Als Dominika am 03.11.1978 unabhängig wurde, wurde eine grüne Flagge mit einem
dreifarbigen Kreuz (Gelb, Weiß und Schwarz) eingeführt, welche in der Mitte eine
rote Scheibe mit zehn grünen Sternen und einem Papagei trug. Die Flagge war von
Alwin Bully gestaltet worden. Im den Jahren bis 1990 kam es zu einigen
Änderungen: 1981; Reihenfolge der Farben im Kreuz, die Sterne erhalten gelbe
Umrandungen, 1988; Spiegelung des Papageis um eine vertikale Achse und er sitz
ab jetzt auf einem kleinen Ast. Die Farbe Grün steht für die Natur der Insel,
und das dreifarbige Kreuz steht für das Christentum und die christliche
Dreifaltigkeit. Gelb symbolisiert die Sonne und Fruchtbarkeit, sowie die
Mulatten. Weiß verkörpert das Wasser und die Reinheit, sowie die weißen
Inselbewohner. Schwarz versinnbildlicht die Erde, sowie die Inselbewohner
afrikanischer Abstammung. Die rote Scheibe stand ursprünglich für das
sozialistische Entwicklungsprogramm der Insel. Die zehn Sterne in der Scheibe
verkörpern die geistlichen Verwaltungsbezirke der Insel. Der Papagei in der
Mitte der Scheibe ist ein Sisserou (Amazon Imperialis), das Nationalsymbol von
Dominika. Er wurde aus dem Staatswappen entnommen. Die Farbtöne der Flagge sind
wahrscheinlich nicht per Gesetz festgelegt. Sie scheinen aus der Praxis heraus
definiert zu sein, und zwar den Farbvorgaben der Britschen Admiralität folgend,
heute interpretiert als: Grün = Pantone 349 C, Tiefgelb = Pantone 116 C, Rot =
Pantone 186 C.
Anfänglich war die Insel zwischen Frankreich und
England/Großbritannien umstritten. Im Jahre 1784 konnte sich Großbritannien den
Besitz der Insel sichern, so dass ab jenem Jahr die Flagge von Großbritannien
unangefochten über den Inseln wehte. Ab diesem Zeitpunkt repräsentierten der
einzelne Bürger und auch die Behörden ihren Status als Bürger oder Organe der
britischen Nation, verkörpert im United Kingdom, durch die Verwendung des Union
Jack, dann „Union Flag“ genannt. Zur See war für den britischen Bürger ab 1864
die britische Handelsflagge, der Red Ensign (Rote Flagge) vorgesehen. In einigen
wenigen Fällen wurde den Bürgern einer Kolonie durch die Admiralität erlaubt,
auf See einen eigenen Red Ensign mit dem Badge der Kolonie zu verwenden. Der
Union Jack in der Oberecke dieser Flaggen wies auf die Verbindungen zu
Großbritannien hin.
Ursprünglich gehörte Dominika zur britischen Kolonie
der Leeward-Inseln, später zur britischen Kolonie der Windward-Inseln und dann
auch zur Westindischen Föderation. Das Land wurde im Jahre 1962 eine
eigenständige Kolonie. Großbritannien hatte in Jahr 1864 ein Flaggensystem
eingeführt, in dem:
• Kriegsschiffe einen sogenannten "White Ensign"
(Marineflagge), eine weiße Flagge oft mit durchgehendem roten Georgskreuz und
mit dem Union Jack in der Oberecke, • Handelsschiffe einen "Red Ensign" (auch
"Civil Ensign" → Bürgerflagge genannt, die eigentl. Handelsflagge), eine rote
Flagge mit dem Union Jack in der Oberecke, und • Dienstschiffe einen "Blue
Ensign" (Regierungsflagge → die eigentl. Staatsflagge), eine blaue Flagge mit
dem Union Jack in der Oberecke führten.
