Die Farben von Schleswig sind Blau und Gelb. Sie gehen auf das Wappen von Schleswig zurück, das zwei blaue Löwen auf Gold zeigt. Diese Heraldik ist dänischen Ursprungs, denn ursprünglich zeigte das Wappen Dänemarks drei blaue Leoparden/Löwen auf Gold. Das im 12. Jahrhundert geschaffene dänische Herzogtum Schleswig wurde oft an dänische Prinzen und potentielle dänische Thronfolger vergeben, so dass nur zwei Leoparden/Löwen im Wappen von Schleswig erscheinen.
Schleswig war seit 1474 mit Holstein verbunden, jedoch wurde erst ab 1830 eine nicht offizielle, zeitweise auch illegale gemeinsame Flagge in den Farben Blau, Weiß und Rot verwendet. Sie bekam schnell den Status eines Freiheitssymbols und repräsentierte die deutsche Unabhängigkeitsbewegung gegen Dänemark. Ihre Farben sind eine Kombination der Landesfarben von Schleswig (Blau und Gelb) und Holstein (Weiß und Rot), wobei auf das Gelb in den Farben Schleswigs verzichtet wurde, denn es wurde eine dreifarbige Flagge (Tricolore), nach dem Vorbild Frankreichs angestrebt.
Die deutsche Revolution von 1848 gab der Unabhängigkeitsbewegung der Deutschen in Schleswig und Holstein ungeheuren Auftrieb. Die schwarz-rot-goldene deutsche Flagge und auch die Flagge von Schleswig und Holstein in den Farben Blau, Weiß und Rot traf jedoch international nicht auf Anerkennung, vor allem auf See, und so wurde ab 1848 zur See eine Flagge verwendet, die der Flagge der Gottorfer Herzöge fast gleicht, nur hatte sie keinen Schwalbenschwanz, und trug oft keine Krone.
Die Erfolge der Deutschen Revolution wurden nach 1848 schrittweise rückgängig gemacht, die schwarz-rot-goldene deutsche Flagge verschwand und auch die blau-weiß-rote Flagge versank in der Illegalität unter der fortdauernden dänischen Herrschaft.
Der Freiheitswille der Deutschen in Schleswig und Holstein wurde nach dem Bruch der Zusagen Dänemarks an eine eigene Verfassung im Jahre 1863 erneut angestachelt, und der Deutsche Bund mischte sich nach 1848 erneut ein. Im Verlauf dieses zweiten deutsch-dänischen Kriegs von 1864 wurden Schleswig, Holstein (einschließlich Lauenburg), aber auch Jütland von preußischen und österreichischen Truppen besetzt, und nach dem Rückzug Österreichs im Jahre 1865 wurde Schleswig-Holstein ab 1867 eine preußische Provinz. Die blau-weiß-rote Flagge verblieb in der Illegalität, und wurde durch Preußen nie anerkannt. Sie wurde erst 1949 beim Beitritt Schleswig-Holsteins zur BRD offiziell angenommen, und erst am 18.01.1957 per Gesetz offiziell bestätigt.
Eine separate regionale Flaggen für Schleswig wird eigentlich nicht verwendet. Eine gewisse Verbreitung findet eine Flagge mit dem Wappenbild von Schleswig, zwei blaue Löwen auf Gelb, jedoch fast ausschließlich bei Angehörigen der dänischen Minderheit.
Das Wappen von Schleswig zeigt zwei blaue Löwen auf Gold. Diese Heraldik ist dänischen Ursprungs, denn ursprünglich zeigte das Wappen Dänemarks drei blaue Leoparden/Löwen auf Gold. Das im 12. Jahrhundert geschaffene dänische Herzogtum Schleswig wurde oft an dänische Prinzen und potentielle dänische Thronfolger vergeben, so dass nur zwei Leoparden/Löwen im Wappen von Schleswig erscheinen. Schleswig war zwar ab 1474 mit Holstein verbunden, blieb jedoch ein eigenes Herzogtum, de facto bis zur Bildung der preußischen Provinz Schleswig-Holstein im Jahre 1866. So lange blieb das Wappen Holsteins bestehen. Für Schleswig-Holstein wurde ein gemeinsames Wappen geschaffen.
Lesen Sie hier: Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.
Die historische Landkarte von 1862 zeigt das Herzogtum Schleswig in orangefarbener Umrandung. Im Süden grenzt das Herzogtum Holstein in blauer Umrandung, im Norden Dänemark in Rot und Grün.
5. Jhd. · im heutigen Schleswig siedeln die germanischen Angeln
6./7. Jhd. · Die Angeln wandern nach Britannien aus, Einwanderung von Dänen
um 925 · deutsche Eroberung unter König Heinrich I.
um 930 · Gründung der Markgrafschaft Schleswig
um 940 · deutsche Eroberung ganz Jütlands unter König Otto I.
