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Hessen-Nassau

 

Übersicht

Flagge

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Landkarte

Zahlen und Fakten

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flagge

Flagge Fahne Provinz Hessen-Nassau flag province Hesse-Nassau
1868–1934,
Landesfarben,



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Die Flagge von Hessen-Nassau kombiniert die Farben der Stadt Frankfurt und des Kurfüstentums Hessen-Kassel, Rot und Weiß, mit einer der Farben des Herzogtums Nassau, dem Blau. Die Flagge wurde 1866 eingeführt, als diese Territorien mit Teilen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt zur preußischen Provinz Hessen-Nassau vereinigt wurden. Ab 1875 konnten die Provinzen Preußens weitestgehend Selbstverwaltung betreiben. Es gab Provinziallandtage und eine provinziale Regierung (Provinzialausschuss). Jede Provinz hatte ihre Landesfarben, die auch als Flagge verwendet wurden, und auch ein Wappen. Ob die Provinzregierungen ihre Landesfarben-Flaggen für amtliche Zwecke (Dienstflagge) dem einem Wappen belegten ist nicht zweifelsfrei und nicht für alle Provinzen überliefert. Für Hessen-Nassau ist das jedoch nicht der Fall, was merkwürdig ist, denn ohne Wappen besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Flagge der Niederlande. (So wie hier, könnte eine unverwechelbare Dienstflagge ausgesehen haben.) Manche Quellen vermuten, dass die Ähnlichkeit mit der Flagge der Niederlande Absicht gewesen sei, um auf das Niederländische Königshaus Oranien-Nassau hinzuweisen. Das kann ausgeschlossen werden, denn solche Bezüge waren in Preußischen Provinzen, die ehemalige Monarchien waren, absolut unmöglich. Es sei nur auf Hannover verwiesen, wo der Gebrauch der Flagge der ehemaligen Welfischen Dynastie ab 1866 sogar verboten wurde.

Ein für die Flagge bedeutsames Ereignis war die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahre 1933. Alle offiziellen Nicht-Hakenkreuz-Flaggen die auf den Föderalismus, regionale Bezüge oder das Kaiserreich zurückgingen wurden zwischen 1933 und 1935 abgeschafft. Für die Nationalsozialisten galten die föderale Struktur des Deutschen Reiches, seine historisch gewachsenen Länder, als überholt, als Relikte einer zu überwindenenden Vergangenheit. In diesem Sinne wurden mehrere Gesetze erlassen, am 31.03.1933 das 'Vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich', am 07.04.1933 das 'Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich' und schließlich, am 30.01.1934 das 'Gesetz über den Neuaufbau des Reiches'. Die föderale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wurde damit durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder wurden bedeutungslos. Ämter und Behörden hatten ab jetzt die Hakenkreuzflagge als Dienstflagge zu verwenden, und zwar bis zum 15. September 1935, als mit dem Reichsflaggengesetz eine Dienstflagge für alle Ämter und Behörden des Reiches geschaffen wurde. Die Ministerpräsidenten der Länder, ab spätestens 1933 alle von der NSDAP – und dann meist Reichsstatthalter genannt – blieben jedoch bis 1945 im Amt. In diesem Sinne wurde dann auch mit den Provinzen des Landes Preußen verfahren. Ihre hoheitlichen Aufgaben wurden von den Gauen der NSDAP übernommen, die sich manchmal mit den Grenzen der Provinzen deckten und manchmal neu geschafen wurden. Die jeweiligen Provinzflaggen verschwanden. Die entsprechenden Landesfarben galten mit Einschränkungen zwar weiter, auf jeden Fall aber nicht in Form von Flaggen. Sie wurden z.B. vereinzelt an Uniformen der SA oder bei bestimmten Dienstgraden der Hitlerjugend in der Brustschnur verwendet.

