Diese Seite ist Teil des Projektes
www.flaggenlexikon.de
1145–1254 · Landgrafschaft Thüringen
to the English Version tap the flag
Kurhessen
(Hessen-Kassel)
Übersicht
• Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Die Kokarde
• Landkarte
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
• Die Hessischen Staaten
• Ursprung des Landesnamens
Flaggen
1790–1806, 1813–1866,
Landesflagge (Landesfarben),
Quelle, nach: Flags of the World
Kurfürstentum Hessen,
bis 1866,
Flagge des Kurfürsten,
Quelle, nach: Flags of the World
Bedeutung/Ursprung der Flagge
Die Flaggen der Hessischen Landgrafschaften waren immer rot-weiße bzw. weiß-rote Bikoloren. Die Farben gehen auf den Löwen im Wappen der Landgrafschaft Thüringen des 12. und 13. Jahrhunderts zurück, aus der das Land letztlich hervorging, der horizontal weiß und rot gestreift war. Im Jahre 1803 erwarb der Landgraf von Hessen-Kassel die Kurwürde und wurde zum Kurfürsten erhoben. Die heraldischen Auswirkungen sind hier nicht bekannt. Jedoch wurde dem Kurfürsten ab 1815 gestattet sich mit "Königliche Hoheit" anreden zu lassen, was sofort zur Folge hatte, dass das Wappen von Kurhessen von einer Königskrone gekrönt war. Die Flagge blieb unverändert. Der Kurfürst hatte eine eigene Flagge. Es war eine dreistreifige Bikolore, mit drei Streifen in Rot, Weiß und Rot im Verhältnis 1:2:1, mit dem blauen (jedoch golden umrundeten) Wappenschild und dem weiß-rot gestreiften Löwen in der Mitte. Im Bruderkrieg des Jahres 1866 kämpften das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt), das Kurfürstentum Hessen (Hessen-Kassel), das Herzogtum Nassau und die Stadt Frankfurt auf der Seite Österreichs gegen Preußen. Nach dem Sieg Preußens wurden einige dieser Territorien (z.B. auch das Kurfürstentum Hessen) zur preußischen Provinz Hessen-Nassau zusammengefasst, und deren Geschichte als Land endete.
Quelle: Reservistenverband Kreisgruppe Südhessen,
Wikipedia (D),
HGIS - Historisches Deutschland,
Flags of the World
Wappen
1815–1866,
kleines Wappen Kurfürstentum Hessen
1815–1866,
mittleres Wappen Kurfürstentum Hessen,
Quelle, nach: Wikipedia (D)
Bedeutung/Ursprung des Wappens
Das Wappen der Landgrafschaften Hessen zeigte einen blauen Wappenschild mit einem weiß-rot gestreiften Löwen. Dieser golden bewehrte, golden bekrönte, steigende Löwe ist der Ludowing'sche Löwe, ein ursprünglich thüringisches Symbol, das auf das Ende des 12. Jahrhunderts, auf den Landgrafen Hermann I. aus der Dynastie der Ludowinger zurück geht.
Das mittlere Wappen des Kurfürstentums Hessen zeigt neun Felder: 1. Großherzogtum Fulda, 2. Fürstentum Hanau (oben), Grafschaft Katzenelnbogen (unten), 3. Fürstentum Hersfeld, 4. Grafschaft Ziegenhain, 5. der Herzschild, Landgrafschaft Hessen, 6. Grafschaft Nidda, 7. Fürstentum Fritzlar, 8. Grafschaft Diez (oben), Grafschaft Schaumburg (unten), 9. Fürstentum Isenburg. Das Schild wird bekrönt von einer Königskrone. Der Monarch war zwar nur Kurfürst, hatte jedoch 1815 auf dem Wiener Kongress das Recht erworben die Anrede "Königliche Hoheit" zu verwenden.
Ursprünglich war der Löwe mit acht roten und weißen Balken gestreift, im 15. Jahrhundert wurden es neun Streifen. Es gibt Darstellungen des Löwen mit einem oder zwei Schwänzen. Das ist heraldisch ohne Bedeutung.