948 · Gründung des Bistums Schleswig
1027 · die Markgrafschaft Schleswig wird den Dänen überlassen, die Eider als Nordgrenze des Deutschen Reiches festgelegt
1115 · Schleswig wird ein dänisches Herzogtum
1152 · Herzog Waldemar I. von Schleswig erkennt die deutsche Lehenshoheit an
1157 · Waldemar I. wird König von Dänemark, Dänemark und Schleswig sind in Personalunion verbunden
1386 · Graf Gerhard von Holstein (aus dem Haus Schauenburg) erhält das Herzogtum Schleswig vom König von Dänemark als Lehen
1459 · Tod von Graf Adolf VIII., Aussterben der männlichen Linie des Hauses Schauenburg
1460 · die Stände von Schleswig und Holstein wählen den Neffen von Adolf VIII., Christian I. König von Dänemark (aus dem Haus Oldenburg), zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, dabei Zusicherungen des Königs die Länder Schleswig und Holstein territorial unverändert zu lassen sowie Gewährung der Selbstständigkeit der beiden Länder und Gewährung bestimmter Privilegien und Rechte
1474 · Schleswig wird per Vertrag mit Holstein unter den dänischen Krone verbunden, Holstein bleibt bis 1806 Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Schleswig nicht
1544 · die Linie der Herzöge von Holstein (das oldenburgisch-dänische Königshaus) teilt sich in eine dänische Hauptlinie (mit den Nebenlinien Holstein-Sonderburg-Augustenburg und Holstein-Glücksburg) und die Nebenlinie Holstein-Gottorf, welche die Herrschaft über das Land behält, sie ist benannt nach Schloss Gottorf bei Schleswig, in den Folgejahren Entstehung eines starken Gegensatzes zwischen den dänischen Königen und den Gottorfer Herzögen
1544–1773 · Landesteilungen durch Teilungen der Holsteiner Linien, in königlich-dänische Besitzungen, herzogliche und gemeinsame Besitzungen
1700–1721 · Nordischer Krieg: Dänemark, Sachsen, Polen, Russland, Preußen, Hannover gegen Schweden und Gottorf, Schweden und Gottorf unterliegen, das Haus Holstein-Gottorf flieht nach Russland, Russland wird osteuropäische Vormacht
1721 · König Friedrich IV. von Dänemark zieht Schleswig als ein verwirktes dänisches Lehen ein, das Herzogtum Schleswig geht an die dänischen Könige zurück, die bis dato zu Holstein-Gottorf gehörende Insel Helgoland kommt zum dänischen Herzogtum Schleswig
1773 · Vertragsregelung zwischen Dänemark und Russland: Schleswig und Holstein bleiben ungeteilt, das ältere Haus Holstein-Gottorf (inzwischen Zaren von Russland) verzichtet zugunsten der Könige von Dänemark auf Holstein, Dänemark tritt dafür Oldenburg und Delmenhorst an das jüngere Haus Holstein-Gottorf ab, Schleswig wird (mit Lauenburg und Holstein) Glied des dänisch-norwegischen Staates, wobei der dänische König als Herzog von Holstein auch deutscher Fürst ist, und Holstein somit Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Beginn einer Politik der Danisierung gegenüber den deutschen Einwohnern
1806 · Napoléon erzwingt die Gründung des Rheinbundes, ein Zusammenschluss von sechzehn süd- und südwestdeutschen Staaten unter französischem Protektorat, die aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation austreten, daraufhin legt Kaiser Franz II. legt die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, das Reich endet, Schleswig, Holstein und Lauenburg werden Dänemark angeschlossen
1807 · die Insel Helgoland wird von britischen Truppen besetzt
1814 · Frieden von Kiel, die Insel Helgoland wird Teil Großbritanniens
1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, die Besitzverhältnisse und die Raumordnung im ehemaligen Deutschen Reich werden wieder hergestellt, jedoch nicht die Souveränität der geistlichen Länder, deren Besitzungen werden alten oder neuen Fürstentümern übertragen oder angeschlossen, die 39 verbleibenden deutschen Staaten werden in einem lockeren Zusammenschluss, dem Deutschen Bund organisiert
1815 · Holstein und Lauenburg werden Mitglieder des Deutschen Bundes
1822 · die Stände von Schleswig und Holstein bitten den Deutschen Bund um Hilfe, zur Wahrung ihrer Interessen gegenüber der Dänischen Krone, gemäß der Landesverfassung aus dem Jahre 1448, jedoch ohne Erfolg