Seit 1865 durften Schiffe von
Kolonialregierungen einen Blue Ensign mit einem Badge (Abzeichen) im fliegenden
Ende führen. Die jeweiligen Regierungen sollten entsprechende Bagdes zur
Verfügung stellen. Handelsschiffe und seefahrende Privatpersonen aus Kolonien
dürfen nur dann einen Red Ensign mit Badge führen, wenn von der britischen
Admiralität eine entsprechende Erlaubnis für die Kolonie erteilt wurde. Ein
solches Badge war oft eine auf einer Scheibe platzierte regionale
landschaftliche Darstellung, zeigte oft Schiffe, historische Begebenheiten oder
konnte auch nur eine Art Logo sein. Sehr oft zeigte ein Badge zusätzlich den
Namen des Landes oder auch einen Wahlspruch. Einige Besitzungen hatten aber auch
schon von Anfang an ein Wappen, bzw. erhielten über die Jahre ein eigenes Wappen
und das Badge wurde abgeschafft. Um ein weitgehend einheitliches
Erscheinungsbild im fliegenden Ende der Flaggen zu gewährleisten, wurden Wappen
und auch andere Symbole auf einer weißen Scheibe in der Größe der früheren
Badges dargestellt. Es gab hier aber auch Ausnahmen, denn einige Kolonien
verwendeten diese weiße Scheibe nicht, und platzierten ihr Wappen oder auch nur
das Wappenschild - manchmal auch vergrößert - direkt auf das Flaggentuch. Schon
in den 40-er Jahre wurde dazu übergegangen die weiße Scheibe zu entfernen und
das Wappen direkt zu platzieren oder vergrößert dazustellen. Dieser
Umstellungsprozess erfolgte allmählich, nirgendwo gleichzeitig und vollständig.
In einigen britischen Besitzungen sind bis heute Flaggen mit der weißen Scheibe
in Gebrauch, in anderen nicht mehr und in einigen Gebieten gibt es beide
Varianten nebeneinander.
Das Gebiet war von 1871 bis 1939 Teil der
Britischen Kolonie der Leeward-Inseln, eine föderale Kolonie, die aus einzelnen
Teilgebieten, Teilkolonien oder Inseln, bestand. Diese einzelnen Kolonien hatten
ihre eigenen Flaggen, auch "Blue Ensigns" mit einem eigenen Badge für die
Verwendung durch die Regierungen dieser Kolonien. Die übergeordnete politische
Einheit der britischen Leeward-Inseln hatte zusätzlich einen eigenen Blue Ensign
mit einem eigenen Leeward-Inseln-Badge. Dieses Badge wurde im Jahre 1871
geschaffen und zeigte eine Ananas an einer Küste mit zwei Schiffen. Der
Gouverneur nutzte es ebenfalls auf seiner Flagge. Er wurde vor Ort, in dem
zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, durch einen Administrator
vertreten. Die föderale Kolonie endete in Ihrem Bestand mit der Aufnahme in die
Westindische Föderation, geführt von einem Generalgouverneur. Vor Ort, in dem
zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, behielt der oberste Vertreter
der Krone seinen Rang. Er blieb Administrator oder Gouverneur. Die lokalen
Flaggen (z.B. blaue oder rote Ensigns, also eigene Staats- oder Handelsflaggen)
wurden dabei beibehalten.
Das Gebiet war von 1940 bis 1958 Teil der
Britischen Kolonie der Windward-Inseln, eine föderale Kolonie, die aus einzelnen
Teilgebieten, Teilkolonien oder Inseln, bestand. Diese einzelnen Kolonien hatten
ihre eigenen Flaggen, auch "Blue Ensigns" mit einem eigenen Badge für die
Verwendung durch die Regierungen dieser Kolonien. Die übergeordnete politische
Einheit der britischen Windward-Inseln hatte höchstwahrscheinlich keinen
zusätzlichen eigenen Blue Ensign, aber sein eigenes Badge. Dieses Badge wurde im
Jahre 1886 geschaffen und zeigte einen vierfach geteilten Schild mit den Farben
Rot, Gelb, Grün und Weiß, umgeben von einem weißen Gurt mit der Inschrift
"Governor in Chief, Windward Islands", oberhalb die britische Krone. Unterhalb
ein weißes Spruchband mit dem Motto der Inseln: "i pede fausto" → "Gehe mit
gesegnetem Fuß". Im Jahre 1903 wurde die Gestaltung der Krone ein wenig geändert
(zur Tudor-Krone). Der Gouverneur von Barbados war immer gleichzeitig der
Obergouverneur der Kolonie der Britischen Windward-Inseln. Der Obergouverneur
nutzte das Badge der Windward-Inseln immerhin auf seiner Flagge. Er wurde vor
Ort, in dem zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, durch einen
Gouverneur vertreten. Die föderale Kolonie endete in Ihrem Bestand mit der
Aufnahme in die Westindische Föderation, geführt von einem Generalgouverneur.
