappen Kameruns wurde im Jahr 1986 geschaffen. Es ist wieder eine Änderung des bisher gültigen Modells und zeigt nunmehr den goldenen Stern an der Spitze des roten Feldes. Das Spruchband unterhalb des Wappenschildes zeigt eine andere Form und den Landesnamen in französischer und jetzt auch in englischer Sprache. Das Motto des Landes ist ebenfalls zweisprachig in einem Halbkreis oberhalb des Wappenschildes angeordnet worden: "Paix, Travail, Patrie" bzw."Peace, Work, Fatherland" → "Frieden, Arbeit, Vaterland". Das Land war einst eine deutsche Kolonie. Die deutschen Kolonien unterstanden – Kiautschou ausgenommen – dem Reichskolonialamt. Entsprechend verwendeten Behörden dessen Siegel, Flaggen und das Reichswappen. Ab 1913 wurde überlegt, für die Kolonien eigene Hoheitszeichen zu schaffen. Erste Entwürfe lagen 1914 vor, jedoch wurde das Projekt wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und wegen des Verlusts der Kolonien nicht mehr realisiert. Das gedachte Aussehen der Wappen und Flaggen konnte in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand von Fragmenten lediglich rekonstruiert werden. Die meisten Rekonstruktionen beziehen sich auf einen Artikel der Zeitung "Afrika-Nachrichten" von 1933 und die daraus folgenden Rekonstruktionen des niederländischen Vexillologen Mark Sensen vom Februar 1998, die auch auf diesen Seiten berücksichtigt werden. Die Wappen selbst sollten oberhalb des Wappenschilds noch die Kaiserkrone tragen, jedoch nicht auf den Flaggen, wenn man der Rekonstruktion von Mark Sensen folgt. Die Wappenschilde zeigten immer den gleichen Aufbau: Ein horizontal zweigeteiltes Schild, dessen Schildhaupt auf weiß den Reichsadler mit dem Brustschild des Hauses Hohenzollern zeigte. Im Hauptteil eine stilisierte Darstellung von Pflanzen, Tieren oder Landschaften, die je nach Land unterschiedlich gefärbt waren. Das geplante Wappen von Kamerun zeigte einen weißen Elefantenkopf auf rotem Grund.
1482 · der Portugiese Diego Cão entdeckt die Küste des heutigen Kamerun
15. Jhd. bis 1893 · der Norden des heutigen Kamerun gehört bis zum Ende des 19. Jhd. zum Staat Bornu
17. Jhd. · Kamerun erhält seinen Namen nach dem Krabbenfluss (Rio de Camarões)
1810 · in der Mitte des heutigen Kamerun entsteht das Emirat Adamaua
1868 · erste deutsche Faktorei in Kamerun
1884 · Gustav Nachtigal (1834–1885) annektiert die Küste Kameruns für das Deutsche Reich, Bildung der Kolonie Kamerun
1885 · Grenzverträge mit Großbritannien im Norden und Frankreich im Süden sowie militärische Aktionen erweitern das Gebiet der Kolonie
1894 · das Emirat Adamaua wird der Kolonie Kamerun angeliedert, Kamerun erreicht in etwa seine heutige Größe
1911 · das Deutsche Reich verzichtet im Norden auf das Bagirmi-Gebiet und erhält von Frankreich größere Gebiete im Osten und Süden
1914–1918 · Erster Weltkrieg
1916 · die deutschen Truppen (Schutztruppe) in Kamerun kapitulieren teilweise, das Land wird von Briten und Franzosen besetzt, ein kleiner Teil der Schutztruppe tritt auf neutrales spanisches Territorium in Spanisch-Guinea/Rio-Muni über, und lässt sich dort bis Kriegsende internieren
1920 · die Gebietsgewinne von 1911 werden von Frankreich eingezogen, das Versailler Diktat teilt das restliche Kamerun offiziell in ein französisches (Ostkamerun, 432.000 km²) und ein britisches Mandatsgebiet (Westkamerun 88.300 km²) des Völkerbundes, das britische Gebiet wird von Nigeria aus verwaltet
1947 · Gründung der UPC (Union des Populations de Cameroun), Forderung nach Wiedervereinigung und Unabhängigkeit
1955 · die UPC beginnt den bewaffneten Kampf, Guerillakrieg bis 1965
01.10.1961 · der Süden von Britisch-Kamerun (Westkamerun) vereinigt sich nach einer Volksabstimmung mit Ostkamerun zur Bundesrepublik Kamerun, der Norden Westkameruns wird an das seit 01.10.1960 unabhängige Nigeria angeschlossen
1972 · neue Verfassung, das föderalistische System wird abgeschafft, Proklamation der Vereingten Republik Kamerun
1993 · Grenzstreitigkeiten mit Nigeria
1994 · ethnische Unruhen
1993 · erneute Grenzstreitigkeiten mit Nigeria
1999 · Unruhen zwischen der englischsprachigen und der französischsprachigen Bevölkerung, Separatisten proklamieren die englischprachige Bundesrepublik Südkamerun (Ambazonia)
2000 · Wahl eines Präsidenten in Südkamerun (Ambazonia)
Der Name des Landes geht auf die Portugiesen zurück, als sie die Zuflüsse der Wouri-Mündung befuhren und die viele Krabben (Camarões) vorfanden, nannten sie den ganzen Fluss "Krabbenfluss" (Rio de Camarões). Dieser Name übertrug sich im 16. Jahrhundert auf das gesamte Gebiet im Hinterland der Mündungsbucht.
Die "Southern Cameroons People’s Organisation" versucht seit seit etwa dem Jahr 2000 den englischsprachigen Westen Kameruns als Republik Ambazonia vom Rest des Landes zu trennen. Die damit einher gehenden Gewalttätigkeiten erreichten 2018 einen Höhepunkt.