1834 · Dänemark gewährt eine institutionelle beratende Ständversammlung, die Erbfolge für das Herzogtum Schleswig bleibt jedoch ungeregelt - was Unruhe verursacht, Dänemark forciert eine Danisierung des Landes
1848 · König Christian VIII. von Dänemark beendet die absolute Monarchie und stirbt am 20. Januar, Aufstände in Schleswig und Holstein
März 1848 · Bürgerliche Revolution im Deutschen Bund, Bildung einer provisorischen Regierung für die Herzogtümer Schleswig und Holstein, Aufstellung einer schleswig-holsteinischen Armee, ein Angriff auf Schleswig wird von dänischen Truppen abgewehrt, Angriff von Preußen gegen Dänemark, Besetzung von Jütland durch preußische Truppen, die sich jedoch wieder aus Jütland zurückziehen, aber in Schleswig und Holstein verbleiben
22.10.1848 · konstituierende Versammlung eines schleswig-holsteinischen Parlaments
März 1849 · Angriff dänischer Truppen
1850 · Preußen zieht sich aus Schleswig und Holstein zurück
1851 · Truppen des Deutschen Bundes (Truppen aus Preußen und Österreich) besetzen Holstein
25.07.1851 · Schlacht von Idstedt, die schleswig-holsteinische Armee wird von dänischen Truppen vernichtend geschlagen
1852 · Londoner Vertrag: Zusagen Dänemarks an den Deutschen Bund, Regelung der Erbfolge in Schleswig und Holstein gemäß dänischer Vorstellungen, dafür Gewährung bestimmter Sonderrechte für beide Länder, Österreich und Preußen werden Garantiemächte die Herzogtümer Schleswig und Holstein werden darauf hin vom Deutschen Bund an Dänemark übergeben, Holstein und Lauenburg bleiben im Deutschen Bund
1863 · neue dänische Verfassung (Eiderdänische Verfassung), Bruch der Zusagen, Dänemark versucht Schleswig und Holstein im Widerspruch zum Londoner Vertrag zu annektieren, Österreich und Preußen machen mobil
1864 · Zweiter Deutsch-Dänischer Krieg, Schleswig, Holstein und Jütland werden von deutschen Truppen besetzt
1866–1867 · Preußisch-Österreichischer Krieg, auch Deutscher Krieg oder Bruderkrieg, Niederlage Österreichs und seiner Verbündeten (Deutscher Bund) gegen Preußen und seine Verbündeten, Österreich überträgt seine Rechte auf Schleswig und Holstein dem König von Preußen, Preußen erwirbt Schleswig und Holstein (Provinz Schleswig-Holstein), Hannover, Kurhessen und Nassau, zerschlägt den Deutschen Bund und betreibt die Gründung des Norddeutschen Bundes
1870–1871 · Deutsch-Französischer Krieg, deutscher Sieg binnen fünf Monaten, am 18.01.1871 wird in Versailles das Deutsche Reich proklamiert
01.07.1890 · Helgoland-Sansibar-Vertrag, die Insel Helgoland kommt von Großbritannien an Preußen und wird so Teil des Deutschen Reiches
1914–1918 · Erster Weltkrieg, das Deutsche Reich unterliegt mit den Mittelmächten der Truppen der Entende
1919 · Versailler Diktatfrieden, in den Randgebieten des Deutschen Reiches in denen Minderheiten leben, werden Abstimmungsgebiete eingerichtet, in denen über Volksbefragungen über die politische Zugehörigkeit entschieden werden soll, Schleswig wird 1920 in drei Zonen unterteilt
1920 · Volksabstimmung: Zone 1 (Nordschleswig) - 74,2% für Dänemark, Zone 2 (Mittelschleswig) - 19,8% für Dänemark, in Zone 3 (Südschleswig) erfolgte keine Abstimmung, Nordschleswig kommt an Dänemark
1939–1945 · Zweiter Weltkrieg, zum Zeitpunkt der Kapitulation (7.-9.05.1945) ist Schleswig-Holstein noch zum größten Teil in der Hand der Deutschen Wehrmacht. Die Regierung des Deutschen Reiches sitzt noch bis zum 23.05.1945 in Flensburg. Nach der Demobilisierung der Wehrmachtsverbände wird die Provinz Schleswig-Holstein britisch besetzt, und am 23.08.1946 zum Land Schleswig-Holstein umgebildet
Der Name des Landes "Schleswig" geht auf die gleichnamige Stadt, die Hauptstadt des Landes zurück. Er besteht eigentlich aus zwei Teilen, "Schlei" und "wig". Schlei ist der Name des Flusses an dem die Stadt liegt, und das Wort "wig" geht auf das althochdeutsche Wort "wih" zurück, was "Ort" oder "Siedlung" heißt. Schleswig ist also die "Siedlung an der Schlei".