Vor Ort, in dem zugehörigen Teilgebiet, Teilkolonie oder Insel, behielt der
oberste Vertreter der Krone seinen Rang. Er blieb Administrator oder Gouverneur.
Die lokalen Flaggen (z.B. blaue oder rote Ensigns, also eigene Staats- oder
Handelsflaggen) wurden dabei beibehalten.
Dominika erhielt 1955 ein
eigenes Badge. Es zeigte eine Küstenlandschaft mit einem britischen
Handelsschiff mit gerefften Segeln im Vordergrund und im Hintergrund die
Silhouette einer Stadt an einem Berg.
Ebenfalls 1955 wurde als
Staatsflagge zur See ein eigener "Blue Ensign" eingeführt, ein dunkelblaues
Flaggentuch mit einer Flaggendarstellung – dem britischen Union Jack – in der
Oberecke, der im wehenden Ende der Flagge das Badge zeigte. Dominika, seit 1962
mit eigener Verwaltung, zeigte ab 1965 kein Badge mehr auf der Flagge, sondern
das 1961 verliehene Wappen.
Das Gebiet war von 1958 bis 1962 Teil der
Britischen Kolonie "Westindische Föderation". Dieses politische Projekt war ein
Versuch die Verwaltung zusammenzufassen und einen Staat nach dem Vorbild Kanadas
zu schaffen, aber auch um den Unabhängigkeitsbestrebungen der zugehörigen Inseln
und Kolonien entgegenzuwirken. Jedoch kam es zu Eifersüchteleien zwischen großen
und kleinen Inseln, bis hin zum offenen Streit. Die Flagge der "Westindische
Föderation" war ein hellblaues Flaggentuch mit vier waagerechten weißen
Wellenlinien und einer goldenen Scheibe in der Mitte. Sie symbolisierte die
Sonne über der Karibischen See. Über den Farbton des Blau ist man sich im
Zweifel, es wird oft das übliche Britische Heraldikblau angenommen. Eine
Zeitgenössische Beschreibung nennt jedoch ein "kaiserliches Blau" was Hellblau
wäre und auch viele zeitgenössische Drucke zeigen dieses helle Blau.
Am
01.03.1967 wurde durch Großbritannien innere Selbstverwaltung gewährt, und
Dominika wurde ein autonomer, mit Großbritannien assoziierter Staat. Am
03.11.1978 wurde durch Großbritannien die Unabhängigkeit gewährt. In diesem
Zusammenhang wurde die heutige Flagge eingeführt.
Das heutige Wappen von Dominika zeigt zwei Sisserou-Vögel (Amazon Imperialis) als Schildhalter, und ein viergeteiltes Wappenschild. Die einzelen Felder zeigen regionale Motive: Palme, Frosch, Segelboot und Bananenbaum. Oberhalb des Schildes auf einem golden-blauen Wulst ein goldener britischer Löwe. Unterhalb des Schildes ein Spruchband mit dem Staatsmotto in Französisch: "Aprés Bondies c'est la Ter" → "Nach Gott kommt das Land".
5.–4. Jahrtausend v. Chr. · erste menschliche Besiedlung der Insel
03.11.1493 · Entdeckung durch Kolumbus
1627 · der Earl of Carlisle beansprucht die Insel für England, jedoch erfolgt keine Kolonisierung
1635 · Frankreich erhebt Ansprüche auf die Insel, jedoch erfolgt keine Kolonisierung
31.03.1660 · Abkommen zwischen den Karibischen Ureinwohnern, Engländern und Franzosen, dass die Insel den Kariben überlassen wird, dennoch kommen in den Folgejahren einige französische Siedler auf die Insel
1686 · England und Frankreich bestätigen des Status der Insel als Kariben-Territorium, dennoch kommen in den Folgejahren weiterhin französische Siedler und Missionare auf die Insel
1700 · die Briten versuchen eine Kolonie auf der Insel zu gründen
1748–1761 · die Insel ist offiziel neutrales Gebiet zwischen Großbritannien und Frankreich
Kolumbus entdeckte die Insel an einem Sonntag, dem "Tag des Herrn", auf Latein: "dies domini". Daraus wurde der Name der Insel "Isla Dominga" abgeleitet. Später wurde daraus einfach nur Dominica.