Die heutige Flagge von Chile wurde 1854 eingeführt. Sie zeigt zwei waagerechten Streifen in Weiß und Rot, und im weißen Streifen an der Stangenseite ein blaues Quadrat mit einem weißen fünfzackigen Stern. Das Rot steht für das Blut, das zur Erlangung der Unabhängigkeit vergossen wurde, das Weiß für den Schnee auf den Berggipfeln der Anden, und das Blau für den Himmel über Chile. Der weiße Stern wird als Freiheitsstern gedeutet, und steht auch für die Ehre des Landes und den Fortschritt. Die Flagge stellt eine vereinfachte Form des US-amerikanischen Sternenbanners dar, und soll nach ihrer Gestaltung durch den US-amerikanischen Maler Charles Wood vom Kriegsminister Zenteno in Auftrag gegeben worden sein. In der Zeit zwischen 1817 und 1854 war die blaue Oberecke ein Rechteck und kein Quadrat, und der Stern war leicht gedrecht. Für den zivilen Gebrauch gab es zwischen 1826 und 1854 eine zusätzliche Version der Flagge, die nur eine blaue Oberecke ohne Stern zeigte. Als Farben für die Flaggen werden heute angegeben: Rot = pt 485, Blau = pt 286 und Weiß.
Die erste chilenische Flagge wurde am 27.10.1812 eingeführt, nachdem die spanische Herrschaft nach Aufständen das erste mal beseitigt worden war. Sie zeigte drei horizontale Streifen in Blau, Weiß und Gelb. Im Jahre 1814 hatte Spanien das Land jedoch wieder unter seiner Kontrolle. Ein zweites mal schüttelte Chile im Jahre 1817 die spanische Herrschaft ab, und es wurde eine neue Flagge eingeführt. Sie zeigte drei horizontale Streifen in Blau, Weiß und Rot, und wurde bis zur Einführung der heutigen Flagge ein Jahr lang beibehalten.
Das Staatswappen wurde 1834 angenommen, und zeigt die Farben der Flagge. Es wurde von Kriegsmister Zenteno entworfen. Unter dem Schild ist ein Spruchband mit dem aus der Zeit der Kämpfe gegen die Spanier stammenden Wahlspruch "Por la Razon o la Fuerza" => "Mit Vernunft oder Gewalt". Schildhalter sind ein Anden-Hirsch (Huemul) und ein Kondor.
1470–1532 · der Norden des heutigen Chile gehört zum Inkareich
1520 · der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan entdeckt die Magellanstraße im Süden des heutigen Chile
1535–1540 · spanische Eroberung unter Diego de Almagro
1541 · Pedro de Valdivia gründet die Stadt Santiago
1542 · Anschluss des Nordens des heutigen Chile an das Vizekönigreich Peru als Provinz, Araukanien, der heutige Süden, verbleibt unter der Herrschaft der Indianer (Araukaner)
1609 · Chile wird Generalkapitanat innerhalb des Vizekönigreichs Peru
1778 · Chile wird selbständiges Generalkapitanat der Spanischen Krone
1808 · der Bruder von Napoleon Bonaparte, Joseph, besteigt den spanischen Thron
1810 · Chile erklärt dem abgesetzten spanischen König Ferdinand VII. die Treue und proklamiert sich zur autonomen Provinz innerhalb des spanischen Königreichs, wenig später als vollständig unabhängig ("Patria Vieja")
1813–1814 · Spanischer Unabhängigkeitskrieg, Wiederherstellung der rechtmäßigen Monarchie und Versuch der Rückgewinnung von Chile mit militärischen Mitteln
1818 · Antispanische Erhebung, Schlacht von Maipú, Niederlage der Spanier
12.02.1818 · Chile erklärt seine Unabhängigkeit von Spanien
1836–1839 · siegreicher Krieg gegen Bolivien und Peru
1861 · Eroberung Araukaniens
1865–1871 · Spanisch-Südamerikanischer Krieg
1879–1884 · siegreicher Krieg gegen Bolivien und Peru (Salpeterkrieg) => Gebietszuwachs im Norden
Der Name "Chile" stammt aus der Sprache der Aymara, einem Indianerstamm im Norden des Landes. Das Wort bedeutet "Ende des Landes". Eine andere Theorie nennt einen Ursprung in dem Wort "tchili" aus der Inka-Sprache Quechua, was "Schnee" heißt. Beides Hinweise auf die hier herrschenden geographischen Besonderheiten. Der Süden des Landes wurde früher Araukanien genannt. Die Araukaner sind die indianischen Ureinwohner einiger südlichen Regionen Amerikas. Sie gehören verschiedenen Völkern an: Picunche, Mapuche, Huilliche und Pehuenche.