Die Farben der Herren von Schwarzburg müssten eigentlich Gold und Blau sein, abgeleitet vom Hauswappen. Es zeigt einen goldenen Löwen auf blauem Grund. Die Linie der Grafen von Schwarzburg teilte sich 1599 in zwei Linien: Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Arnstadt (später Sondershausen). Die Farben als Blau und Weiß bildeten sich in beiden Schwarzenburgischen Fürstentümern zwischen 1814 und 1820 heraus, als kurz nach der Ära Napoleon, in der National- bzw. Staatsflaggen populär wurden. Für Schwarzburg-Rudolstadt werden vereinzelt Weiß und Blau als Landsfarben angegeben, vor allem für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese Farbreihenfolge hat es für die Flaggen so nie gegeben. Es gab lediglich 1845 und 1866 in Schwarzburg-Sondershausen Pläne, die oben erwähnten Farben Gold und Blau als Landesfarben einzuführen, jedoch wurden diese Pläne nach Rücksprache mit Schwarzburg-Rudolstadt fallen gelassen. Anders bei den Kokarden, den Mützenabzeichen der Soldaten und Beamten. Hier wurden die Jahre 1867 die bisher einheitlichen blau-weißen Kokarden durch Kokarden in unterschiedlichen Farbreihenfolgen erstetzt: Für Schwarzburg-Sondershausen wurden weiß-blau-weiße Kokarden eingeführt, für Schwarzburg-Rudolstadt blau-weiß-blaue. Die Flagge des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt zeigt im Prinzip, von wenigen Details abgesehen, das gleiche Erscheinungsbild wie das Wappen des Fürstentums. Die Landesfarben der thüringischen Kleinstaaten bestanden nach der Abdankung der Fürsten weiter, auch nach der Bildung des Landes Thüringen (01.05.1920), nur wurden sie zu Gebietsflaggen. Am 25.04.1922 wurde die "Verordnung über die Beflaggung der staatlichen Dienstgebäude" erlassen, die festlegte, dass die bisherigen Gebietsflaggen nicht mehr zu verwenden sind. Erst die Abschaffung der Gebiete am 01.04.1923 bedeutete das Ende für die Landesfarben der ehemaligen Thüringischen Staaten.
Das Wappen der Herren von Schwarzburg zeigt einen goldenen Löwen mit roter Bewehrung auf blauem Grund. Die Wappen beider Fürstentümer unterscheiden sich nur geringfügig, wobei einige Details der Überlieferung strittig sind. Das kleine Wappen des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt zeigt ein goldenes Schild, darauf den schwarzen doppelköpfigen Reichsadler mit roter Bewehrung, der einen blauen Reichsapfel und ein Zepter hält und einen Brustschild trägt, der eine Fürstenkrone zeigt. Oberhalb des Adlers die Hauskrone der der Habsburger mit roten Beschlägen. Im schmalen Fuß des Wappens befinden sich rote Würdezeichen (Gabel und Kamm) auf Silber. Das Wappenschild ziert eine Fürstenkrone.
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1866 · im Bruderkrieg auf Seiten Preußens, Beitritt zum Norddeutschen Bund
1871 · Beitritt des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt zum Deutschen Reich
1909 · Aussterben der Linie Schwarzburg-Sondershausen, Fürst Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt übernimmt auch die Regentschaft in Schwarzburg-Sondershausen
1918 · Sturz der Monarchie, Schaffung des Freistaates Schwarzburg-Rudolstadt
Der Name des Landes geht die erstmals im Jahr 1123 erwähnten Grafen von Schwarzburg zurück, und auf den Namen der Residenz (Rudolstadt), seit 1584 der Sitz der Linie Schwarzburg-Rudolstadt. Der Stammsitz der Schwarzburger war die „Swartzinburg“ im Schwarza-Tal westlich von Saalfeld gelegen.