Nach dem Krieg wurde die Verwaltung innerhalb des Deutschen Reiches neu aufgebaut, und zwar lokal, über die Struktur der Länder. Das waren teilweise alte Länder, teilweise wurden neue Länder geschaffen. Dabei besann man sich oft der alten Landesfarben und reaktivierte sie – oder man schuf neue – für eingeschränkte hoheitliche Aufgaben, die der Kontrolle durch die Alliierten unterstanden. Mit der Gründung der BRD und der DDR wurde für beide Gebilde eine interne Länderstruktur final festgelegt und es wurden entsprechende offizielle Flaggen für die Länder eingeführt.

Quelle: Volker Preuß, Jürgen Kaltschmitt, Uniform-Fibel

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Wappen


Wappen Helgoland coat of arms Heligoland
Wappen Preußische Provinz Hessen-Nassau,
Quelle, nach: Wikipedia (D)

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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Das Wappenschild ist mit einem umgekehrten Deichselschnitt dreigeteilt und zeigt oben links auf blauem Grund den weiß-roten Löwen des Kurfürstentums Hessen (Hessen-Kassel). Oben rechts auf blauem Grund der goldenen Löwe des Herzogtums Nassau. Im unteren Teil, auf rotem Grund, der weiße Adler der Stadt Frankfurt, die 1866 ebenfalls Hessen-Nassau eingegliedert wurde.

Quelle: Volker Preuß



Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.

Löwe, Wappen, Heraldik

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Landkarte

Die preußischen Provinzen 1871 bis 1920, interaktive Karte:
interaktive Landkarte

Quelle: Volker Preuß


Quelle/Source: F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas, 1914, modyfied by: Volker Preuß


Die Landkarte zeigt die preußische Provinz Hessen-Nassau in den Grenzen zwischen 1866 und 1928, in brauner Umrandung, auf einer historischen Landkarte.

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Zahlen und Fakten

Fläche: 15.703 km²

Einwohner: 2.400.000 (1920)

Bevölkerungsdichte: 153 Ew./km² (1920)

Religionen (1920): 68% Protestanten, 28% Katholiken, 2% Juden

Hauptstadt: Kassel, 171.000 Ew. (1920)

Währung: Preußische Währung

Währung ab 1875: Deutsche Währung

Quelle: gonschior.de

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Geschichte

1866 · wurden die im Bruderkrieg auf der Seite Österreichs kämpfenden Staaten Kurfüstentum Hessen-Kassel und Herzogtum Nassau von preußischen Truppen besetzt, aufgelöst und am 07.12.1868 mit der Stadt Stadt Frankfurt, Teilen Bayerns (Kreis Orb) und Teilen des Großherzogtums Hessen (Kreise Homburg und Biedenkopf) zur Provinz Hessen-Nassau zusammengefasst

01.05.1929 · der Freistaat Waldeck wird Teil Preußens und in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert

01.10.1932 · der Kreis Wetzlar wird von der Rheinprovinz abgetrennt und in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert, und der Kreis Grafschaft Schaumburg wird von der Provinz Hessen-Nassau abgetrennt und in die Provinz Hannover eingegliedert

01.07.1944 · vorübergehende Aufteilung in die Provinzen 'Kurhessen' und 'Nassau'

19.09.1945 · mit Teilen von Hessen-Darmstadt (außer Rheinhessen) zu Groß-Hessen vereinigt

01.12.1946 · Umbenennung in Land Hessen

Quelle/Source: Atlas zur Geschichte, World Statesmen, gonschior.de

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Ursprung des Landesnamens

Die Bezeichnung "Hessen-Nassau" ist eine Zusammensetzung zweier geographischer Begriffe, der geschaffen wurde, um eine neue Provinz zu bezeichnen, die durch die Zusammenlegung der Territorien der Stadt Frankfurt, des Kurfüstentums Hessen-Kassel, und des Herzogtums Nassau in Folge des Deutschen Krieges von 1866 entstanden. Der Name "Hessen" geht zurück auf einen gleichnamigen Germanischen Stamm der zur Zeit der Römer hier lebte. Dieser Stamm wurde von den Römern "Chatti" genannt. Der Name "Nassau" verweist auf eine "feuchte Aue" des Flusses Lahn, an dem die Siedlung Nassau gegründet wurde.

Quelle: Handbuch der geographischen Namen

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