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Die Geschichte Sachsens beginnt mit dem alten Stammesherzogtum Sachsen im heutigen Nordwestdeutschland im 5. Jahrhundert. In den Sachsenkriegen Karls des Großen (772–804) wurde es besiegt und dem Frankenreich einverleibt, blieb jedoch als Herzogtum erhalten. Bedeutende Herzöge waren die Welfen, bekannt durch ihren Widerstand gegen die staufischen Kaiser, die 1180 in der Zerschlagung des Herzogtums durch den Kaiser endete. Der Titel des Herzogs von Sachsen blieb erhalten, wurde jedoch mit Randgebieten des alten Herzogtums verbunden, mit Teilen von Ostfalen an der mittleren Elbe, und einigen Gebiete an der Unterelbe: Lauenburg und Hadeln. Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg entstand mit der Erbteilung des Herzogtums im Jahre 1296 und endete de facto im Jahre 1689 mit dem Tod des letzten Herzogs aus dem Hause der Askanier.
400 · die Region Lauenburg ist Siedlungsgebiet der Sachsen
6.–7. Jahrhundert · Einwanderung slawischer Stämme (Obodriten)
804 · die Region ist Einflussgebiet des Frankenreiches unter Karl dem Großen
810 · die Region wird als Mark dem Frankenreich angeschlossen, und wird ab 870 Teil des Ostfränkischen Reiches (ab 962 Deutsches Reich)
1142 · Heinrich 'der Löwe' aus dem Haus der Welfen erhält Braunschweig und das Herzogtum Sachsen zum Lehen, er gründet die Grafschaft Ratzeburg und belehnt Graf Heinrich von Badewide
1180 · im Konflikt mit dem Staufischen Kaiser wird über Heinrich 'den Löwen' die Reichsacht verhängt, in den folgenden Kämpfen unterliegt Heinrich 'der Löwe' und verliert alle Besitzungen (auch Bayern), außer Braunschweig und Lüneburg und einige sehr kleine Gebiete, Herzog von Sachsen wird der Askanier Bernhard I. von Anhalt, erhält jedoch nur Teile von Ostfalen an der mittleren Elbe, und einige Gebiete an der Unterelbe: Lauenburg und Hadeln. Westfalen und Engern waren vom Kaiser abtrennt worden. Die Askanier beanspruchten diese Territorien unentwegt durch alle Zeiten
1181 · Bau der Lauenburg, ist Residenz bis zum Brand von 1618
1201 · Eroberung durch Dänemark
1227 · Schlacht bei Bornhöved, Ende der dänischen Herrschaft
1235 · Otto das Kind (Welfe) wird Herzog von Braunschweig (ab 1269 Herzogtum Braunschweig-Lüneburg)
1260 · Tod des Herzogs von Sachsen, Albrecht I. von Anhalt (Askanier), das Erbe geht an seine Brüder Brüder Johann I. und Albrecht II.
1296 · Albrecht II. und die drei Söhne von Johann I. teilen das Herzogtum Sachsen in die Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg, beide Herzogtümer behalten die Kurwürde
1305 · Sachsen-Lauenburg wird in die Linien Bergedorf-Mölln und Ratzeburg-Lauenburg aufgeteilt
1356 · Kaiser Karl IV. erlässt die Goldene Bulle (eine Art Verfassung), die Kurwürde wird Sachsen-Lauenburg entzogen und verbleibt bei Sachsen-Wittenberg (daher künftig Kurfürstentum Sachsen genannt)
1401 · Aussterben der Linie Bergedorf-Mölln, Beginn des Krieges mit Hamburg und Lübeck
1420 · Hamburg und Lübeck erobern Bergedorf, Frieden von Perleberg, Sachsen-Lauenburg muss Bergedorf und andere Territorien an beide Städte abtreten
1422 · Tod des Askaniers Albrecht III., Kurfürst und Herzog von Sachsen, Sachsen-Lauenburg macht Erbansprüche geltend
1423 · König Sigismund vergibt das Kurfürstentum Sachsen und die Pfalzgrafschaft Sachsen an die Markgrafen von Meißen (Haus Wettin)
1531 · Ausbreitung der Lutherischen Reformation
1554 · die Lutherische Reformation setzt sich durch
1582 · Herzog Franz II. heiratet Herzogin Marie von Braunschweig-Lüneburg
1619 · Ratzeburg wird Hauptstadt und Residenz
1689 · Tod von Herzog Julius Franz (Aussterben die Askanier in Sachsen-Lauenburg), trotz weiblicher Erbfolge der Askanier geht das Erbe im Jahre 1705 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (auch: Kurhannover), das Land Hadeln wird dem Kaiser unterstellt und kommt 1731 an Kurhannover
1693 · Angriffe Dänemarks
1714 · Kurfürst Georg I. wird als Georg I. König von Großbritannien, beginn der Personalunion mit Großbritannien, der Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg ist gleichzeitig König von Großbritannien
1792, 1796, 1800 und 1805 · Invasionen französischer Revolutionstruppen unter Napoléon in das Deutsche Reich, das Deutsche Reich unterliegt und wird von Napoléon territorial umgestaltet: geistliche Besitzungen werden enteignet, alte Fürstenterritorien aufgehoben und alten oder neuen Fürstentümern übertragen
1803 · Französische Truppen besetzen das Herzogtum Sachsen-Lauenburg
1806 · Sachsen-Lauenburg wird Teil des Königreichs Westfalen
1810–1813 · das Herzogtum Sachsen-Lauenburg ist von Frankreich annektiert
Oktober 1813 · Niederlage Napoléons bei Leipzig, Rückzug der Französischen Truppen aus Lauenburg, Wiederangliederung an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (ab 1814 Königreich Hannover)
1814–1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, Lauenburg wird Mitglied des Deutschen Bundes, 27.07.1816: das Königreich Hannover muss das Herzogtum Lauenburg an Preußen abtreten (außer Land Hadeln, Amt Neuhaus und Elbmarsch) und Lauenburg wird als Entschädigung für das an Schweden verlorene Norwegen, als Teil des Deutschen Bundes, an Dänemark abgegeben
1864 · Deutsch-Dänischer Krieg, Niederlage von Dänemark; Dänemark verliert Schleswig, Holstein und Lauenburg an den Deutschen Bund
14.08.1865 · Gasteiner Konvention, die lauenburgischen Stände tragen dem König von Preußen (Wilhelm I.) den Herzogstitel an, der König von Preußen wird somit Herzog von Lauenburg
1867 · Lauenburg wird 23. Mitglied des Norddeutschen Bundes
1876 · das Herzogtum Lauenburg endet und wird als 'Kreis Herzogtum Lauenburg' in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert, der bis heute besteht
Quelle: Wikipedia (D),
Historisches Deutschland,
Atlas zur Geschichte,
Herders Conversations-Lexikon