
Dienstflagge,
Seitenverhältnis = 3:5







Die Flagge von Oberschlesien zeigt zwei parallele Streifen in Gold und Blau. Die Farben gehen auf das Wappen von Oberschlesien zurück.
Ab 1875 konnten die Provinzen Preußens weitestgehend Selbstverwaltung betreiben. Es gab Provinziallandtage und eine provinziale Regierung (Provinzialausschuss). Jede Provinz hatte ihre Landesfarben, die auch als Flagge verwendet wurden, und auch ein Wappen. Ob die Provinzregierungen ihre Landesfarben-Flaggen für amtliche Zwecke (Dienstflagge) dem einem Wappen belegten ist nicht zweifelsfrei und nicht für alle Provinzen überliefert.
Ein für die Flagge bedeutsames Ereignis war die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahre 1933. Alle offiziellen Nicht-Hakenkreuz-Flaggen die auf den Föderalismus, regionale Bezüge oder das Kaiserreich zurückgingen wurden zwischen 1933 und 1935 abgeschafft. Für die Nationalsozialisten galten die föderale Struktur des Deutschen Reiches, seine historisch gewachsenen Länder, als überholt, als Relikte einer zu überwindenenden Vergangenheit. In diesem Sinne wurden mehrere Gesetze erlassen, am 31.03.1933 das 'Vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich', am 07.04.1933 das 'Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich' und schließlich, am 30.01.1934 das 'Gesetz über den Neuaufbau des Reiches'. Die föderale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wurde damit durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder wurden bedeutungslos. Ämter und Behörden hatten ab jetzt die Hakenkreuzflagge als Dienstflagge zu verwenden, und zwar bis zum 15. September 1935, als mit dem Reichsflaggengesetz eine Dienstflagge für alle Ämter und Behörden des Reiches geschaffen wurde. Die Ministerpräsidenten der Länder, ab spätestens 1933 alle von der NSDAP – und dann meist Reichsstatthalter genannt – blieben jedoch bis 1945 im Amt. In diesem Sinne wurde dann auch mit den Provinzen des Landes Preußen verfahren. Ihre hoheitlichen Aufgaben wurden von den Gauen der NSDAP übernommen, die sich manchmal mit den Grenzen der Provinzen deckten und manchmal neu geschafen wurden. Die jeweiligen Provinzflaggen verschwanden. Die entsprechenden Landesfarben galten mit Einschränkungen zwar weiter, auf jeden Fall aber nicht in Form von Flaggen. Sie wurden z.B. vereinzelt an Uniformen der SA oder bei bestimmten Dienstgraden der Hitlerjugend in der Brustschnur verwendet.
Nach dem Krieg wurde die Verwaltung innerhalb des Deutschen Reiches neu aufgebaut, und zwar lokal, über die Struktur der Länder. Das waren teilweise alte Länder, teilweise wurden neue Länder geschaffen. Dabei besann man sich oft der alten Landesfarben und reaktivierte sie – oder man schuf neue – für eingeschränkte hoheitliche Aufgaben, die der Kontrolle durch die Alliierten unterstanden. Jedoch wurden die östlichen Landesteile von Preußen ab 1944 durch sowjetische Truppen besetzt und zum größten Teil polnischer oder russischer Verwaltung unterstellt. Der oben beschriebene Prozess kam nicht in Gang, die deutsche Bevölkerung wurde gewaltsam vertrieben und die alten regionalen Flaggen spielten keine Rolle mehr.
Quelle: 1) Wikipedia (D), 2)
Wikipedia (D),
Volker Preuß,
Jürgen Kaltschmitt,
Uniform-Fibel


Wappen von Oberschlesien,
Quelle, nach: Wikipedia (D)

Das Wappen von Oberschlesien wurde 1926 geschaffen. Es zeigt auf einem blauen Schild einen halben goldenen schlesischen Adler über einer goldenen Sense und gekreuztem goldenem Hammer und Schlegel. Der goldene Adler auf Blau geht auf das Wappen des Herzogtums Oppeln zurück, dass bis zum Aussterben der Piasten-Herzöge verwendet wurde, jedoch trug der Adler dort eine Krone. Die Sense steht für die Landwirtschaft und die Werkzeuge für den Bergbau, die wichtigsten Erwerbszweige des Landes.
Quelle:
Wikipedia (D),
Volker Preuß,
Jürgen Kaltschmitt

Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Adler in der Heraldik"; Ausführungen, Varianten und Entwicklung.



Quelle:
F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas, modyfied by: Volker Preuß
Die historische Landkarte zeigt das Preußische Schlesien zwischen 1806 und 1815, als hellrote Fläche. Die gelben Bereiche im Nordosten wurden 1815 von Sachsen an Preußen abgetreten und an Schlesien angeschlossen. Österreichisch-Schlesien (1742–1918) erscheint in dunkelgelber Umrandung. Im Jahre 1919 wurde das Preußische Schlesien in zwei Provinzen aufgeteilt, Oberschlesien (hellrote Umrandung) und Niederschlesien (hellblaue Umrandung).

Fläche: 9.702 km² (1925)
Einwohner: 1.379.000 (1925)
Bevölkerungsdichte: 142 Ew./km² (1925)
Hauptstadt: Oppeln, 41.500 Ew. (1925)
Quelle: www.gonschior.de

1919 · Der schlesische Regierungsbezirk Oppeln wird zur Provinz Oberschlesien erklärt
1920 · Abtretung der Gebiete Troppau und West-Teschen an die Tschechoslowakei, von Ost-Teschen an Polen
1922 · Abtretung von Ostoberschlesien an Polen, und des Hultschiner Ländchens an die Tschechoslowakei
1938 · Vereinigung der Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien zur Provinz Schlesien, Rückgliederung des Hultschiner Ländchens
1941 · die Regierungsbezirke Oppeln/Kattowitz bzw. Breslau/Liegnitz werden zu den Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien erklärt
1945 · sowjetische Eroberung und polnische Besetzung Oberschlesiens, Vertreibung von 1 Millionen deutschen Einwohnern aus den polnisch besetzten Gebieten, Annexion des Olsagebiets und das Hultschiner Ländchens durch die Tschechoslowakei
siehe auch: Schlesien
Quelle:
Wikipedia (D),
Schwarzbuch der Vertreibung

Der Name das Landes geht auf den vandalischen Stamm der Silingen zurück, der hier im 2. und 3. Jahrhundert siedelte. Auch der Fluss Sleza (deutsch: Lohe), ein Nebenfluss der Oder, wird als Quelle des Landesnamens für Schlesien angegeben.
Quelle: Handbuch der geographischen Namen







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