Quelle:
Historischer Verein Ingelheim
Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Landgrafen – das Haus der Ludowinger – im Jahre 1247 kam es zum Erbfolgekrieg zwischen den Markgrafen von Meißen (Haus Wettin) und dem Herzogtum Brabant (Sophie, Herzogin von Brabant, Haus der Ludowinger). Der Krieg endete 1264 und ein Großteil im Osten der Landgrafschaft Thüringen kam an das Haus Wettin. Daraus gingen die späteren Wettinisch-Ernestinischen Herzogümer hervor. Der Westen kam als Landgrafschaft Hessen an den Sohn von Sophie von Brabant. Das Thüringer Wappen (weiß-rot gestreifter Löwe auf Blau) wurde von beiden Dynastien übernommen. Die in Folge der hessischen Erbteilung von 1567 (und auch später) entstehenden Linien der Landgrafen von Hessen behielten alle das blaue Wappenschild mit dem weiß-rot gestreiften Löwen bei.
Quelle: Reservistenverband Kreisgruppe Südhessen,
Wikipedia (D),
HGIS - Historisches Deutschland
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.
Kokarde
1813,
National des Kurfüstentums Hessen-Kassel
1814,
Bandschleifen-Kokarde und National des Kurfüstentums Hessen-Kassel
Kokarde des Kurfüstentums Hessen-Kassel
Hessen-Kassel war von Napoleon rücksichtslos aufgelöst und sein Gebiet großteils als Königreich Westphalen seinem Bruder Jerome ("König Lustick") übergeben worden. 1809 gab es in Österreich Kur-Hessische Exil-Truppen, die "Kur-Hessische Legion". Nach der Vernichtung der Westfälischen Armee 1812 in Rußland gab es für den Frühjahrsfeldzug 1813 Neu-Aufstellungen. Von diesen liefen ein Regiment zu den Preußen, zwei Regimenter zu den Österreichern über. Sie verblieben im Bestand dieser Armeen, nunmehr im Kampf gegen Napoleon. Im November 1813 kehrte der Kurfürst nach Kassel zurück, ab Dezember begann die Neuaufstellung der kurfürstlich hessischen Armee. Sie mußte praktisch "aus dem Boden gestampft" werden. Es mangelte an vielem, man war auf Hilfslieferungen der Verbündeten angewiesen. Nach der Vorschrift vom Dezember 1813 zeigte der Offiziers-Tschako eine große, runde, weiss-rot-weisse Bandschleifen-Kokarde und darüber, durch eine Agraffe verbunden, ein kleineres, rot-weißes National. D.h. im Kurfürstentum Hessen(-Kassel) wurde die hessische Herkunft doppelt angezeigt. Im Dezember 1813 hatten nur die Offiziers-Tschakos eine große Kokarde und ein kleines National, die Mannschaften mussten sich mit dem kleinen National begnügen. Ab 1814 sollten - laut neuer Vorschrift - Offiziere und Mannschaften Kokarde und National tragen. Man kann davon ausgehen, dass die Masse der Mannschaften bis 1815 immer noch nur das kleine National auf dem Tschako hatte. Bis zum Ende von Hessen-Kassel als Staat, es wurde 1866 von Preußen annektiert, waren keine Tschakos mehr im Gebrauch, es wurden die üblichen Pickelhauben, Schirmmützen oder Feldmützen mit einer rot-weißen Kokarde verwendet.
Quelle: Jürgen Kaltschmitt, nach
1) P. Bunde-Brigade-Uniformtafeln 282 und 283, Herzogenrath 2013
2) H. Knötel/Dr. M. Lezius - "Deutsche Uniformen/Album: Zeitalter der Freiheitskriege", Bilder auf Seite, Wolfenbüttel 2014 (Reprint von 1932)
3) G. F. Nafziger/ M. Gilbert - "Napoleon's German Enemies - The Armies of Hanover, Brunswick, Hesse-Cassel and the Hanseatic Cities 1792-1815", Uniformtafel Nr.6 und der Tafel-Teil in Buchmitte, Selbstverlag 1990
4) O. v. Pivka/B. Fosten "Napoleon's German Allies(5) Hesse (Band 122 der Men-at-Arms-Reihe, Osprey) Uniformtafel G und H in Buchmitte, London 1982
5) P. Schuchhardt: "Die Elberfelder Bilderhandschrift-Bilder und Dokumente aus napoleonischer Zeit", Bild 36 D
6) H.u.R.Knötel/H.Sieg, "Farbiges Handbuch der Uniformkunde", Seite 104
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".
Kokarde
Landkarte
Quelle: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit, 1880
Die historische Landkarte zeigt das Kurfürstentum Hessen zwischen den Jahren 1815 und 1866, in blaugrauer Umrandung.
Zahlen und Fakten
Fläche: 38.732 km² (1820)
Einwohner: 567.900 (1816)
Hauptstadt: Kassel
Währung bis 1866: 1 Taler = 30 Groschen = 360 Pfennige, ab 1866 preußische Währung
Quelle: HGIS - Historisches Deutschland,
Der Michel
Geschichte
1254–1264 · Erbfolgekrieg, Lösung Hessens von Thüringen
1264 · Landgrafschaft Hesssen
1567 · Teilung des Herrscherhauses in vier verschiedene Linien (1. Landgrafschaft Hessen-Kassel, 2. Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 3. Landgrafschaft Hessen-Marburg [bis 1604], 4. Landgrafschaft Hessen-Rheinfels [bis 1583])
1803 · Landgraf Wilhelm IX. erwirbt den Titel eines Kurfürsten (Wilhelm I.)
1806 · Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter dem Druck Napoléons, der Kaiser tritt zurück, die Kurfürstenwürde ist damit überflüssig, der Kurfürst von Hessen(-Kassel) behält den Titel trotzdem
1806 · Einmarsch französischer Truppen, Hessen-Kassel wird aufgelöst, der Kurfürst flieht nach Holstein
1807 · Hessen-Kassel wird Bestandteil des von Napoleón neu gegründeten Königreichs Westphalen unter seinem Bruder Jérôme
1813 · Niederlage Napoléons, der Kurfürst kommt aus dem Exil in Holstein zurück, de facto Wiederherstellung des Kurfürstentums Hessen-Kassel
1814–1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, der Kurfürst von Hessen(-Kassel) strebt den Erwerb der Würde eines "Königs der Chatten" an, was ihm verweigert wird, er bleibt Kurfürst darf sich aber als "Königliche Hoheit" anreden lassen
1866 · Bruderkrieg Preußens gegen Österreich, Hessen-Darmstadt, und Hessen-Kassel stehen auf der Seite Österreichs und unterliegen, Hessen-Kassel und das ehemalige Hessen-Homburg werden im August 1866 von preußischen Truppen besetzt, aufgelöst und am 07.12.1866 der Preußischen Provinz Hessen-Nassau angegliedert. Hessen-Darmstadt muss die Städte Mainz und Worms an Preußen abtreten
19.09.1945 · die Alliierten gründen das Land Groß-Hessen (das heutige Bundesland Hessen) durch Vereinigung von Hessen-Darmstadt mit Hessen-Nassau unter Verlust von Rheinhessen
Quelle: Atlas zur Geschichte,
World Statesmen,
HGIS - Historisches Deutschland
Die Hessischen Staaten zwischen 1567 und 1866 im Überblick
1.) ab 1567 Landgrafschaft Hessen-Kassel, ab 1803 Kurfürstentum Hessen, ab 1866 zur preußischen
Provinz Hessen-Nassau
2.) ab 1567 Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 1803–1918 Großherzogtum Hessen,
1918–1945 Staat Hessen
3.) ab 1596 Landgrafschaft Hessen-Homburg, ab 1866 zur preußischen
Provinz Hessen-Nassau
4.) 1567–1604 Landgrafschaft Hessen-Marburg
5.) 1567–1583 Landgrafschaft Hessen-Rheinfels
6.) 1648–1681 Landgrafschaft Hessen-Bingenheim
Quelle, nach: Wikipedia (D)
Ursprung des Landesnamens
Der Name "Hessen" geht zurück auf einen gleichnamigen Germanischen Stamm der zur Zeit der Römer hier lebte. Dieser Stamm wurde von den Römern "Chatti" genannt. Der Name "Kassel" geht auf das Wort "Castel" zurück, ein Wort mit lateinischen Wurzeln, was eine kleine Burg bezeichnet.
Quelle: Handbuch der geographischen Namen